Neues Leben beginnen möglich? Gedanken und Möglichkeiten rund um Neustart.
Hallo! In unserer Stadt wurde letztens ein neues Asylantenheim gebaut und eröffnet. Ich war an den Menschen interessiert und habe mich sogar mit einigen angefreundet. Viele erzählen ähnliche Geschichten, oftmals sehr tragisch.. Viele kamen illegal nach Europa und reisten von Land zu Land um einen Ort zum Leben zu finden. Man beantragte schließlich Asyl in Deutschland und nun sind sie hier. Wie auch immer, meine Frage stellt sich jetzt in dem Sinne, ein neues Leben zu beginnen und wie einfach das möglich ist. Kann ich meinen Perso, meine Geburtsurkunde und alles was "verbrennen" oder ähnliches, und alle Versicherungen auszahlen lassen und kündigen, quasi wie, als wenn man stirbt. Anschließend in einem ganz anderen Bundesland oder gar in einem anderen Land melden und irgendwas behaupten, um eine "neue" Identität herzustellen. Ist so etwas heutzutage möglich oder gibt es immer einen Weg dies herauszufinden? Wenn man bspw. sagt, dass man nichts mehr weiß und/oder Kriegsgefangener war und das Gedächtnis verloren hat, was auch immer. Irgendeine Geschichte, die einem ermöglicht ein neues Leben zu beginnen? Ich hoffe man versteht, worüber sich meine Gedanken drehen und handeln. Ich habe das zwar nicht vor, trotzdem zerbreche ich mir den Kopf mit dem Gedanken und möchte wissen, was man darüber denkt und ob ihr das überhaupt für möglich haltet..
Danke für alles inspirierende und inhaltlich wertvolle :D
4 Antworten
Theoretisch könnte das möglich sein. Vorrausgesetzt, Du hast nie irgendwo Deine Fingerabdrücke abgegeben, wie etwa beim Personalausweis oder Reisepass. Einfach wird es auf jeden Fall nicht. immerhin mußt Du irgendwie durchs Leben kommen. Und für jeden Mist brauchst Du einen Personalausweis: Wohnung, Arbeit, Konto, etc. Außerdem brauchst Du wahrscheinlich auch eine Aufenthaltsgenemigung, wenn Du Dich soweit tarnst daß Du als 'Nichtdeutscher' durchgehst, oder in ein anderes Land gehst.
Einfacher wäre es wahrscheinlich, du behältst Deine Personalien und brichst alle Zelte ab. Lebst dort wo Dich niemand kennt. Nennst hinfort anders. Vielleicht kannst Du den Namen dann irgendwann übernehmen. Schwieriger ist es Dir selbst zu entkommen.
"Du bist am Ende – was du bist. Setz dir Perücken auf von Millionen Locken, Setz deinen Fuß auf ellenhohe Socken, Du bleibst doch immer, was du bist."
(Mephisto in Goethes Faust I/Studierzimmer).
Aber doch, es gibt einen Weg. Wenn Du nicht gerade Pazifist bist:
Geh zur Fremdenlegion. Du bekommst einen neuen Namen und ein neues Leben. Die Qualität davon, kann ich aber nicht beurteilen.
Kennst Du "Stiller" von Max Frisch? Möchte ich Dir sehr empfehlen. Ein Mann kommt in einem Ort an. Alle dort behaupten er sei ein Mann namens 'Stiller', der vor längerer Zeit diesen Ort verlassen hat. Es wird wird immer schwerer zu unterscheiden, wo der Unterschied ist, wer jemand ist; oder wer die anderen behaupten, daß er ist. Und was eigentlich war ist.
Der Mensch der verschwindet, tut das nicht auf der großen Bühne. Wenn einer geht, dann wählt er immer den schmaleren Weg und geht leise ohne Spuren zu hinterlassen. Und bald ist da nichts mehr. Kein Weg, kein Pfad, kein Mensch. Dann bist Du allein. Wer auch immer Du dann bist.
Ein letzter Tipp: George Perec: "Ein Mann der schläft."
Komm gut durch die Nacht.
Wirklich sehr inspirierend! Danke :)
Heutzutage ist es sehr schwer, mit all den Vernetzungen und Daten.. scheint aber wohl nicht unmöglich zu sein.
Danke auch für die Tipps :)
Ich hab ein 'h' vergessen. Was war, war wahr. Kann man zumindest hoffen, daß das auch zukünftig auch so bleibt.
Ich weiß nicht ob dir das hilft, aber ich hatte mal einen Freund, welcher von Muslimischen Mitbürgern umgebracht werden sollte, weil er irgendwas mit einem Mädchen aus deren Clan hatte. Er musste damals auch untertauchen, dass sah so aus, dass er seine Daten, die man immer hinterlässt, per gerichtlicher Verfügung löschen, oder unterdrücken lassen hat. Dafür musste er ein Haufen Zeug nachweisen, von wegen dass sein Leben in Gefahr ist usw., mit dem urteil ging er zum Einwohnermeldeamt und zur Bank, und hatte sich den externen Zugriff auf deine persönlichen Daten sperren lassen. Das haben alle eingesehen und so musste er seinen Namen und Geschichte ändern, auch Kontakt zu ehemaligen Freunden wurde dann untersagt.
Ich weiß, dass das nicht ganz ist was du meinst. Aber so ganz ein neues Leben anfangen, denke ich ist möglich, aber bestimmt nur mit Hilfe des Staates. Denn irgendwo sind immer Daten von dir gespeichert und wenn die da oben es drauf anlegen finden die sowas sehr wahrscheinlich heraus^^ Aber ich kann mir vorstellen, dass, wenn man in ein anderes Land geht und das von dir beschriebene behauptet, von wegen Gedächtnisverlust, und man sich zuvor sorgfältig darum gekümmert hat, dass man keine Daten hinterlässt, und der Gaststaat auch auf Anfrage in anderen Ländern keine Hinweise auf deine Idendität findet, man sicherlich alles nötige für eine "neue" Existenz bekommt.. Das sind so meine Gedankengänge, aber ob das nun stimmt... ich weiß es leider nicht.. Zum Schluss noch ein Smiley, weil das Thema immer so nachdenklich bedrückend stimmt :3
Deine Antwort war wirklich hilfreich :)
So kommen ganz neue Gedankengänge, ist zwar nicht genau das, was ich mir dabei vorgestellt habe, aber durchaus gut, mal darüber nachzudenken :)
Du kannst ein solches neues Leben beginnen, aber du musst dafür nicht deine Historie verbrennen. Du kannst dich auch einfach informieren, z.B. über autarke Kommunen, Selbstfindungsreisen, Bildungsreisen, Leben ohne Wohnsitz... Bildung macht es immer etwas einfacher, aus dem Gewohnten auszubrechen. Natürlich gäbe es immer eine Möglichkeit, deine ursprüngliche Identität herauszufinden, es wird nur schwieriger, je besser du deine Spuren verwischst. Wenn du beispielsweise eine Gesichts-OP hinter dich bringen und dir deine Fingerkuppen verätzen würdest, dann könnte man immer noch einen DNA-Test mit dir und dem Rest der Erdbevölkerung machen und die Übereinstimmung mit deinen Eltern würde auffliegen.
Frage: Belebst Du gerade die unglücklicherweise ausgestorbene Textgattung Besinnungsaufsatz neu? Oder ist das nur für den Deutschunterricht? Ich tippe auf Letzteres, Dein Stil schwankt zwischen Deutschaufsatz (mit dem, was als Eiiiiiinleitung durchgehen könnte) und ziemlich verqueren Formulierungen, jetzt muss noch ein Abschluss her. Dass Du Asylbewerber- und Asylantenheime nur vom Hörensagen kennst, zeigt deutlich die Idee, Versicherung ausbezahlen zu lassen. Asylbewerber und Asylanten haben so gut wie Versicherungen, die sie ausbezahlen lassen können -- und wenn sie auszahlbare Versicherungen hätten, etwa Lebensversicherungen in einem Drittland, können sie die wiederum nur selten mal schnell kündigen. Grenzfälle kann man konstruieren, aber dann nicht mit Kriegsgefangenen mit Geburtsurkunde. Ein Germane würde vermutlich vor der Gefangennahme noch um Zeit bitten, an sein Einwohnermeldeamt zu schreiben, aber Germanen sind ja auch reichlich kriegsentwöhnt ("Stirb,Verräter!" "Moooment, ich würde gerne erst noch die Verwertungsrechte von den Äpfeln auf Omas Gartengrundstück klären. Da gibt es gerade eine Auseinandersetzung zwischen mir und Onkel Herbert. Sterben kommt später."). Den Personalausweis gibt es ebenfalls nur in wenigen Ländern, pass' also bei Aufsätzen auf, nicht zu sehr zu germanisieren. Auch der Rest muss wenigstens in sich stimmig sein.
Zur Einleitung: Schlecht! Phrasenhaft und unbestimmt. Neu schreiben!
Wer derart erbärmlich schreibt, sollte keine Nachrichten hinterlassen. Wenn Du nicht in der Lage bist, Dich verständlich zu machen und derartigen Müll absonderst, ist es noch sehr viel Ehre für Dich, dem überhaupt einen Sinn abzugewinnen zu versuchen. Es würde nicht verwundern, dass Lehrer die Einzigen sind, die jemals von Dir etwas gelesen haben -- und das nicht freiwillig.
Dieser Beitrag führt irgendwie den Begriff des Lehrers ad absurdum...
Eine der schlechtesten Antworten aller Zeiten. Wie naiv man sein muss.. Krass. Einfach nur lächerlich, sich auf deine falsche Vermutung einzulassen. Einen auf Lehrer machen? Ernsthaft?