Nimmt die Digitale Kompetenz immer mehr ab?

4 Antworten

Bei mir im Informatikunterricht 11. -13. Klasse waren ich und zwei bis drei andere Schüler die einzigen, die gut im Unterricht mitkamen. Der Rest hat den Code oftmals einfach auswendig gelernt ohne mal es hinzubekommen, eigenen Code zu schreiben.

Nun braucht man jetzt nicht unbedingt zu wissen wie man programmiert, um zu wissen wie man mit Social Media umgeht etc.

Ich denke, wenn man nicht gerade Interesse für Technik hat, dann bleibt man wahrscheinlich unwissend, weil man, außer durch die Schule oder durch die Arbeit, ja kein Wissen ansammelt was das betrifft.

Ich habe die Basics auch nur gelernt, weil ich mich eigenständig informiert habe. Nie im Leben hätte ich das allein durch die Schule ansatzweise erworben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigenen PC zusammengeschraubt

L4ze3 
Beitragsersteller
 11.10.2022, 18:00

Das ihr schon überhaupt Programmieren bzw. Code schreiben lernt wundert mich. Wir haben bis jetzt noch nie wirklich was in Informatik gemacht, was mit Informatik zu tun hatte. Wir haben ca. 2.5 Jahre nur Technisches Zeichnen gemacht mit Platte und Bleistift ohne jegliche Hilfe von Computern.

Das neue Thema, dass wir anfangen sind Netzwerke, wo wir momentan Netzwerk Topologien machen. Bis jetzt hatten wir 4 Schulstunden Informatik, wo wir die definition eines Netzwerkes haben, und die Komponenten eines PCs, sprich CPU, RAM etc. jedoch nur die ausgeschriebene Variante der Komponente besprochen haben.

Da Frage ich mich, wozu es den super Lehrplan gibt, wenn sich daran eh nicht gehalten wird.

Uniximander  24.11.2022, 15:58
@L4ze3

Zu meiner Zeit bedeutete das Fach "Informatik" ein paar Programme in BASIC tippen.

Sehe ich genauso. Und wenn wir uns die typische Lehrkraft, die mir an der Schule so als "Informatik-Lehrkraft" begegnet, anschaue, dann wundert mich das nicht. Bei Eltern ist Digitalkompetenz auch Mangelware - also woher soll sie kommen? Ist doch alles "schön Clickibunti und toll"...


julihan41  11.10.2022, 17:44

PS: Und wenn man dann als Lehrkraft doch mal für Digitalkompetenz sorgen will, bekommt man gleich von der Schulleitung eins aufs Dach, weil dann die Schülys auf die Idee kommen, dass die Microsoft- und Apple-Software, die ihnen vorgesetzt wird, halt doch irgendwie illegal ist.

Und dann muss man als GAFAM-Schule ja umdenken und Programme ändern.

Das überfordert dann aber wieder komplett die (verkrusteten) Lehrkräfte und das geht ja garnicht. -.-

Erlebe ich so.

Ja. Versuch mal mit einem Handy den Umgang am Rechner zu lernen. Denn die meisten haben ja keinen PC mehr, sondern seinen Taschenrechner.


L4ze3 
Beitragsersteller
 11.10.2022, 18:02

Wir haben Schul-PCs ca. 150, die eigentlich die meiste Zeit nur fürs zocken und Word Dokumente schreiben benutzt wird, obwohl die mehrheit unsere Klasse nicht mal Word Dokumente schreiben kann, geschweige denn ein gescheites 10 Finger system beherrschen

MindFlower  11.10.2022, 18:21
@L4ze3

So ein spontaner Gedanke… Gib doch einfach Nachhilfe. Dann profitierst du mit diesen Umstand.

Das ist so. Woher soll die Kompetenz auch kommen?

Für das Internet und die alltägliche Kommunikation braucht man nur ein Handy oder Tablet und wischt munter drauf los.

Tastatur? Office? E-Mail? Sinnvoll recherchieren? Das braucht heute bis zum Berufsleben oder Studium keiner mehr.


Uniximander  24.11.2022, 15:54

... und der Hauptgrund sind Spiele. Dazu die eingleisige Festlegung auf "Windows", das einem das Denken weitgehend abnimmt (im Ackerbau lernte man irgendwann, das Monokultur dumm ist ...). Wer mehr Geld hat, nimmt 'was von "Apple" (was diesen Punkt angeht, muß ich hinzufügen, daß ich da selbst keine nenneswerte Kompetenz habe, abgesehen von einigen Experimenten via Emulatoren).

Wischgesten kenne ich nur von meinem eBook-Reader, da sammelt sich gern der Staub.