Nervt Euch der verblödete Journalisten-Begriff "verwickelt in" anstatt "Beteiligung/Täterschaft" auch so - oder ist es euch egal?

Das Ergebnis basiert auf 14 Abstimmungen

Stimmt, mich nervt das auch! 29%
Stimmt nicht: "verwickelt" bedeutet etwas Anderes und zwar 21%
"Du bist ech ein Spinner - hast du keine Anderen Sorgen?" 14%
Stimmt zwar, ist mir aber sowas von egal 14%
Die Sprachkompetenz der Journalisten wird auch immer schlechter 14%
Komm'gib Ruhe und geh weiter Deutsch unterrichten, Du Oberlehrer! 7%
Hast Recht, aber ich sehe das alles andere als Tragisch 0%

8 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Stimmt, mich nervt das auch!

Ja... da kenn ich auch ein Beispiel, was mich schon seit längerem so richtig nervt, denn es verfälscht teils sogar Inhalte:

Nämlich dauernd das Wort "demnach" in Nachrichten, Berichten, Artikeln zu lesen, wo es dem Sinn nach überhaupt nicht hin kommt. Es werden ein paar Zeilen über etwas berichtet und dann steht da plötzlich (als Beispiel): "Demnach wurden.." oder "Demnach hatten.."

"Demnach" bezieht sich doch auf etwas vorher Mitgeteiltes, als Schlussfolgerung und im Zusammenhang. Aber in allen möglichen Texten steht dieses "demnach" IMMER ohne einen Zusammenhang direkt im nächsten Satz, aber nichts worauf es sich aus den vorangegangenen Sätzen bezieht und mittlerweile steht das ständig so überall (Anfangs nur vereinzelt). Das fällt mir schon seit 1,2 Jahren auf, möchte mal wissen, wer diesen Stuss ins Rollen gebracht hat und warum das offenbar niemanden stört, denn DAS IST FALSCH.

Stimmt, mich nervt das auch!

Das ist richtig. Vermutlich steckt ein Übersetzungsfehler von Englisch "to be involved in something" dahinter. Das kann nämlich beides bedeuten: in etwas verwickelt sein und hinter etwas stecken. Schließlich sind die Quellen für dieses Thema ja auf Englisch. Kaum ein Tagesjournalist liest die Originalquellen auf Arabisch etc.

Es drückt gut aus, dass man annimmt, wie es sein könnte, aber nicht weiß, wie es tatsächlich ist.


IdlewildSouth 
Beitragsersteller
 10.10.2023, 21:36

Das finde ich nun gar nicht - aber Danke für die Antwort!

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Stimmt, mich nervt das auch!

Du hast vollkommen Recht. Verwickelt sein beinhaltet eine Unfreiwilligkeit. Ich werde ohne es zu wollen aufgrund der widrigen Umstände in etwas hineingezogen. Passt überhaupt nicht zu dem, der Drahtzieher ist. Daran erkennt man wieder, dass wir an allen Ecken und Enden Fachkräftemangel haben, auch bei Journalisten. Da uns auch die Lehrer fehlen, wird das noch viel schlimmer werden. Armes Deutsch (-land). 🤣

Stimmt nicht: "verwickelt" bedeutet etwas Anderes und zwar

"Verwickelt" bedeutet eben nicht zwangsläufig Täterschaft.

Deswegen ist es gut, die Begriffe zu trennen.


IdlewildSouth 
Beitragsersteller
 13.10.2023, 22:54

Genau das war mein Problem und der sinn meiner Frage: Journalisten setzen fälschlciherweise Täterschaft und Verwickeltsein gleich!

Das ist aber ganau dieser Schwachsinn: "verwickelt sein" ist passiv, Täterschaft ist aktiv! - und DAS setzen viele Journalisten fälschlich gleich!

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55yxc  14.10.2023, 04:13
@IdlewildSouth

Ja das wundert mich auch. Die Qualität von Berichterstattungen lässt nicht nur in Sachen "neutral oder nicht neutral" nach. Journalisten begreifen immer öfter Zusammenhänge nicht, komisch.

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