Neuer Hund winselt am laufenden Band....
Habe mir einen Hund aus dem Tierheim geholt :) Es war Liebe auf den 1. Blick ;) Aber das Problem ist, dass er sobald man ihm Aufmerksamkeit schenkt, auch wenn es nur ein Blick ist, bestimmt für 5 Minuten nicht mehr aufhört zu winseln.. Habe ihn genug gefüttert, waren Gassi usw. aber das gewinsel hört nicht auf.. Aber er sieht dabei glücklich aus, wedelt und springt herum. Freut er sich einfach nur so arg? :D Er ist ca. 1/2-1 Jahr alt.
10 Antworten
Das Winseln ist die häufigste Lautäußerung bei Wölfen. Hunde zeigen es ebenfalls, vor allem aber Hunde, die im Rudelverband aufgewachsen sind und aus diesem Grund ursprünglicher kommunizieren als Hunde, die primär auf den Menschen sozialisiert wurden.
Winseln ist ein Ausdruck von Unruhe, Aufregung oder Unzufriedenheit und in seiner individuellen Bedeutung immer nur im Kontext der Situation zu deuten. Besonders rangniedere Tiere winseln auch als Heranwachsende und Erwachsene häufiger, als ranghohe Tiere.
Bei deinem Hund spielt freudige Erregung sicherlich ebenso eine Rolle wie Beschwichtigungs- und Bettelverhalten. Welpen winseln, um Alttiere dazu zu bringen, Futter hervorzuwürgen und deren Aggression bei Annäherung zu mildern. All das kommt bei deinem Hund zum Tragen.
Was tun? Beantworte das erste Winseln ruhig und freundlich, indem du dich zum Hund auf den Boden kniest, ihn kurz(!) streichelst und mit ruhigen, freundlichen Worten ansprichst. Alles weitere tust du wortlos: Ihn füttern, anleinen, ableinen. Jedes weitere Winseln wird ignoriert.
Ignorieren heißt: Nicht anfassen, nicht ansprechen, nicht anschauen. Auch nicht tadelnd - und wenn dir das Winseln noch so auf die Nerven geht.
Wenn der Hund still ist, ruf ihn zu dir und streichle ihn kurz (!) und sprich freundlich und ruhig mit ihm.
Viele Hundebesitzer erziehen ihren Hund zum Qietscher, indem sie ständig in den höchsten Tönen mit ihm jubeln, besonders beim Nachhausekommen. Damit fahren sie den Hund hoch und bestätigen ihn darin, dass das Gehopse und Gewinsel erwünschtes Verhalten ist. Solltest du das auch tun, wäre natürlich die erste Maßnahme, das sofort einzustellen :).
Du könntest Folgendes versuchen:
Nimm dir eine Blumenspritze und spritze dem Hund beim nächsten Anspringen mit einem deutlichen, lauten "NEIN!" direkt ins Gesicht. Dann wende dich ab und ignoriere ihn.
Klappt dieser Versuch nicht aufs erste Mal so, dass der Hund sofort damit aufhört, dich anzuspringen, belasse es dabei und versuche es nicht wieder. Es könnte sein, dass er dich erst recht beschwichtigen möchte, und umso heftiger an dir hochspringt.
Funktioniert die Aktion, kannst du sie wiederholen, aber: Immer nur für diese eine Sache: Das unerwünschte Hochspringen. Es besteht die Möglichkeit, dass der Hund die Blumenspritze als Anlass nimmt, sein aktuelles Verhalten sofort einzustellen. Das ist ja durchaus erwünscht.
Die Gefahr liegt in der Versuchung, die Spritze immer wieder einzusetzen (wenn sie funktioniert, genügt vermutlich ihr Anblick), wenn der Hund etwas unterlassen soll.
Damit verbrauchst du ihre Wirkung.
Einfach das Winseln ignorieren. Wenn er sich später sicher bei Dir fühlt, wird er damit aufhören. Beschäftige Dich mit ihm (am besten, wenn er nicht winselt) aber lass ihn auch mal unbeachtet. viel Spass mit dem Hund!
Ist das Winseln mit Zttern und Gähnen verbunden? Falls ja, deutet es auf Unsicherheit. Diese kannst du ihm nur nehmen, indem du dich weiter intensiv um ihn kümmerst, Ihn anfangs nicht mit so viele fremde Menschen konfrontierst. Er braucht eine Bezugsperson. Er war im Tierheim mit vielen anderen Hunden zusammen, eine Hundeschule wäre eine gute Alternative.
Dein Hund hat vielleicht in seinem bisherigen Leben nur schlechte Erfahrungen gesammelt, Menschen, die ihn verlassen haben, die ihn misshandelt haben, er hat nie zuverlässig Futter bekommen und zuwendung schon gar nicht. Er hat jetzt dich, er liebt dich, das spürst du genau und jetzt musst du ein verlässliches, liebevolles Herrchen werden und ihm alles geben, was er braucht. du füllst seinen Speicher auf,, du sorgst dafür, dass er ein glücklicher Hund sein darf, spielen und sich entspannen kann. Er braucht dich, er ist so froh, dem Tierheim entkommen zu sein, du bist sein neues Alphatier, er hat ein neues Rudel bekommen. So ein Hund ist dankbar für alles und du empfindest doch auch Glück , wenn du es bist, der ihm Liebe schenken darfst. Wenn er sich sicher fühlt, weiß, er bekommt immer genug zuwendung, Gassigehen, immer futter und du kommst sicher zurück, dann wird er weniger winseln und ausgeglichen sein wie ein Hund ohne all diese schmerzlichen Erfahrungen.
Wenn der Hund wedelt und herumspringt, ist das doch Klasse! Es ist wahrscheinlich Freudengewinnsel - herzlichen Glückwunsch, daß der Wauwi ein neues liebevolles Zuhause gefunden hat! Bedenke, er ist neu bei dir und braucht - wie ein Kind auch - seine Eingewöhnungszeit. Sei weiterhin so liebevoll und aufmerksam zu ihm, störe dich nicht an dem Gewinsel, der Hund drückt damit nur seine starken Emotionen aus.
er ist neu bei dir und braucht - wie ein Kind auch - seine Eingewöhnungszeit.
Ein weit verbreiteter Irrtum. Bräuchten Hunde "Eingewöhnungszeiten" wären sie bei jeglicher Veränderung ihrer Lebenssituation in höchster Gefahr. Beim Kontakt mit Artgenossen müssen sie von der ersten Sekunde an klären, wie hier die Regeln sind und wer das Sagen hat.
Tun sie das nicht, wird ihr Verbleib in dieser Gruppe nicht sonderlich erfolgreich sein.
Das selbe gilt im Umgang mit dem Menschen. Der Hund versucht vom ersten Augenblick an rauszufinden, welches Verhalten sein Überleben sichert. Extremes Beschwichtigungs- und Bettelverhalten, wie beim beschriebenen Hund, sind dabei zunächst erfolgversprechend.
Sie werden so lange beibehalten, bis der Hund lernt, dass dieses Verhalten hier keinen Erfolg bringt. Wenn das erst nach einer "Eingewöhnungszeit" passiert, wird es länger dauern und für den Hund deutlich schwieriger werden, weil er umlernen muss.
Ich vermute mal, werverstehtdas wollte sagen: "FREUDIGE Emotionen". Tiere sind so verschieden wie Menschen auch, die einen verhalten sich so, die anderen anders. Lerne dein Tierchen gut kennen und schenke ihm Geborgenheit und Liebe, dann wirst du einen wunderbaren Freund gewinnen!
Danke für die tolle Antwort!! Also mit dem Ignorieren klappt es bis jetzt ganz gut.. Aber er springt mich andauernd an und kratzt mich.. :( Und sobald ich ihn nur für 5 Minuten alleine lasse dreht er komplett am Rad und winselt.. Heute morgen hat er vor Freude die halbe Nachbarschaft aufgeweckt, als ich aufgestanden bin.. :D