Nach Burnout Trennung?
Hallo ihr lieben!
ich Arbeite als Pflegedienstleitung in einem ambulanten Pflegedienst. Zumindest habe ich erst vor kurzem Prüfung gehabt. Ich bin „alleinerziehend“ mit zwei Kindern.( Trennung nach 15 Jahren Ehe seit ca 1,5 Jahren) seit Oktober habe ich wieder einen Freund. Die Beziehung wollte/will ich langsam angehen. Meine Kinder (9+13) kennen ihn schon. Gelegentlich kommt er abends vorbei wenn die Kinder im Bett sind. Einmal sind wir alle zusammen essen gegangen. Das war so ziemlich die einige Aktion die wir zusammen unternommen haben. Sonst bin ich wenn die Kinder bei ihrem Papa sind bei ihm. Mit meinem 9 jährigen Kind besuche ich ihn eher selten mal am Nachmittag.
Ende Januar bin ich wegen burnout krank geworden. Mein Freund war schon sehr verständnisvoll und hat mich teilweise sehr unterstützt. Man merkt auch das er mich sehr mag. Anfangs hatte ich in seiner Anwesenheit so gut wie kein Selbstbewusstsein und dachte immer, ich mache etwas falsch. Er ist auch in manchen Situationen sehr ungeduldig und meckert. Er hat so seine eigenen Vorstellungen und Prinzipien zum Beispiel was Haushalt angeht ist er sehr genau. Wenn ich Sachen anders mache wie er, reagiert er ganz komisch so das ich das Gefühl bekomme, dass ich nichts kann. Auf der anderen Seite ist er liebevoll und unheimlich nett.
er mag es aber überhaupt nicht wenn ich von der Arbeit spreche. Ich habe heut meinen ersten Arbeitstag gehabt. Danach ging es mir nicht so gut. Ich wollte ihm davon erzählen und er meinte, du redest die ganze Zeit von der Arbeit. Aber ich muss mich ja auch reflektieren vor allen wenn es mir nach meinem ersten Tag nicht so gut ging und ich wieder traurig wurde.
ich habe schon öfters überlegt die Beziehung zu beenden. Wenn ich mal so bin wie ich bin, dann ist es eigentlich ganz schön mit ihm. Aber ich bin phasenweise am zweifeln ob ich weiter mit ihm zusammen bleiben möchte. Auf Grund meiner Erkrankung (Depression und burnout) bin ich mir unsicher ob ich die Beziehung beenden soll oder nicht. Will ja auch keinen Fehler machen und es bereuen wenn ich mit ihm Schluss mache. Er ist ja sehr lieb aber hat Defizite die nicht so gut zu mir passen. Was soll ich nur tun und woher weiß ich ob es richtig oder falsch ist die Beziehung zu beenden?:
1 Antwort
Ich war selbst auch schon Pflegedienstleiter und hatte ebenfalls vor etwa 6 Jahren ein sehr übles Burnout, ich kann mich also recht gut in dich einfühlen, auch in deine anderen Probleme, denke ich. Nun...
Eine Pflegedienstleitung ist meistens eine echt harte Herausforderung, ein Burnout eine üble Sache, die viel Erholungszeit braucht, vorallem psychisch, eine Trennung nach 15 Jahren Zusammensein vor 1 1/2 ist heftig, 2 Kinder in diesem Alter echt anstrengend, und wenn die aktuelle Liebesbeziehung so wenig befriedigt, dann dürfte es über kurz oder lang definitiv zuviel sein. Du brauchst jetzt sehr viel Bestätigung, sehr viel Zeit für dich und sehr viel Verständnis für deine Lage, und wenn dein Freund dir dies nicht geben kann, wer gibt es dir dann? Selbstverständlich möchtest du dich reflektiert haben und etwas über deine Arbeit reden, redet dein Freund nie über seine Arbeit und was er so tut und denkt, über seine Probleme? Du sagst absolut nichts über eure Gemeinsamkeiten und was ihr gemeinsam so unternehmt, über eure Ziele und Ansichten darüber, gibt es sowas überhaupt? In einer solchen Situation ist es meistens hilfreich eine nüchterne und möglichst sachliche „Bestandesaufnahme“ zu machen:
Was brauche ich?
Was will ich?
Wie soll meine nahe Zukunft aussehen?
Wie erreiche ich das?
Was brauche ich von meinem Liebespartner damit es mir jetzt und möglichst auch in Zukunft mit ihm zusammen gut geht?
Welche Entscheidungen muss ich jetzt treffen damit es mir gut geht?
Sich vom Liebespartner zu trennen ist in so einem Fall immer eine schwere Entscheidung, sich nicht zu trennen ebenfalls. Tatsache ist, dass dein Freund in absehbarer Zukunft in etwa weiterhin so sein wird wie bis jetzt und dass deine Probleme in etwa so bleiben werden wie bis anhin. Wenn du damit gut leben kannst, so trenne dich nicht, wenn nicht, so trenne dich! Denke darüber nach, rede wenn du willst mit deinem Freund darüber, und setzte dir einen festen Termin in nicht allzuferner Zukunft, bis dann du deine Entscheidung getroffen hast und halte dich konsequent an diese Entscheidung. Alles Gute von Herzen! 🌹🌈😊🌅 Patrickson
Du warst PDL? Bist du noch generell in der Pflege tätig?
Ich habe etwa 15 Jahre als dipl. Krankenpfleger gearbeitet und danach etwa 20 Jahre als „Quereinsteiger“ als Sozialpädagoge, davon etwa 10 Jahre in Führungspositionen. Vor gut 5 Jahren, mit etwa 55 Jahren, hatte ich dieses üble Burnout und habe mein Leben seither grundsätzlich verändert, ich arbeite nicht mehr in meinem Beruf, ich tue jetzt ganz andere Dinge. Körperlich brauchte ich etwa 2-3 Monate um mich vom Burnout ganz zu erholen, psychisch brauchte ich einiges länger, ich machte eine sehr hilfreiche Therapie dazu. Ich war selbst etwa 20 Jahre verheiratet, habe zwei wundervolle inzwischen erwachsene Kinder, und lebe seit ebenfalls etwa gut 5 Jahren gewollt als glücklicher Singel! 😊🦋
Eine Reha baldmöglichst wäre wohl eine gute Sache! Dass du jetzt diverse Ängste hast und verunsichert bist ist sehr verständlich! Du wirst die richtigen Worte finden deinem Freund gegenüber, was er damit anfängt und wie er reagiert ist jedoch gänzlich seine Sache, nicht deine! Lerne zu unterscheiden was deine Sache ist, und was seine Sache ist. Kümmere dich ausschliesslich nur um deine Sachen, nicht um seine! Es soll einem im Leben grundsätzlich gut gehen und man soll zufrieden sein! Und das gilt selbstverständlich auch für dich! 🌈
Es soll dir gut gehen! 🌅
Das ist schön zu hören, dass du in etwa das gleiche erlebt hast. Ja ne Reha steht noch aus. Die werde ich auch wahrnehmen. Dann bin ich ja beruhigt das mein Verhalten im Prinzip „normal“ ist. Die Psyche ist schon ein komisches aber interessantes Konstrukt. Da wird diesbezüglich noch einiges auf mich zukommen 😪
ich bin a scho am überlegen ob es das richtige ist in meinem Betrieb zu bleiben oder die Stelle zu wechseln. Was ganz anderes wäre auch interessant aber ich weiß nicht was. Ich kenne meinen zukünftigen Weg noch gar nicht. Vielleicht muss ich das auch nicht. Bin noch ganz am Anfang meines neuen Weges. Und heute der zweite Tag der Eingliederung. Hoffe der heutige Tag wird besser. Vielen vielen lieben Dank.🍀🌞
Vielen Dank für deine Worte und das du mich da verstehen kannst. Du hast völlig recht, das ich momentan Bestätigung brauche denn ich komme sehr schnell wieder in diesen nicht wollenden Zustand zurück. Schrecklich!
wir haben bis jetzt noch nicht viel gemeinsam gemacht. Waren 1. auf einem Berg wandern und zwei mal spazieren. Also nicht so die Erfüllung. Es ist aber irgendwie schwer Schluss zu machen und die richtigen Worte zu finden. Ich möchte ihn nicht verletzen. Ich möchte keinem Menschen weh tun oder Schuldgefühle bekommen. Denn diese haben mich ja grundsätzlich geplagt. Bei mir steht noch eine Reha aus. Und ich habe auch etwas Angst, das ich zu früh wieder zurück in meinem Beruf gehe. Mache eine Wiedereingliederung. Und will nicht das ich wieder ins Burnout und in die Depression gehe. Hast du noch ein paar Tipps für mich?
du schreibst das du es kennst. Wie war es bei dir? Bist du auch PDL? Wie hast du wieder zurück in den Beruf gefunden?