Nachbar nach Sturz geholfen jetzt sind angehörige sauer, sind wir im Recht?
Hallo,
wir haben einen 85 Jährigen Nachbarn der im letzten halben Jahr gehörig abgebaut hat. Als er damals eingezogen ist, (meine Eltern sind hier die Vermieter) hat er uns gesagt wir dürften einen Schlüssel behalten, falls mal etwas passieren sollte. Da er damals noch sehr fit war haben wir uns nichts dabei gedacht und den Schlüssel dann auch bei meinen Eltern gelassen. Vor kurzem ist er dann gestürzt und hat nach Hilfe gerufen, wir haben mehrmals durch das offene Fenster gesagt, dass wir jetzt rein kommen. Da wir von seiner Familie keine Nummer hatten, konnten wir auch nur dann jemanden erreichen, als wir in die Wohnung sind und ihn vom Boden hochgehoben haben. Jetzt sind die Angehörigen sauer auf uns, dass wir in die Wohnung gegangen sind. Wir hätten nicht reingehen dürfen und hätten von draußen aus Hilfe holen sollen. Es wäre schlauer gewesen einen Notarzt zu rufen aber wir wollten ihm schnell helfen. Jetzt ist meine Frage, was können wir noch machen, dass wir vielleicht später nicht noch von der Familie angezeigt werden, dass wir unerlaubt in die Wohnung sind.
4 Antworten
Die sollten euch vielmehr dankbar sein, für eure Courage!
Sprecht in einer ruhigen Minute mit dem Nachbar (nicht mit dessen Angehörigen), ob er seinen Schlüssel wiederhaben will. Und was er will, falls es nochmal zu einer ähnlichen Situation kommt.
Ich hatte vor kurzem eine ganz ähnliche Situation, als ich mit meiner Tochter unterwegs war. Wir trafen eine ganz alte Frau, die in unserer Straße wohnt. Sie ging am Stock, sehr gebückt und mit voller Einkaufstasche. Musste alle paar Schritte stehen bleiben und sich irgendwo festhalten. Da hab ich sie angesprochen, ob sie Hilfe braucht. Sie war auch wirklich sehr froh und ich hab ihr dann die Einkäufe abgenommen. Als wir bei ihrem Haus ankamen, hab ich angeboten die Tasche noch nach oben zu tragen. Sie war froh, weil sie schon genug Mühe hatte, selbst in den dritten Stock zu kommen. Hab dann die Tasche vor die Wohnungstausch gestellt und fertig.
Zwei Tage später liegt in meinem Briefkasten eine Nachricht von deren Tochter, was ich mir denn erlaube, ob ich die Mutter ausrauben wolle, usw...
Nicht zuhelfen, wäre unterlassene Hilfeleistung gewesen.
Was sagt denn der betagte Senior dazu ? Wenn es für ihn ok und zudem mit ihm für den Notfall abgesprochen war, würde ich Drohungen der Angehörigen erstmal nicht weiter beachten. Hättet ihr einen Rettungswagen samt Notarzt gerufen, hätten die ja auch in die Wohnung gemusst. Entweder mit eurem Schlüssel oder sie hätten ein Türöffnung veranlasst. Ist der Senior sturzgefährdet wäre vielleicht ein Notknopf (Armband oder Kette) empfehlenswert.
Eien solche anzeige würde ins Leere laufen!
Sie haben vom Betroffenen befugt rechtens gehandelt.