Nürburgring Karfreitag?
Was ist so toll daran ?
4 Antworten
Gar nichts. Im Endeffekt sind dann nur die ganzen Idioten da versammelt. Lieber fährt man an den Ring wenn ein normales Wochenende ist. Dann ist es nicht so voll und es sind normale Leute da
volle Strecke, weil jeder den Feiertag nutzt
heute dann wohl schön unfallträchtig, da es vermutlich regnet
und vor allem die ganzen Möchte-gern unterwegs... da bleib ich lieber zu Haus
Gar nichts.
Ich selbst würde es meinen Auto auch niemals antun. Ich war einmal als Zuschauer dort, und war teilweise fassungslos.
Die fahren da immer wie die letzten Idioten. Kann man auch immer wieder gut auf YouTube sehen. Kein Mitleid mit den Leuten, die Ihre Autos dort ins Nirvana schicken....
Das ist genauso "intelligent" wie wenn sich die Tuningszene zum "Car-Freitag" trifft. Die Polizei steht heute schon in den Startlöchern.
Schön formuliert und treffend.
Ich sehe es heute allgemein nicht ein, mich irgendwie anzustrengen; der Alltag ist anstrengend genug und die letzten Wochen waren noch heftiger. Nun denn!
Möglich, aber die Cops kennen ihre Pappenheimer. Ich kannte mal einen, der auffällig war (Drogen, Aggressionen, Arbeitslosigkeit, häusliche Gewalt usw.) und bei jeder Polizeikontrolle im ganzen Landkreis, in dem er wohnte, kontrolliert wurde, wenn er parallel dazu auf der Straße unterwegs war. Der weiße Audi 80 war bekannt.
Stimmt.
Komischerweise fallen diesbezüglich immer diejenigen auf, die eigentlich nix zu verschenken hätten. Für Banales wie Auto-Tuning, Tattoos, Kippen und Köter reicht es dann aber doch immer.
Vor mir stand kurz vor Weihnachten im Baumarkt etwa jemand, von dem ich weiß, dass er seit Jahren fast durchgehend arbeitslos ist und an sich sozial schwach ... aber dann für 250 Euro Kracher vorbestellen und dann in einen verrosteten Mercedes CLK320 (nicht der kleine 200er, den man für 999 Euro mit zwei Jahren TÜV bekommt) von ca. 1998 mit Scheibenfolie und dicker Anlage steigen ... ach Gott, das ist mal wieder typisch & man fragt sich, wieso die Welt Probleme hat.
White Trash ... stimmt. Ich habe diese "Assis" erstmals um 1994/95 wahrgenommen. Als Junge aus (wie viele mir oft vorgehalten haben, ich wurde oft deswegen angegangen) "reicher Familie" mit einem eher gediegenen Bekannten- und Freundeskreis stieß ich da erstmals auf soziale Gefälle und auf Leute, die als "asozial" galten.
Das fing schon an, wenn man die Eltern anderer gesehen hat; die kamen in Jeansjacke und -hose (die Väter mit Oberlippenbart und Basecap sowie ggf. sichtbar tätowiert; die Mütter mit engen Jeans und knappem Oberteil, sie tranken auf dem Beifahrersitz lümmelnd eine "Crystal Pepsi" von der Tanke ... ich weiß nicht, die waren einfach unangenehm ... Leute, wo ich mir damals schon sagte, halt dich fern, das ist nix; auch wenn das Narrativ meiner Familie voll durchdrang, war es wohl besser so) und mit fünfzehn Jahre alten Ford Taunus oder einem Frühachtzigerjahre Audi 80 oder aufgemotztem Ford Escort XR3i mit dunklen Scheiben hinten und fetter Anlage (Dreitürer trotz zwei Kindern) an, standen qualmend vor Schule und Kindergarten rum, während aus dem Auto ohne Rücksicht auf die anderen Menschen immerzu so peinlicher 80er-Hair-Rock- oder rockige Schlagermusik (Matthias Reim, W. Petry) klangen und die waren oft ungepflegt -----> und bei uns war es halt genau anders herum ... bei uns gab es den 1990er Dreiliter Opel Senator, man war mit Hemd und Weste unterwegs und selbst das dünne Langarmshirt musste ich mir hart erkämpfen - das war schon eine andere Welt.
Auch die Kiddies der "jungen Eltern" waren oft anders; die waren frecher und derber von der Art her und kannten viele US-Filme und aggressive Zeichentrickserien, die wir nicht kannten; sie prügelten sich eher, die Mädels waren "mädchenhafter und zickiger" und hatten für damalige Verhältnisse ausgefallene Namen wie Belinda, Roxana, Marleen oder Jennifer usw. und die Jungs hießen Rouven, Dennis, Kevin oder Tom oder so während die "konservativeren" Kinder z.B. Viktor, Roland, Kerstin, Ulrike oder Christina hießen und zwar Grimms Märchen kannten und den Tierpark und die Bauernhoftiere und die Kinderbibel, aber keine Ami-Serien und auch nicht die van Dammes und Schwarzeneggers ... es war eine andere Welt.
Freundschaften zwischen den "Schichten" gab es bei uns nicht - das Dahrendorfhäuschen lässt grüßen - auch privat gab es keine Berührungspunkte, es gab eher Krieg an Elternabenden oder die "jungen" Eltern mit Jeansjacke und Vokuhila-Frisur waren gar nicht erst gekommen, weil man zur Schicht musste oder lieber vor dem neuen Farbfernseher saß bzw. arbeitslos war - Mietskaserne, Hochhaus und so Zeug, Pizzaservice, Kneipe eventuell, Sonnenstudio untendrin in einem der Hochhäuser ... und die Kiddies saßen in Zimmern voll mit Spielzeug und Elektronik.
In der Jugend hatten (zumindest in meiner Generation und Heimat) Belinda, Cedric und Konsorten dann oft früh erste Alkohol- und Sex-Erlebnisse und waren sehr "frühreif" und redeten drüber; die Mädels, wo die jungen Mütter nicht danach schauten oder eventuell selber so rumrannten, fielen durch knappe Kleidung und divenhaftes Benehmen sowie schlechte Noten auf und die Jungs geierten auf dem Pausenhof oder auf dem Atrium in der Stadt mittags nach Mädels, denen sie anzügliche Sprüche nachriefen bis sich da keine Mädels mehr hintrauten; sie kamen teils zu spät zur Schule, störten den Unterricht und flogen aus dem Zimmer, ehe es nach der Mittleren Reife düster mit einer Lehrstelle aussah ... auf der anderen Seite kamen Martin, Viktor, Roland, Kerstin, Ulrike oder Christina in "normaler", sauberer Kleidung pünktlich zur Schule, grüßten die Lehrer, hatten ihre Hausaufgaben vollständig und gingen zwar gern weg, dann aber ins Pfarrheim zum Tischkickerspielen oder ins Jugendhaus, das von einem Diplom-Pädagogen "bewacht" wurde.
Mein Opa hat mal gesagt ... solche Assis gab es erst Ende der 80er und Anfang der 90er. Ich sage es mal so, das kann sein und ganz Unrecht wird er nicht gehabt haben. Er war ein mitunter heftig austeilender Mann voller Narrative und Vorurteile, der dann glücklich war, wenn er in seinem Opel Senator saß, die Flippers hörte und sich an sozial schwachen Menschen mit langen Haaren, Jeans und Kippe und alter Klapperkiste ergötzen konnte - aber er war lebenserfahren und weise auf seine Art.
Es käme insofern hin, dass diese "Assi" die Boomergeneration war, die um 1994, als sie mir auffielen, um die 30 war und das waren die, die alles anders als die vorige Generation machen wollten - so jemand lehnte alles Bürgerliche ab und war daher im "Assimodus" noch viel auffälliger als jemand, der 20-30 Jahre eher sozial schwach und ggf. ärmlich gewesen ist, in einer Zeit, als es weder Jeans gab noch Matthias Reim noch hässliche Hochhäuser selbst auf dem Land noch alte verwahrloste Gebrauchtwagen und so weiter. Da ging es zwar auch in die Trinkhalle, aber man trug das Sakko und es fiel optisch nicht ganz so sehr aus dem Raster.
Sie traten erst in den 80er Jahren öffentlich in Erscheinung. Egal ob der blondierte Zuhälter mit Minipli im getunten Mercedes 560 SEC mit riesigem Heckspoiler, oder nur "Manni" im Manta B.
Die 80er: Vokuhila, Jogginganzug aus Ballonseide, Oberlippen-Schnauzbart. Manta - die Typen gab es ja wirklich. Das ist nicht nur Klischee. Und die gibt es noch immer. Nur sehen sie heute anders aus, hören andere Musik und fahren andere Autos.
Carfreitag ... davon habe ich gehört, aber mein schöner E38 bleibt heute in der Garage, obwohl seine "getunten Brüder" heute sicher hier und da Krach machen und negativ auffallen.