Neurobiologie, Hilfe?

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das Schema zeigt, dass man drei Stadien der Informationsverarbeitung in der Neurobiologie unterscheidet.

Zum einen die Verarbeitung sensorischer Eingangssignale. Die durch durch Aufnahme von Reizen durch Sinnesorgane in das Nervensystem gelangen ("Input").

Dann die Analyse, Auswertung und Übersetzung (Integration) dieser Informationen, durch Verarbeitungszentren des Nervensystems. Namentlich das Gehirn und das Rückenmark, als zentrales Nervensystem (ZNS) zusammengefasst.

Und schließlich die Ausgabe motorischer Ausgangssignale durch das ZNS, an Erfolgsorgane (Muskeln, Drüsen), unter Berücksichtigung der jeweiligen Begleitumstände (innere und äußere Einflüsse).

Soweit die im Nervensystem ablaufenden Prozesse, ihr Zusammenspiel, Steuerung und Regulation nicht bekannt sein sollten, würde man diesen mittleren Teil auch als "Blackbox" bezeichnen. Deren unbekannten Aufbau und inneren Ablauf man durch Untersuchung von eingehenden Signalen und Reaktionen darauf aufzuklären versucht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologielehrer SI/II a. D.

Zehra507 
Beitragsersteller
 31.08.2024, 09:25

Danke! Dach könnten sie vielleicht auch auf die Fachbegriffe in der grauen Box eingehen? Es Ware wirklich sehr lieb wenn Sie nur genauer eingehen könnten

CliffBaxter  31.08.2024, 10:10
@Zehra507

die "Black Box" ("schwarzer Kasten", unbekannter Inhalt) soll in dem oberen Modell nur andeuten, dass, wie ich schrieb, manche "Prozesse, Zusammenspiel, Steuerung, Regelung" im zentralen Nervensystem, da es so komplex ist, nur teilweise bekannt oder noch unbekannt sind. In dem Fall nennt man das Unbekannte eine "Black Box". Es gibt zwar einen Input (links) und einen Output (rechts), aber man weiß nicht was in der Mitte passiert. Das ist Gegenstand der Forschung.

Das untere Modell hingegen ordnet die Schritte der Informationsverarbeitung den Teilen des Nervensystems zu. Die mögliche "Black box" ist dabei der Weg der Information vom Sinnesorgan, über die afferenten sensorischen Neuronen (die dem ZNS "zuleitenden" Nervenzellen/-fasern) zum ZNS und vom ZNS über die efferenten motorischen Neuronen (vom ZNS "wegführenden" Nervenzellen/-fasern) zu den Erfolgsorganen (z.B. Muskeln). Wovon vieles inzwischen erforscht ist, manches aber noch im Dunkeln liegt (daher oben "Black Box" genannt).

CliffBaxter  31.08.2024, 10:16
@Zehra507

ach so grau, ich dachte schwarz :D Es gibt einen dem ZNS zuleitenden Teil (afferent bzw. sensorische Nervenzellen/-fasern, rot) und einen vom ZNS ausgehenden wegführenden Teil (efferent bzw. motorische Nervenzellen/-fasern, blau). Das wird klassischer Weise so eingeteilt. Afferenz, Efferenz in der Mitte liegt das zentrale Nervensystem (ZNS: Gehirn, Rückenmark).

CliffBaxter  31.08.2024, 10:23
@CliffBaxter

Zuleiten kann es natürlich nur, wenn es Sinnesorgane gibt, die die Informationen aufnehmen.

Z.B. ich kann nur sehen, wenn ich Augen habe. Augen sind Sinnesorgane, die über afferente Nerven die Sehinformationen an das Gehirn leiten. Das Gehirn wertet sie aus. Ich sehe. Wirft einer ein Schuh auf mich und ich sehe das, dann weiche ich dem eventuell noch aus, um nicht getroffen zu werden. Vom ZNS (Gehirn, Rückenmark) gehen also nach dem Zuleiten der Augeninformationen, über efferente Nervenfasern "motorische" Informationen an die Muskulatur "spring zur Seite", die solche Muskeln aktiviert, dass man zur Seite springt. Das wäre die "Reaktion" oder das "Verhalten", was rechts rauskommt aus der grauen Box in diesem Beispiel.