Nachbars Baum zerstört unseren Gartenzaun! Wer haftet?

7 Antworten

Man sollte versuchen sich mit ihm zu einigen, als Beispiel er zahlt zwei Drittel und du ein Drittel.

Wenn der Baum gesund war, fällt das hier wohl unter höhere Gewalt.

Wenn der Baum bereits morsch war und sein Sturz bei sorgfältiger Betrachtung auch bei normalem Verlauf voraussehbar, haftet der Nachbar.

Angesichts des Sturms spricht allerdings der "Beweis des ersten Anscheins" für höhere Gewalt; Vorschäden müßtest Du beweisen.

Deine Hausversicherung (nicht Hausrat) kommt für den Schaden auf, wenn Du Unwetter mit drinnen hast. Dein Nachbar muss gar nichts zahlen, wenn er seiner Sorgfaltspflicht nachkam, d. h. der Baum nicht morsch war.

Zunächst wäre zu klären, ob man wirklich nicht absehen hätte können, daß der Baum sturmgefährdet war. Falls es Hinweise darauf gab, z.B. beginnender Zerfall, angebrochene Äster, generelles Absterben, lockeres Wurzelreich, erst jüngst umgepflanzt usw., dann wäre der Nachbar durchaus in der Pflicht, denn nicht die höhere Gewalt, sondern die mangelnde Sorgfaltspflicht wäre dann verursachend gewesen. Also prüfen, ob der Baum gesund war und photographisch dokumentieren!

Wenn ein gesunder Baum, der ohne daß man es erwarten konnte, dem Orkan zum Opfer fällt, dann handelt es sich in der Tat um höhere Gewalt. Vielleicht zahlt Deine eigene Versicherung den Schaden? Was sagen die Versicherungsbedingungen?

Der Anstand gebietet es allerdings, daß der Nachbar zumindest die Hälfte des Schadens übernimmt -- ansonsten ist der Nacbarschaftkrieg durch vorprogrammiert. Für mich wäre so ein Nachbar als Mensch nicht mehr akzeptabel. Immerhin ist es sein Baum. Aber Arschlöcher gibt es leider überall... (sorry für den Ausdruck)

Als höhere Gewalt bezeichnet die Rechtsprechung ein von außen kommendes, nicht voraussehbares und auch durch äußerste vernünftigerweise zu erwartende Sorgfalt nicht abwendbares Ereignis (BGHZ 100,185).

Beispiele: Krieg, Kriegsgefahren, innere Unruhen, Naturkatastrophen, Reaktorunfälle.