Natto in Berlin?
Hallo. Weiß jemand wo ich Natto in Berlin kaufen kann?
~Minseokii
3 Antworten
Der Asia-Shop Lee in der Dircksenstraße in Mitte (zwischen Alexanderplatz und Hackescher Markt) hatte Natto zumindest früher mal da. Ich war allerdings schon etwas länger nicht mehr dort, weil ich in einem anderen Stadtteil wohne.
Nahezu in jedem Asia-Laden. Vinh Loi zum Beispiel.
Danach kannst du dir Sojabohnen aber selber kaufen, abkochen, und Natto selber züchten. Damit bekommst du über 1 Kilo Natto für unter einem Euro!
Davon abgesehen ist die Qualität von diesem selbst gemachten Natto auch noch vieeeeel besser, als alles, was man im Asia-Laden zu kaufen bekommt. Vor allem besser als gefrohrener Import-Natto.
Und sogar besser, als Natto direkt in Japan aus dem Supermarkt. (Sogar in Japan züchten wir unseren Natto seit einigen Jahren selbst!)
Das geht sehr leicht, mit einer Joghourt-Maschine, oder einer Pappkiste mit Heizdecke und ein paar Gläsern warmem Wassers. Natto braucht über 41°C um gut wachsen zu können.
Und es geht wahnsinnig schnell und macht kaum Mühe ... dauert keine 24 Stunden! :)
In den Asia-Laden gehen, und Tiefkühl Natto kaufen, ist deutlich aufwändiger, als schnell mal selber machen. :)
Für genauere Anleitungen habe ich jetzt keine Zeit mehr ... muss los ... wenn du im Internet keine Anleitungen findest, aber Interesse hast, schreib einen Kommentar, und ich antworte dann innerhalb der nächsten 24 Stunden.
Viel Spaß! :)
Improvisieren: Pappkiste mit Alufolie auskleiden, danach die Wände und evtl. den Boden mit Schaumstoff oder Styropor (oder eben einer Decke) bedecken, und das Ganze nochmal mit einer Schicht Alufolie auskleiden.
Danach Gläser (von Marmelade oder sauren Gurken, etc.) bis zum Rand mit heißem Wasser füllen, und den Deckel gut verschließen. Diese stellst du in deine isolierte Pappkiste. Möglichst alles gleiche Gläser verwenden, damit sie die gleiche höhe haben und oben eine Art ebene Fläche ergeben.
Dann Sojabohnen aufkochen durch ein Sieb abgießen, und einen Teelöffel von gekauftem Natto in warmem Wasser "auflösen". Dieses warme Wasser ist jetzt soz. mit Natto "infiziert", und kann über die gekochten Sojabohnen gegossen werden. Danach nochmal alles umrühren, damit möglichst alle Bohnen gleichmäßig mit Natto geimpft sind.
Die Bohnen in eine Flache Backform (möglichst Metall, was Wärme leitet) füllen ... ca. 2cm hoch. Dann ein sauberes Geschirrhandtuch mit Wäscheklammern darüber spannen und auf die warmen Gläser in der isolierten Pappkiste stellen. Darüber vorsichtig eine Wolldecke legen, damit die Wärme besser "gefangen" bleibt, aber nicht luftdicht abschließen, weil Natto Sauerstoff zum wachsen benötigt.
Die Wassergläser bleiben in dieser Konstruktion weit mehr als 10 Stunden warm, sollten aber ein bis zwei mal gewechselt werden, wenn die Temperatur unter 40°C zu sinken droht. Natto benötigt - im Gegensatz zu den meisten anderen Mikroorganismen - relativ hohe Temperaturen von 40°C bis 50°C, und ist gegenüber sehr hohen Temperaturen auch relativ robust. (Joghourt-Bakterien würden bei solchen Temperaturen sterben.) Vielleicht einfach ein kleines Termometer auf höhe der Sojabohnen anbringen, und alle paar Stunden mal einen Blick drauf werfen.
Und Natto mag kein Licht, also das Ganze möglichst dunkel halten!
Nach ca. 30 Stunden hat man dann sehr viel Natto, den man locker ein paar Wochen im Kühlschrank, oder über Jahre im Tiefkühlfach lagern kann.
Geht der Vorrat zur Neige, einfach von der letzten Charge wieder einen Teelöffel in warmen Wasser auflösen, und damit die nächste Produktion "infizieren".
Das ist jetzt viel Text, und klingt kompliziert, aber den Arbeitsaufwand würde ich - inkl. Sojabohnen kochen und Isolierkiste bauen - auf ca. 10 bis 15 Minuten schätzen.
Den Natto, den wir in Deutschland benutzen, haben wir ursprünglich 2006 im Asienladen gekauft (Vinh Loi am U-Bhf. Seestraße in Berlin) und seitdem immer wieder "vermehrt". Sojabohnen kaufen wir immer Kiloweise bei Alnatura, die gibts aber auch woanders noch günstiger.
Wie gesagt, klingt für dich jetzt vielleicht kompliziert, aber mehr als ne Pappkiste, Alufolie, etwas Isoliermaterial (eine alte Decke tuts auch!), ein paar ausgewaschene Gläser, ein Geschirrhandtuch, ein Decke oder ein Laken zum rüberlegen und eine Art Schüssel mit etwas höherem Rand brauchst du nicht. Evtl. noch ein paar Wäscheklammern, damit das Geschirrhandtuch nicht in die Sojabohnen reinrutscht.
Ich hoffe, du kannst dir ungefähr vorstellen, wie das dann aussehen müsste.
Hier ist eine Anleitung auf Japanisch, die eher für kleinere Mengen geeignet ist:
http://r.gnavi.co.jp/g-interview/entry/1801
Es gibt auch keinen vorgeschriebenen Weg, wie du nun dein Natto machst. Jeder machts anders. :)
Hauptsache, die Temperatur ist hoch genug und relativ konstant, es gibt genügend Sauerstoff und es ist Dunkel ... dann kann eigentlich nichts schief gehen! (Temperatur lieber zu hoch als zu niedrig ... Natto stirbt nicht so leicht wie andere Keime!)
Wenn du das beachtest, kann eigentlich nichts mehr schief gehen! :)
Durch die hohe Temperatur, und das Immunsystem vom Natto, können ist eine Vermehrung von fremden Keimen auch nahezu ausgeschlossen ... wie gesagt, wir machen Natto seit Jahren selber, und haben noch nie erlebt, dass dabei eine Portion vergammelt oder verschimmelt ist. Kommerziell wird Natto auch nicht anders fermentiert ... nur eben in größerem Umfang! :)
Du kannst auch mal selber bei Google nach "納豆 作り方" suchen! Dabei findest du viele gute Anleitungen, von denen viele bebildert sind, sodass man auch ohne Japanisch-Kenntnisse folgen kann.
Also dann ... sorry wegen der langen Antwort, aber viel Spaß beim Natto machen. :)
Hallo TeeTier, kannst Du auch noch veraten, wie man das Natto im Joghurtbereiter herstellt? Überlege mir zwecks Nattoherstellung einen zuzulegen...
Vielen Dank!
Ja, würde ich auch sehr gerne wissen :)!! Kannst Du ein Modell empfehlen? Gerade Weil Du sagst, das Joghurtkulturen eigentlich niedrigere Tempertaturen benötigen.
Ja, würde ich auch sehr gerne wissen :)!! Kannst Du ein Modell empfehlen? Gerade Weil Du sagst, das Joghurtkulturen eigentlich niedrigere Tempertaturen benötigen.
Traditionelle Fermentationsprozesse für Natto, Miso und Co kann man in Berlin bei mimi Ferments erlernen und so Natto, Shoyu, Miso selbst herstellen
https://www.facebook.com/mimiferments/
Ungewöhnliche und ansonsten teilweise auch nur schwer zu bekommende Zutaten für die japanische Küche bietet das "Hanabira" in Berlin-Friedrichshain
https://www.facebook.com/hanabiraBerlin/
Dort ist man auch gerne bereit, bei Sonderwünschen weiterzuhelfen.
Edit: Wieso jetzt plötzlich eine vier Jahre alte Frage ausgerechnet bei mir in der Liste auftauchte, entzieht sich meinem Verständnis
Bitte keine Facebook links! Bitte lieber Maps links nehmen oder gleich die seiten!
woah vielen dank! ich probiere das demnächst mal aus. eine Heizdecke oder Joghurt Maschine hab ich leider nicht aber ich guck mal das lässt dich bestimmt auch anders improvisieren.