Muss meine Oma ins Pflegeheim?
Meine Oma liegt aktuell im Krankenhaus und hatte einen Schlaganfall. Sie kann eine Körperseite nicht mehr bewegen und braucht viel Hilfe. Mein Opa ist leider schon verstorben und meine Mutter will sie als einzige Tochter nicht versorgen.
Muss sie jetzt ins Pflegeheim oder gibt es andere Möglichkeiten?
9 Antworten
Die Ärzte bzw. das Case Management können euch darüber beraten was als Anschlussbehandlung sinnvoll wäre.
Wobei sie wahrscheinlich erst einmal zur Kurzzeitpflege ins Pflegeheim muss. Da wird geschaut ob sich die Symptome zurückbilden und die ersten Therapien werden gestartet. Dazu gehören wahrscheinlich Physiotherapie, Ergotherapie und oft auch noch Logopädie
Eine Reha wird sie in ihrem aktuellen Zustand wahrscheinlich nicht erhalten, vor allem deshalb nicht, weil deine Oma auch schon ein gewisses Alter hat.
Sollte sich die Hemiplegie, also die Halbseitenlähmung, nicht zurückbilden, wird sie wahrscheinlich als vollstationäre Bewohnerin im Pflegeheim aufgenommen. Vor allem auch deshalb, weil sie zu Hause anscheinend kein intaktes Umfeld hat. Ein ambulanter Pflegedienst kommt auch nur 2-3x am Tag und den Rest des Tages ist sie dann alleine.
Mit etwas Glück bilden sich aber die Symptome größtenteils zurück und sie kann vielleicht wieder nach Hause. Die Pflegekasse übernimmt auch Umbaumaßnahmen bis zu einer bestimmten Höhe. Und dann kann sie von einem Pflegedienst unterstützt werden.
Wichtig ist erstmal dass ein Pflegegrad beantragt wird. Dies übernimmt aber in der Regel das Krankenhaus in einem Eilverfahren. Dann gibt es eine Ersteinstufung und später kann eine Erhöhung beantragt werden.
Muss man machen, solange der Krankenhausaufenthalt andauert. Danach ist der Sozialdienst nicht mehr zuständig.
Das Pflegeheim muss man sich auch leisten können. Aber ihr könnt ja in der Familie die Pflege gemeinsam übernehmen. Dann kann deine Großmutter daheim bleiben.
Ich weiß, das Haus der Kirche hat viele Pflegeheime und die nehmen jeden. Aber da kommt man mit Typen zusammen, die kann man seinen Angehörigen nicht zumuten. Und das wird nicht besser, die derzeitige Alten - Generation hat noch etwas Edikte. Das nimmt mit den Jahrgängen ab 1960 rapide ab.
Es gibt auch Pflege zu Hause, aber die ist noch teurer als ein Pflegeheim.
Ich verstehe deine Mutter. Einen Angehörigen zu pflegen und selbst arbeiten gehen und sich um seine eigene Familie (Mann, Kinder) zu kümmern ist alles andere als einfach.
Meine Eltern gehen beide nicht arbeiten. So hart es klingt aber die sind nur zu faul sich um meine Oma zu kümmern. Die Kosten wären aber wohl tatsächlich nicht zu bezahlen.
Pflege zu Hause muss nicht unbedingt teurer sein.
Immerhin sollte man in diesem Fall aber wohl 3500 bis 4000 € pro Monat einkalkulieren. Man kann aber das Geld für Pflegestufe 5 dagegen setzen.
Ein Haus umzubauen mit Pflegebett, Treppenlicht, Hebelift für die Badewanne... ist sehr teuer. Soweit ich weiß muss man die Kosten großteils selbst tragen.
Für den Treppenlift kann man 4000€ von der Kasse kriegen, evtl nochmal ca 1000€ von der KfW. Pflegebett, Wannenliflter etc kann alles verschrieben werden. Für meine Mutter mussten für die 24h Pflege ca 3100 bis 3300€ aufgebracht werden. Soviel Rente hatte sie natürlich nicht und leben muss man ja auch noch. So eine 24h Kraft wohnt im Haus und muss auch verpflegt werden. Also schrumpfen die Ersparnisse laufend.
Den Treppenlift habe ich einbauen lassen, als beide Eltern noch lebten und daher 8000€ dazu bekommen. Gekostet hat er etwa 20Tsd Euro.
Ein Heim hätte mehr gekostet und Pflege zuhause ist aus medizinischen Gründen vorzuziehen. Wenn man allerdings null finanzielle Mittel hat, dann ist das sicher egal.
Wenn deine Oma gute Unterstützung bekommt, dann kann sie lernen ihre gelähmte Körperseite wieder zu nutzen, aber das ist ein langer Weg und deine Oma muß aktiv mitarbeiten.
Deine Oma braucht Unterstützung und wenn deine Mutter diese nicht leisten kann oder will, gibt es noch die Möglichkeit der Pflege zuhause durch einen Pflegedienst und Therapien, wie intensive Physio- und Ergotherapie, passive Bewegungsübungen, Spiegeltherapie, Ergotherapie und Psychologische Therapie.
Hi!
Hier kannst du dich über verschiedene Einrichtungsformen & Pflegeleistungen informieren: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/pflege/online-ratgeber-pflege/leistungen-der-pflegeversicherung/leistungen-im-ueberblick.html
Da ich nicht weiß, ob du berufstätig oder z. B. noch Schülerin bist: Falls du berufstätig bist und Zeit für die Organisation der Pflege brauchst (Stichwort: Pflegeunterstützungsgeld), kannst du dich hier informieren: https://www.wege-zur-pflege.de/wege-zur-pflege/pflegende-angehoerige/hilfe-in-akuten-pflegesituationen
Falls du dich bzgl. der Finanzierung der Pflege informieren möchtest, kannst du dich z. B. an das Pflegetelefon des Bundesfamilienministeriums wenden. 030 20 17 91 31 Das Bürgertelefon zur Pflegeversicherung (Bundesministerium für Gesundheit) erreichst du unter: 030 340 60 66 02
Alles Liebe für dich & deine Oma!
Wenn kein Geld da ist, dann wird sie irgendwo untergebracht. Die Betonung liegt auf irgendwo.