Mutter des Kindes - 300km entfernt - will Sohn zu sich holen?
Hallo, ich bin die Stiefmama aber ich habe mal eine Frage. Mein Stiefsohn ist 4 Jahre alt und wohnt nun seit fast 2 Jahren komplett bei uns, vorher hatten wir ein Wechselmodell (50/50- alle 2 Wochen hier, alle 2 Wochen da). Dann hatte die Mutter ihren Wohnsitz bei ihrer Mutter verloren (ist rausgeflogen), hat uns den Kleinen gegeben und hat sich fast ein ganzes Jahr nicht einmal richtig gemeldet.
Wir hatten schon vorher extrem viel mit ihr zu tun gehabt, da sie uns geldlich total ausgenutzt hat und viel mit Drogen und Co. zu tun hat. Sodass es gegen sie wohl auch schon Anzeigen beim Jugendamt gab, wegen Kindeswohlgefährdung.
Mittlerweile ist er bei uns komplett eingewöhnt, ein super tolles Kind, unheimlich dankbar. Er hat ein Riesen Zimmer, mit Indoor Schaukel, Kletterwand und Co.
Er liebt seinen kleinen Bruder, der jetzt 2 wird über alles und will alles mit ihm zusammen machen. Nicht einmal baden möchte er ohne ihn. Sie gehen zusammen in die gleiche kita, die hier bei uns direkt um der Ecke ist, er hat unendlich viele Freunde hier, er nennt mich mittlerweile Mama (das hat er selbst so entschieden, da haben wir ihm nie reingeredet), rundum einfach alles perfekt. Wir haben zwei Hunde, die er über alles liebt, die eine schläft oft bei ihm im Bettchen mit.
Nun ist es gerichtlich so geklärt, dass wir das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht haben und das Recht über alles allein zu bestimmen, was den Kleinen anbelangt. Quasi alleiniges Sorgerecht. Sie ist nun verpflichtet ihn jeden Sonntag für eine Stunde anzurufen, was sie MEIST auch tut. Vorher hat es einfach nie geklappt und sie hat sich manchmal monatelang nicht gemeldet, gar nichts. Deshalb ist sie gerichtlich nun gebunden. Das Telefonat dauert aber nie sonderlich lange, da er einfach keine Bindung zu ihr hat und meist schon nach kurzer Zeit auflegen will. Mit seiner Oma, meiner Mama, telefoniert er aber immer stundenlang.
Das letzte Telefonat hat sie ihn ausgefragt was für eine Farbe er haben möchte in seinem Zimmer bei ihr, und so weiter und sofort. Sie will dass er wieder zu ihr kommt, wenn es auch nur für jedes zweite Wochenende ist.
Sie hat mittlerweile einen neuen Freund, wohnt 300km weit weg (4 Stunden fahrt, bzw. 8 Stunden hin und zurück) und hat seit kurzem ein neues Kind.
Wir halten da trotzdem nicht viel von, da der Kleine 1. gar keinen Bezug zu allem hat, 2. endlich ein festes Zuhause bei uns hat, und 3. wir nicht einmal von ihr gesagt bekommen wo genau er dann bei ihr sich aufhalten würde. Wir bekommen keine Informationen, nichts.
Wir würden dem Kleinen echt wünschen noch ein Stück mehr Familie zu haben. Allerdings möchte er nicht ohne uns zu ihr, er hat panische Angst ohne uns dort schlafen zu müssen bzw. dort zu bleiben. Mitzukommen ist für sie jedoch keine Option und gestaltet sich auch für uns schwierig wegen dem kleinen Bruder, der ist 2 Jahre alt. Beide Kinder sich nicht so begeistert von langen Fahrten. 15 Minuten zur Oma sind denen schon zu viel.
Außerdem sind schon so viele schlimme Dinge vorgefallen, dass wir wirklich Angst haben ihn alleine bei ihr zu lassen.
Wie sollen wir uns verhalten? Hat einer einen Tipp? Ähnliche Situation?
4 Antworten
Ruhe bewahren, nicht provozieren lassen.
Ganz höflich anbieten, dass sie ja kommen und das Kind stundenweise sehen kann. Wenn dann wieder eine Bindung aufgebaut ist, können Übernachtungskontakte stattfinden. Aber vorher nicht.
Danke für die Antwort. Provozieren lassen tun wir uns nicht :) Dass sie kommen kann, haben wir ihr schon gesagt, allerdings möchte sie wochentags oder samstags, aber da sind wir meist arbeiten. Wir haben ihr mehrere Male angeboten, sonntags zu kommen, allerdings wird sie da sehr böse. Sonntags möchte sie auf keinen Fall, das passt ihr von der Anbindung nicht.
Wie sollen wir uns verhalten?
Ich bin ja eigentlich immer dafür das Kinder nicht den leiblichen Eltern wie hier der Mutter vorzuenthalten, aber hier würde ich an das Kind denken und nichts ändern, sagt der Mutter klipp und klar das es dem Kind nicht gutgehen würde solche Besuche zu machen.
wenn es so ist wie du schreibst das ihr das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrechthabt, dann bestimmt ihr wo sich das Kind aufhalten darf, macht ihr das Angebot das sie ihr Kind bei euch oder auf neutralen Boden in eurer Nähe in euren Beisein besuchen darf, aber nicht das sie ihren Sohn die 400 km mitnehmen kann, dafür soll sie sich erst einmal bewähren, und wenn ihr zugleich noch das alleinige Sorgerecht habt und sie querschießt, dann würde ich den Umgang untersagen damit der Junge nicht hin und hergerissen wird.
Haben wir ihr schon angeboten. Wir sind da sooo offen für, allerdings sind wir wochentags arbeiten, ginge meist eher Samstag, am ehesten Sonntag. Wenn wir ihr das aber anbieten, reagiert sie total aggressiv. Sagt uns jedes Mal, dass sie ihn sich einfach holen kommt.
sie kann sich ihn nicht einfach holen, man sollte ihr mal ihre Grenzen aufzeigen und möglicherweise wenn sie kommt und Theater macht sogar die Polizei einschalten.
Wir mussten leider bereits zur Polizei und Anzeige erstatten, allerdings ist sie absolut beratungsresistent. Hat sich sogar noch lustig gemacht und gemeint, sie zeigt die Polizei, das Jugendamt und Gericht hier bei uns an. Sie ist der festen Überzeugung, dadurch dass sie die leibliche Mutter ist hat sie jedes Recht der Welt ihr Kind zu sich zu holen.
ja und wenn sie wieder Ärger macht einfach immer und immer wieder die Polizei rufen, so wie sie sich verhält wird sie nie wieder ein Recht auf Umgangsbesuch bekommen.
da so lange gar kein Kontakt bestand und jetzt erst wieder telefonischer Kontakt angebahnt wird ist es für ein 4jähriges Kind verständlicherweise vollkommen überfordernd wenn es jetzt bei der Mutter übernachten sollte. Deshalb würde ich der Mutter anbieten, dass sie jedes zweite Wochenende das Kind bei euch besuchen kann. Wenn sie darauf nicht eingeht, dann lasst das Thema vom Jugendamt moderieren, dann sind die gleich eingebunden wenn es vor Gericht gehen sollte.
Wir haben tatsächlich schon einen JA-Termin, der ist aber erst Ende November, da sie den kurzfristig wieder abgesagt hat :( Solange macht sie uns gerade per Telefon total heiß und der Kleine wird per Telefon manipuliert („Wenn du bei mir wohnst dann kriegst du das und das“). Beim letzten Telefonat war ich kurz davor einfach aufzulegen. Der Kleine interessiert sich dafür noch nicht, sagt auch immer „Ich habe doch schon … hier“ aber es überfordert uns total wie wir da rangehen sollen.
Solange ihr gerichtlich das Aufenthaltsbestimmungsrecht habt, kann die leibliche Mutter gar nichts. Quasi Sorgerecht gibt es nicht, entweder habt ihr es oder nicht, das wäre zu klären.
Es ist auch nicht das alleinige Sorgerecht :) Ich persönlich finde aber, dass es quasi das alleinige Sorgerecht ist, wenn man ALLES komplett alleine entscheiden kann. Egal ob Impfung, Umzug, Schulanmeldung und Co.
Sie hat ja trotzdem Umgangsrecht. Sie behauptet, dass das bedeutet sie kann ihn einfach mitnehmen.
Ja, wenn sie vor Ort ist und lebt, 300 km weiter weg nicht.
Ich bin da auch kein Fan von, wir sind auch nie abgeneigt gewesen und haben immer dafür gekämpft, dass Kontakt zustande kommt. Das erste Jahr hat sie es von sich aus nicht gewollt. Wir haben ihr schon gesagt, dass wir es nicht für gut ansehen, wenn das hier alles Knall auf Fall passiert und er es auch nicht möchte. Sie beharrt darauf, dass es ihr recht ist und wir dankbar sein sollen, dass sie ihn sich noch nicht einfach geholt hat.