Was tun mit Kraut- und Braunfäule verseuchter Erde?
Hallo an alle Gärtner hier! Ich habe im letzten Jahr in einen selbstgebauten Pflanzkübel hunderte Liter Erde gefüllt und ihn dann mit verschiedenen Gemüsesorten und Kräutern bepflanzt. Leider haben meine drei Tomaten Kraut- und Braunfäule bekommen und ich habe sie erst nach einiger Zeit (ich war im Urlaub) aus dem Kasten entfernt. Nun fürchte ich, dass auch die Erde verseucht ist. Ich kann aber nicht dieses Jahr schon wieder mehrere hundert Euro für Erde ausgeben... Was kann ich also tun? Kann ich die Erde "entseuchen"? Oder gibt es Gemüsesorten, die ich darauf pflanzen kann, die dagegen resistent sind? Schon mal ganz lieben Dank an die, die mir helfen können :D
4 Antworten
Die Infektion mit Kraut- und Braunfäule erfolgt aus der Luft. Die Sporen des Pilzes sind recht robust und befallenes Pflanzenmaterial sollte richtig entsorgt werden. Wahrscheinlich sind noch Sporen im Boden, ob das aber zu einer Neuinfektion führt, ist nicht gesagt. Der Boden sollte locker und gut durchlüftet sein, man kann ihn eventuell mit Stroh abdecken. Wenn man beim Gießen vorsichtig ist, die unteren Blätter entfernt und das Wetter mitspielt (trocken und heiß) können die Tomaten gesund bleiben. Wenn allerdings Kartoffeln in der Nähe stehen, kann auch von da aus eine Infektion erfolgen.
Erde entseuchen ist glaube ich teurer als neue Erde zu kaufen. Fast alle Gemüsearten werden nicht von der Krautfäule befallen, die kannst du ohne Probleme anbauen. Tomaten sind an sich selbstverträglich, sie können mehrere Jahre in der gleichen Erde gezogen werden. Also, ich würde es wieder mit Tomaten probieren, ob sie krank werden hängt eher vom Wetter ab. Tomaten bekommen nicht gerne Regen, ist die Luftfeuchtigkeit hoch, ist die Wahrscheinlichkeit für eine Pilzinfektion groß.
Den Boden lass mal, im Freien kann man den Boden auch nicht austauschen. Tomaten gegen Braunfäule behandeln: Bodennahe Blätter sollten deshalb den ganzen Sommer über regelmäßig entfernt werden. Auch Mulchen verhindert den Befall der roten Früchte. Wer auf Chemie verzichten will, kann seine Tomaten mit Rhabarberbrühe vor dem Pilzbefall schützen. Dazu zerkleinert man Rhabarberblätter, übergießt sie mit heißem Wasser und lässt die Brühe einige Stunden stehen. Wenn du mit Chemie spritzen möchtest, nimm Ridomil. Die Braunfäule Sporen trägt der Wind überall hin, du musst nur die Tomaten und Kartoffeln vorbeugend schützen.
Da Braunfäule nur Nachtschattengewächse befällt, einfach einmal keine Tomaten in die Erde pflanzen. Salat, Gurken, Radieschen und Kräuter sind auch lecker. Diverse Kohlsorten gehen auch. Die Tomaten bitte jeweils in ein eigenes Gefäß mit Ca. 20l Volumen pflanzen.
Die Erde könnte man dämpfen, aber entsorgen ist nicht so umständlich. Neuen Mutterboden besorgen ist am Besten bei Braunfäule.