Muss man von Anzuchterde auf Balkonerde umtopfen?
Hallo zusammen,
ich möchte seit kurzem auf mein Balkon Kräuter und Gemüse anpflanzen. Dafür habe ich mir heute von Hornbach Erde gekauft. Jetzt sehe ich, dass es "Krauter- und Anzuchterde ohne Torf" ist. Da ich mich mit der Materie überhaupt nicht auskenne, habe ich danach gegoogelt. Da steht, dass diese Erde zum anzüchten der Jungpflanze ist und man es später umtopfen muss (in was? Balkonerde?). Da ich dies nicht möchte (weil es mir zu umständlich ist), frage ich mich, ob die Kräuter in dieser Erde trotzdem wachsen und blühen würden. Wenn dies nicht der Fall ist, kann ich es einfach düngen? Oder eine Nährstoffreiche Erde auf die Anzuchterde "draufschütten"?
Vielen Dank und beste Grüße
Oli66
In
5 Antworten
Das ist gar nicht so falsch.
Kräuter kommen mit wenig Nährstoffen zurecht. Du brauchst zunächst gar nichts machen. In ein paar Wochen gib den Pflanzen Flüssigdünger in halber Konzentration.
Überdüngte Kräuter neigen zur erhöhten Nitratbildung, daher sollten Kräuter immer ein wenig Hungrig bleiben;)
Auch in den kommenden Jahren genügt es ein bis zweimal im Jahr mit halber Konzentration Flüssigdünger auszubringen.
Anzuchterde ist feiner und so gewöhnen sich die Pflanzen schneller ein, weil die leichter wurzeln können.
Sie ist auch teurer. Düngen kannst du später immer noch.
Die meisten Kräuter wachsen von Natur aus auf nährstoffarmen Standorten, das gilt nicht unbedingt für Schnittlauch, Pertersilie und Basilikum.
Zur Frage Düngen oder nicht Düngen:
Pflanzen leben nicht nur von Luft, Wasser und Sonne, sie benötigen eine Reihe von mineralischen Stoffen (Pflanzennährstoffe). Diese Stoffe nehmen sie aus dem Boden auf. In einem natürlichen Boden werden die Stoffe aus organischer Substanz nach und nach feigesetzt, den Vorgang nennt man Mineralisation.
Pflanzen in Töpfen oder Kästen haben nur eine begrenzte Menge an Erde (durchwurzebares Bodenvolumen) zur Verfügung und so werden die Pflanzennährstoffe mit der Zeit knapp. Dann wachsen die Pflanzen schlechter oder es zeigen sich Mangelsymptome.
Blumen-oder Pflanzerde ist im Gegensatz zur Anzuchterde meistens vorgedüngt, das können rein mineralische Zugaben sein oder ein organischer Dünger. Aber auch der Vorrat ist nach einiger Zeit erschöpft.
Wenn du Gemüsepflanzen anbauen möchtest, werden die Mineralstoffvorräte aus der Erde wahrschienlich nicht ausreichen.
Die Anwendung organischer Dünger in Kästen ist etwas schwierig, man benötigt größere Mengen oder die Nährstoffversorgung ist zu einseitig, wie das z.B. bei Hornspänen der Fall ist, außerdem dauert die Umsetzung (Mineralisation) länger.
Meine Kübelplanzen (nur Zierpflanzen) bekommen einen Langzeitdünger, das sind pillierte umhüllte Pflanzennährstoffe, die mit der Zeit freigesetzt werden oder einen Mehrnährstoffdünger, der aufgelöst wird und in Abständen ins Gießwasser kommt.
Gute Gärtnerein bieten ihre Eigenmischungen an Düngern an, die sind günstiger als die aus dem Baumarkt. Es ist auch absolut nicht notwendig Spezialdünger für jede Pflanzenart zu geben (Ausnahme sind Moorbeetpflanzen).
Auf die Dosierung muss man unbedingt achten. Pflanzen, die zu viel Stickstoff bekommen, wachsen zwar schneller, sie sind aber anfälliger für Schädlinge und Krankheiten, der Geschmack leidet auch.
Das Prinzip ist eigentlich ganz einfach. Anzucht Erde hat kaum bis gar keine Nährstoffe in sich, weil die kleinen Keimlinge daran sterben würden (Nährstoff Überdosis).
Die ersten Nährstoffe zieht der Keimling aus dem eigenen Korn. Danach wächst die Pflanze erstmal nicht mehr bis sie Nährstoffe bekommt oder eingeht und da musst du dann halt nach düngen mit bereits gedüngter Erde oder mit Wasser mit Dünger . Es gibt auch so Pallets, die man in die Erde steckt und die dann Nährstoffe abgeben.
Ist es noch Gesund, wenn man Kräuter und Gemüse düngt?
Ich hatte eigentlich vor, die Pflanzen überhaupt nicht zu düngen. Weil das irgendwie ungesund für den Menschen finde.
Ich kenne mich damit nicht aus, ich empfinde es so. Ist da was dran? Oder wäre es kein Problem, gedüngten Salat und Tomaten zu essen?
Weiß ich nicht genau. Ich habe keine Pflanzen angepflanzt, die man Essen sollte.
Ich habe bis jetzt Erfahrungen gesammelt mit künstlichen Düngern und Natur Düngern, also schon bereits gedüngter Erde. Bei dem künstlichen Dünger wurde mir geraten, dass ich 3 oder 2 Wochen vorm ernten, die Wurzeln gut durchspülen soll und dann nur noch mit Wasser gießen. Bei gedüngter Erde musste ich nur mit Wasser gießen.
Die Pflanzen, die ich mit Kunstdünger, gedüngt habe sind bei mir eindeutig schneller, kräftiger und größer gewachsen, aber dafür konnte man da die Pflanzen leicht überdungen und mir wurde gesagt, dass sich in billigen Kunstdünger Plastik befindet, die, die Pflanze dann aufnimmt, zwar glänzen dann die Blätter mehr ist aber extrem ungesund, weil da Plastik in der Pflanze ist.
Erde war ziemlich einfach und ich musste die Pflanzen nur alle Paar Tage einmal gießen. Würde ich etwas anbauen, dass ich Essen würde, dann würde ich Erde benutzen.
Zum Ansääen ist die genau richtig. Wenn du schon fertige Pflanzen hast würde ich halt noch Kompost, Flüssig- oder Kunstdünger dazugeben.
Ist es noch Gesund, wenn man Kräuter und Gemüse düngt?
Ich hatte eigentlich vor, die Pflanzen überhaupt nicht zu düngen. Weil das irgendwie ungesund für den Menschen finde.
Ich kenne mich damit nicht aus, ich empfinde es so. Ist da was dran? Oder wäre es kein Problem, gedüngten Salat und Tomaten zu essen?