Neues Pferd in Herde?
Wir haben ein neues Pferd in der Herde, davon wusste ich nichts, bis ich gestern an den Stall kam und mich wunderte, warum so eine Hektik vorherrscht, eigentlich sind alle bei uns eher entspannt.
Mein Wallach hat sich total rein gestresst und zwar so, dass er Durchfall bekommen hatte, mit Kotwasser, etc. Arbeiten oder Spazieren gehen konnte ich halt voll vergessen an dem Tag, war quasi "umsonst" am Stall...
Ich hab dann das neue Pferd gesehen und weiß ja, bei uns wird "im kalten Wasser" vergesellschaftet, also Tag 1 und das Pferd wird einfach in die Herde geworfen, was ich persönlich überhaupt nicht gut finde, aber ist nicht mein Stall, sind nicht meine Regeln...
Jetzt stellt sich mir aber Frage, was ist, wenn mit meinem Pferd was passiert?
Wenn er wegen dem Stress jetzt eine Kolik kriegt, oder das neue Pferd ihn tritt/ verletzt?
Wer haftet bei so einer "Vergesellschaftung" eigentlich, wenn Schäden an den Pferden entstehen?
2 Antworten
Ja geil, ich liebe das ja auch, wenn man einfach ein Pferd neu in die Herde dazu wirft und am besten kommen noch so Klassiker wie: "Ach, die Herde ist total lieb, da passiert nichts" oder "Das haben wir schon immer so gemacht".
Bei mir gehts über Wochen Zaun an Zaun, dann gemeinsam auf den Platz (mit ein paar Leuten dazu, sicher ist sicher) und dann Stück für Stück in die Herde...
Was du machen kannst, ist alles was du vorfindest zu dokumentieren. Wenn du am Stall bist, nimm dir Zeit und Videokamera/ Handy und filme, wenn sich etwas ergibt. Also zB das neue Pferd tritt und jagt dein Pferd? Filme es!
Auch würde ich die SB dazu befragen, wie vergesellschaftet wird und ob du das schriftlich haben kannst, also der Plan der VG im Allgemeinen, dann hast du da schon mal den Nachweis, dass sie die neuen Pferde rein wirft, denn eigentlich hat die SB die Fürsorgepflicht einer guten VG.
Ich würd auch mit der Besitzerin des neuen Pferdes reden und zwar klipp und klar, dass du diese Art der VG nicht gut findest und dein Pferd massiv unter Stress steht deswegen.
Ansonsten ist Offenstall quasi sowas wie mind. 50% Abtritt von Rechten, weil du dein Pferd ja freiwillig in eine Herde gestellt hast und damit ein Risiko eingehst, dass es verletzt wird, sau dumm, ich weiß, aber ist leider so.
Wenn ihn das neue Pferd nachweislich verletzt kann die Besi das uU über ihre Tierhalterhaftpflicht laufen lassen. Gibt aber genug Versicherung, die schließen das Weiderisiko aus. Also musst du dann persönlich am sie ran treten und ob sie dir dann wirklich entstandene Schäden zahlt - aus Erfahrung, meistens nein. Außer üblen Streitereien passiert idR nichts.
Kriegt dein Pferd Kolik hast du ohnehin keine Chance. Du müsstet nachweisen, dass diese explizit durch das neue Pferd verursacht wurde. So gut wie unmöglich.
Der Stallbetreiber hat zwar eine Fürsorgepflicht, aber da du ja informiert bist, wie das bei euch abläuft mit der Vergesellschaftung und dem Prozedere nicht widersprichst bzw. dein Pferd da ja nicht raus nimmst, auch hier keine Chance.