Nachträglicher Einbau einer "Regenwassersperre" auf Dachboden?
Guten Tag und immer noch ein frohes Neues 2023!
Habe ein Einfamilienhaus auf KW-Basis. Keinen Keller, keinen ausgebauten Dachboden. Letzterer ist gegen das EG gedämmt. Ich kann über eine herunterziehbare Treppe durch eine Luke den Boden betreten. Dort sehe ich über die gesamte Hausgrundfläche die waagerechten hölzernen Deckenbalken in einer Art Fachwerk. Innerhalb der Fächer liegt die Dämmwolle, darunter dann die Dampfsperre.
An genau dieser Stelle habe ich bei den Bemusterungsgesprächen mit der Baufirma dann vielleicht doch eine falsche Entscheidung getroffen. Ich hatte auf eine Decke aus Beton verzichtet, da wir nicht vorhatten und haben, den Dachboden zu nutzen. Hatte also nur an die Stabilität einer solchen Betondecke und deren Gewicht gedacht, nicht aber einen möglichen Regenwasserschutz, den eine solche feste Decke automatisch bietet.
Nun habe ich nach vier Jahren aber Skrupel, dass für den Fall, dass doch einmal Regen durch das Walmdach und die Unterspannbahn dringt, er durch die Dämmwolle weiter nach unten will. Ich aber diesen Wasserschaden auf dem Boden erst sehr viel später bemerke, weil ich ja nicht dauernd nach jedem Regenguss nachschauen gehe.
Meine Frage: Kann ich auf das Fachwerk aus dicken Holz, vmtl. nennt man das Steckbalken oder Balken etwas aufbringen lassen, was nach unten wie eine Wassersperre funktioniert. Also das Erdgeschoss gegen den Dachboden verlässlich schützt, für den Fall, dass durch das Dach einmal Regenwasser eintritt?
Bin gespannt!
Vielen Dank auf jeden Fall!
Und bleibt bitte alle gesund!
Ben
4 Antworten
Hallo,
Wenn die unterspannbahn richtig herum verbaut wurde vor dem eindecken, dann kann eigentlich nicht viel passieren..
ich würde auf deiner stelle den gesamten dachboden einmal mit 19mm OSB Platten ausbauen, quasi auf den balken wo die dämmwolle bereits liegt, verlegen. somit wäre dein dachboden komplett begehbar..
Hab vielen Dank! Werde mich in diese Richtung informieren!
Das müsste ja dann eine regelrechte Wanne sein. In dem Fall wäre natürlich das Gewicht zu beachten dass das auch der Deckenkonstruktion liegt.
Warum sollte denn etwas durch die Unterspannbahn dringen?
Mit dem Gewicht müsste man einmal ausrechnen. Zu Deiner Frage: Ich bin grundsätzlich mit dem Neubau sehr zufrieden, hatte aber unter dem Bau zu viele Mängel mitbekommen, als das ich mich jetzt zu sorglos verhalten. Ich traue zwar der Unterspannbahn und ihrer Verlegung grundsätzlich, sehe z.B aber auch eine ganze Menge Dachpappnägel, die nicht die Sparren, sondern dicht daneben getroffen haben.Die also ragen in den Dachboden hinein. Oder, um kurz ein anderes Beispiel zu nennen. Die geplante Raumhöhe im EG wurde seinerzeit um 12 cm unterschritten. Um das vmtl. zu kaschieren, wurde dann der Estrich im gesamten EG in einer um 5 cm reduzierten Stärke eingebracht. Das hat dann erst der Sanitär-Installateur bemerkt (Schüssel war zu hoch), und der Mangel konnte für viel Geld auf Kosten der Baufirma behoben werden. Will aber nicht meckern, da mir ohnehin der Vergleich zu anderen Neubauten fehlt. Nur, um Deine Frage zu beantworten: mir fehlt etwas das Vertrauen in die sachgerechte Ausführung, und, wäre tatsächlich einmal ein Wassereintritt, dann wären die Folgen halt erheblich.
Gruß
Ben
Also eine Betondecke ist nicht automatisch wasserdicht.
Einfacher wäre eine Bitumen-/Asphaltversiegelung oder eine (entsprechend verschweißte) Teichfolie.
Wenn das Dach fachgerecht eingedeckt wurde hätte ich in dieser Hinsicht allerdings keine Bedenken. Es müsste schon ein sehr großes Leck sein, daß bei Regen Wasser durch die Decke tropft.
Das freut mich. Ich lebe schon über 30 Jahre in einem Haus, bei dem sogar die Unterspannfolie fehlerhafte eingebaut wurde, ohne daß bisher Regen durchtrat.
Es müsste schon ein Dachziegel zertrümmert sein um eine Einlaßpforte zu bilden.
Bei meiner ersten Antwort habe ich übersehen, daß vermutlich gar kein begehbarer Bodenbelag vorhanden ist. Ein derartiger Ausbau würde die Sache natürlich weiter verteuern - ist aber wie gesagt bei intaktem Dach verzichtbar. Zu empfehlen wäre es aber allemal, wenn der Dachraum ggf. als Abstellplatz verwendbar wäre. Auch zur Sicherheit trüge es bei, falls irgendwann mal ein betreten erforderlich würde (bin selbst schon mal eine Etage weit abgestürzt als ich versehentlich in die Isolierung zwischen die Deckenbalken trat).
Ja...
...vermutlich diese OSB-Platten, von denen bereits ein anderer User eben sprach. Den Vorschlag bin ich am prüfen!
Vielen Dank auch Dir!
Ben
Danke, das beruhigt mich etwas!