Neubau Mietwohnung: Streichen oder tapezieren?

2 Antworten

Tapezieren ist tatsächlich Geschmackssache. Wer auf aufwändige Muster oder Struktur Wert legt, kann das machen.

Für einfarbige Wände, gerade bei einem Neubau, halte ich das für überflüssig. Überstrichene Rauhfasertapeten wurden und werden gerne verwendet, um mangelhafte und schlampig gespachtelte Wände in Altbauten billig (ohne Neuverputz) wieder schön zu bekommen. Bei einem Neubau erschließt sich mir der Mehrwert nicht. Es sei denn, man legt tatsächlich Wert auf die Struktur.

Im Ungünstigsten Fall, wenn dem Vermieter die Tapete nicht gefällt (oder er es sich anders überlegt), mußt Du sie beim Auszug sogar noch entfernen, falls im Mietvertrag nichts anderes vereinbart ist, denn eine Mietwohnung ist i. d. R. so zu übergeben, wie sie übernommen wurde. Hier sollten Sie auch aufpassen, wenn Sie die Wohnung ungestrichen übernehmen, daß keine Klausel drinsteht, daß beim Auszug nach einer gewissen Mietzeit neu zu streichen ist! (Stichwort "Schönheitsreparaturen").

Der Vermieter hat mir empfehlt, die Wände zu tapezieren, weil die Wände verkleidet werden, sodass man später nicht merkt, wenn da Risse sind.

Heißt das, die Wände oder ein Teil davon sind mit Gipskartonplatten verkleidet? Ob da Risse entstehen, hängt von der Ausführung ab, ggf. auch vom Untergrund (z. B. hölzerner Dachstuhl).
Wenn das jedoch eine professionelle Trockenbaufirma gemacht hat, die an den Übergängen eine "Bewehrungsmatte" (Kunststoffgitte) beim Spachteln eingearbeitet hat, sowie an den Ecken Dehnfugen (mit Trennfolie und Acrylfuge), dürfte da nichts reissen.
Q3 müsste für zum Überstreichen mit Rolle und Dispersions-(oder Latex-)farbe locker ausreichen, zumal beim ersten Anstrich eh 2 Schichten aufgetragen werden sollten.

Wenn der Vermieter trotzdem Wert auf Tapeten legt (und Du auch welche willst), kannst Du vielleicht ja auch einen Deal mit ihm machen. Bspw. er zahlt das Material, Du tapezierst.

Latexfarbe soll tatsächlich Wasser- und Scheuerfest sein, ich habe aber keine Erfahrung damit. Allerdings angeblich auch nicht mehr mit normaler Dispersionsfarbe überstreichbar, ohne sie zumindest an- oder gar ganz abzuschleifen.

Ob das Abwischen tatsächlich was bringt (Geruch, Verfärbung auf Dauer durch Dunst...), bezweifle ich eher, aber da wird vielleicht jemand mit Erfahrung mehr dazu sagen können.

Meiner Erfahrung nach reicht eine Dispersionsfarbe guter Qualität aus, auch in Bad oder Küche, sofern die Bereiche, an die direkt beim Kochen oder beim Waschen/Baden/Duschen direkt hingespritzt wird.

Wenns also schnell und günstig gehen soll, würde ich streichen mit einer normalen Innen-Dispersionsfarbe, und gut is.

Wenn die Wände noch roh sind, werden Sie aber wahrscheinlich 2 Schichten aufbringen müssen: Die erste mit wenig (!) Wasser verdünnt, weil die Wände noch stark Wasser saugen, die 2. unverdünnt.

Nehmen Sie nicht die billigste Farbe, ein paar Euro mehr für Qualität sind gut angelegt, weil die Farben dann mehr Pigmente enthalten und besser verarbeitbar sind (laufen und sprizten nicht, trocknen nicht zu schnell => keine Übergänge sichtbar).

Ihr Deutsch/ihre Grammatik ist übrigens hervorragend. So korrekt schreiben viele Einheimische hier nicht. ;-)
In Foren wie diesem ist sehr oft die Anredeform "Du" üblich, "Sie" ist aber auch o.k.

Viel Erfolg bei der Einrichtung und viel Freude danach!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Bis zum 01.08. Zeit??? Da musst du dich aber beeilen :-)

  1. Nicht tapezieren. Tapeten gehören dem hausbesitzer, damit hast du nix zu tun. Nur streichen - falls überhaupt Bedarf besteht!
  2. Auf garkeinen Fall Latexfarbe. Nimm ganz normale Binderfarbe.
  3. Grundsätzlich sollte man keine Latexfarbe verwenden, da der Gipsputz ansonsten keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen und abgeben kann und das soll er doch, er dient als Klimapuffer.
Woher ich das weiß:Berufserfahrung – In der Bauplanung tätig seit 1979