Muss ich gefirmt sein um meine Tochter taufen zu lassen ?
Hallo zusammen ich hatte ein Taufgespräch mit meinem Pfarrer und er meinte ich könnte meine Tochter nicht Taufen lassen weil ich nicht gefirmt bin. Ich könnte jetzt noch meine Firmung mit 22 nach holen und die Firmung hätte ich dann zusammen mit der Taufe meiner Tochter was ja sehr schön ist.
Aber meine eigentliche Frage ist ja muss ich gefirmt sein um meine Tochter taufen zulassen ?????
10 Antworten
Bei der Taufe deiner Tochter verspricht du, deine Tochter im katholischen Glauben zu erziehen.
Wie willst du das machen, wenn du nichts über den katholischen Glauben weißt? Der Pfarrer möchte gerne sein Bestes dazu tun, dass du dort nicht etwas verspricht, was du nicht halten kannst. Das soll der Firmunterricht und die nachfolgende Firmung sicher stellen.
In dein Herz kann der Pfarrer nicht gucken, aber wer nicht gefirmt ist - die Firmung ablehnt oder so - ist ungeeignet das Versprechen zu geben.
Wenn du einen Partner hast, der gefirmt ist, sieht es noch mal anders aus. Aber letztlich ist es auch für dich wichtig, das Lehrangebot deiner Kirche anzunehmen und zu einem klaren Ja zu deiner Kirche durchzudringen.
Ciao :-)
Ich habe erst im Internet gesucht, aber nichts gefunden und weil es mich interessiert hat habe ich eben meinen Pfarrer angerufen.
Der sagte mir, dass es solche Auflagen nicht gibt. Ein Elternteil muss getauft sein und noch Kirchenmitglied sein. Er war nicht erfreut über seinen Kollegen und sagte: "Das ist auch so ein Grund, dass immer mehr Menschen aus der Kirche austreten, weil Forderungen (bzw. Erpressungen) im Spiel sind die den Ruf der Kirche nicht gut tun. Zudem sollte man froh sein über jeden neuen Täufling, gerade in diesen schweren Zeiten, wo mehr austreten als eintreten."
Er sagte, dass du entweder in einen anderen Bezirk gehst und dein Kind dort taufen lassen sollst (darf man) oder den Fall dem Bistum meldest. Dieser Pfarrer erpresst dich und ich würde es mir nicht gefallen lassen.
LG
Nein - diese Regelung gibt es nur für Taufpaten - nicht für Eltern.
Wenn beide Eltern ungetauft oder aus der Kirche ausgetreten sind und dennoch um die Taufe ihres Kindes bitten, ist im Taufgespräch zu klären, ob dieser Bitte eine religiöse Motivation zugrunde liegt. Ist das der Fall, kann eine katholische Person, die sich im unmittelbaren Lebensumfeld des Kindes/der Familie befindet, anstelle der Eltern die religiöse Erziehung des Täuflings übernehmen. Es bietet sich an, dass diese Person dann auch das Taufpatenamt übernimmt.
Sollte keine Hoffnung bestehen, dass sich jemand um die religiöse Erziehung des Kindes bemüht, kann die Taufe nach Rücksprache des Pfarrers mit dem Dechanten aufgeschoben werden. Abgelehnt werden kann sie nicht.
http://www.offizialat-vechta.de/das_offi/staatl_recht_und_kirchenrecht/faq_kirchenrecht/
Die Firmung ist eines von sieben Sakramenten in der katholischen Kirche. Das erste Sakrament ist normalerweise die Taufe. Bei den ersten Christen wurde diese erst im Erwachsenenalter durchgeführt. Heute ist es möglich auch sein Kind bereits taufen zu lassen. Das entscheiden dann die Eltern, als Versprechen an sich selbst, dem Kind vom christlichen Glauben zu erzählen. Dabei wird es der Gemeinde vorgestellt, so dass alle wissen, dass sie dieses Kind bei Glaubensfragen unterstützen dürfen. Des weiteren werden Paten ausgewählt, die das Kind ebenfalls auf seinem Glaubens- und Lebensweg unterstützen sollen. Mindestens 1 Pate muss übrigens auch gefirmt sein.
Das zweite Sakrament ist die erste heilige Kommunion. Da ist man dann ungefähr zwischen 9 und 10 Jahren alt. Man begreift schon, dass es etwas sehr kostbares ist die Hl Kommunion empfangen zu dürfen. Auch das entscheiden eigentlich noch die Eltern.
Das dritte Sakrament ist die Firmung.
Bei der Firmung bist du mindestens 14 Jahre alt, sprich religionsmündig, sprich im Sinne der Kirche erwachsen.
Jetzt als Erwachsener hast du die Möglichkeit bei der Firmung die Taufe zu bestätigen. Firmung bedeutet du sagst: Ja ich glaube daran und möchte ein christliches Leben führen!
In der Firmvorbereitung wirst du dich umfassend mit deinem persönlichen Glauben auseinandersetzen. Nach der Vorbereitung kannst du entscheiden ob du dich Firmen lässt und somit ja zum Glauben und der Kirche sagst oder ob du es lieber bleiben lässt. Bestimmt gibt es Lehren die dich stören oder die du nicht richtig verstanden hast. Sieh die Firmvorbereitung als Chance. Firmvorbereitung ist ja kein Schulunterricht sondern er ist dazu da, dass du dich mit deinem persönlichen Glauben auseinandersetzen kannst und dich am Ende mit gutem Gewissen ohne offene Fragen dafür oder dagegen entscheiden kannst.
Um bei der Taufe vor der ganzen Gemeinde zu versprechen dein Kind im Glauben zu erziehen muss der Pfarrer eben zunächst feststellen, dass du (oder dein Partner, besser beide) gläubig bist. Hat er Zweifel an deinem Glauben kann er dem Kind die Taufe vorerst verweigern. Es kann sich dann spätestens mit 14 Jahren aus eigener Entscheidung heraus taufen lassen. Du kannst es natürlich bis dahin trotzdem gläubig erziehen. Der Pfarrer muss vor der Taufe sicher stellen, dass du das Kind im Glauben erziehen kannst. Wenn du nicht gefirmt bist kann er daran zweifeln, dass du das Kind gläubig erziehen kannst. Eine Entscheidung gegen die Firmung ist eine Entscheidung gegen den katholischen Glauben. Die Firmung kann man übrigens genau wie Taufe und Erstkommunion in jedem Alter nachholen. Nicht selten lassen sich auch Menschen Ü30 und noch älter firmen. Nutze doch einfach die Chance der Vorbereitung um dich mit deinem Glauben auseinandersetzen und entscheide dann.
Mindestens ein Elternteil muss dem Glauben angehören in dem das Kind getauft werden soll.
Heißt aber eben auch, selbst "nur" getauft zu sein reicht nicht aus (soweit ich mich erinnere). Bei den Protestanten gehört eben noch die Konfirmation dazu um als "vollwertiges Gemeindemitglied" angesehen werden zu können. Bei den Katholiken wird es wohl so ähnlich gehandhabt.
Genauere und individuelle Regelungen kann man aber recht einfach in Erfahrung bringen wenn man sich an den zuständigen Gemeindepfarrer wendet. Manche agieren streng nach aktueller Vorschrift, andere individuell/ situationsbezogen.