Nervt Euch der verblödete Journalisten-Begriff "verwickelt in" anstatt "Beteiligung/Täterschaft" auch so - oder ist es euch egal?
Schon lange geht es mir tierisch auf den Zeiger, dass Journalisten den Begriff "...verwickelt in..." semantisch völlig falsch verwenden!
Beispiel: "Der Iran ist möglicherweise in den Angriff auf Israel verwickelt - es gibt aber keine Beweise" -
QUATSCH: Der Iran ist mit Sicherheit verwickelt, weil der die Hamas - nachweislich unterstützt! ...
Was Journalisten meinen, wenn sie diesen Unsinn absondern ist: "Iran ist verantwortlich für... oder Drahtzieher von...!"
Die passive Ausdrucksform der Verbums "verwickeln" bedeutet: "Man steckt in etwas drin, ohne es kontrollieren zu können und/oder zu wollen und hat keinen Einfluss auf diese Geschehnisse" - DAS bedeutet "verwickelt sein"
Das ist aber jetzt nur EIN Beispiel von unzähligen, wo der Begriff "verwickelt" immer wieder falsch angewandt wird!
Das Ergebnis basiert auf 14 Abstimmungen
8 Antworten
Ja... da kenn ich auch ein Beispiel, was mich schon seit längerem so richtig nervt, denn es verfälscht teils sogar Inhalte:
Nämlich dauernd das Wort "demnach" in Nachrichten, Berichten, Artikeln zu lesen, wo es dem Sinn nach überhaupt nicht hin kommt. Es werden ein paar Zeilen über etwas berichtet und dann steht da plötzlich (als Beispiel): "Demnach wurden.." oder "Demnach hatten.."
"Demnach" bezieht sich doch auf etwas vorher Mitgeteiltes, als Schlussfolgerung und im Zusammenhang. Aber in allen möglichen Texten steht dieses "demnach" IMMER ohne einen Zusammenhang direkt im nächsten Satz, aber nichts worauf es sich aus den vorangegangenen Sätzen bezieht und mittlerweile steht das ständig so überall (Anfangs nur vereinzelt). Das fällt mir schon seit 1,2 Jahren auf, möchte mal wissen, wer diesen Stuss ins Rollen gebracht hat und warum das offenbar niemanden stört, denn DAS IST FALSCH.
Das ist richtig. Vermutlich steckt ein Übersetzungsfehler von Englisch "to be involved in something" dahinter. Das kann nämlich beides bedeuten: in etwas verwickelt sein und hinter etwas stecken. Schließlich sind die Quellen für dieses Thema ja auf Englisch. Kaum ein Tagesjournalist liest die Originalquellen auf Arabisch etc.
Es drückt gut aus, dass man annimmt, wie es sein könnte, aber nicht weiß, wie es tatsächlich ist.
Das finde ich nun gar nicht - aber Danke für die Antwort!
Du hast vollkommen Recht. Verwickelt sein beinhaltet eine Unfreiwilligkeit. Ich werde ohne es zu wollen aufgrund der widrigen Umstände in etwas hineingezogen. Passt überhaupt nicht zu dem, der Drahtzieher ist. Daran erkennt man wieder, dass wir an allen Ecken und Enden Fachkräftemangel haben, auch bei Journalisten. Da uns auch die Lehrer fehlen, wird das noch viel schlimmer werden. Armes Deutsch (-land). 🤣
"Verwickelt" bedeutet eben nicht zwangsläufig Täterschaft.
Deswegen ist es gut, die Begriffe zu trennen.
Ja das wundert mich auch. Die Qualität von Berichterstattungen lässt nicht nur in Sachen "neutral oder nicht neutral" nach. Journalisten begreifen immer öfter Zusammenhänge nicht, komisch.
Genau das war mein Problem und der sinn meiner Frage: Journalisten setzen fälschlciherweise Täterschaft und Verwickeltsein gleich!
Das ist aber ganau dieser Schwachsinn: "verwickelt sein" ist passiv, Täterschaft ist aktiv! - und DAS setzen viele Journalisten fälschlich gleich!