Muss die alte Literatur gendergerecht transformiert werden?
Was mich immer wieder irritiert ist der Drang die alte maskuline und diskriminierende Literatur gendergerecht zu transformieren. Ich schätze sehr an der alten Literatur, den alten Sprachstil und werde keine transformierte Version dessen Lesen. Meine Intelligenz ist hoch genug, um mit alten Sichtweisen umzugehen oder hält die moderne Gesellschaft einen für unfähig selbst zu denken?
12 Antworten
Sie muss nicht und DARF NICHT gegendert werden.
Schriftsteller haben ein Copyright auf ihre Texte. Die dürfen gar nicht verändert werden.
Zumal wir Deutschen allem Anschein nach die Einzigen sind, die so etwas überhaupt machen. Anderswo fassen sich Feministinnen an den Kopf über unseren zwanghaften Drang das weibliche Geschlecht extra zu betonen. Genau im Gendern liegt ja die eigentliche Frauenfeindlichkeit. So zumindest sieht es der Rest der Welt.
70 Jahre nach ihrem Tod laufen die Autorenrechte aus. Da könnte der "Erlkönig" von Goethe heute so aussehen
:Der Erlkönig – Gendergerecht und gewaltfrei – Scriptorumuniversalis
Viel Vergnügen beim Lesen!
Nein, Bestrebungen zu gendergerechter Sprache gibt es nicht nur im Deutschen bzw. in Deutschland.
Natürlich nicht nur im Deutschen. In USA, England usw. gibt es auch diese sinnfreien Aktionen und Debatten.
Den Gendermist braucht niemand, weder bei alter noch bei moderner Literatur. Wer sich durch das generische Maskulinum gekränkt und diskriminiert fühlt, soll an der Bewältigung seines Minderwertigkeitskomplexes arbeiten, anstatt andere zu bevormunden.
Wer hat diesen Drang denn, so ganz konkret? Ich habe ihn nicht und bin bekennender Befürworter des Genderns.
Manche Vertreter von Literatur und Kunst. Natürlich nicht alle aber es reicht schon aus, um zu vergiften.
Mit "konkret" hatte ich mir schon zumindest ein konkretes Beispiel gewünscht. 😄
Konkret wäre zum Beispiel der Duden, der sehr aktiv sich fürs Gendern einsetzt. Dadurch gibt es auch die Debatten in Schulen ob Klassenarbeiten gegendert werden usw. Literatur leidet dadurch auch, weil debattiert wird ob man nicht gegenderte Bücher überhaupt in Schulen zulässt aber dazu habe ich keine Internetquelle, nur aus dem realen Leben Erlebnisse.
Das ist immer noch kein konkretes Beispiel, aber ist okay.
NEIN. Das muss sie nicht.
Die moderne Gesellschaft hat keine Ahnung von Grammatik: Das männliche Geschlecht ist der Oberbegriff, wenn beide gemeint sind.
Das ganze Getue ums Gendern könnte man beenden, wenn man das weibliche Geschlecht zum Oberbegriff erklärt. Dann muss man zwar noch immer mehr schreiben, doch es wird weniger umständlich von wegen : oder Großbuchstaben.
Ich weiß nicht ob das in jedem Kontext sinnvoll ist und die Problematik löst. Am Ende fühlen sich Frauen genauso benachteiligt, weil sie durch die Transformation zum obersten Geschlecht so viel Druck haben und neue Formen der angeblichen Ungerechtigkeit. Das am Ende nur noch verweichte Männer da sind die unfähig sind hart zu arbeiten und gar kein Land mehr verteidigen und alles an Frauen hängen bleibt. Kann auch eine schöne neue Welt sein aber ich bezweifle die allgemeine Zufriedenheit.
als Frau sage ich dazu: nö, dadurch fühle mich mich nicht benachteiligt. Ich kann aufs Gendern gut verzichten, Hauptsache die Kohle am Gehaltszettel stimmt.
Allgemeine Zufriedenheit? - Wenn manche Menschen sich nicht ereifern können, werden die richtig sauer.
Hauptsache Kohle stimmt? Demnach wäre es egal welches Geschlecht genannt wird oder nicht?
Wenn Du mir 100 Euro gibst, darfst Du zu mir zehnmal sagen "Obmann" statt "Obfrau". Garantiert. Was kann ich mit um das Gendern kaufen? Es ist doch nur lästig für Männlein wie Weiblein. Um Gerechtigkeit geht es, nicht um Worthülsen.
Ich kann nicht mal mehr verdienen als eine Frau mit dem Mindestlohn 😉 Keine Sorge.
Ich gender gerne so intensiv, dass man es mir wieder verbietet, weil ich von Terroristin spreche und Mörderin bei einem Mann.
Was ist die Dame im Sternzeichen? - Kuh (wer jetzt kurz nachdenken müsste, ich bitte darum)
Du ignorierst dabei leider grundlegend, wie Sprache funktioniert. Man kann sich noch so klarmachen, dass das s.g. generische Maskulinum geschlechtsneutral sei - das ändert nichts an der Sprachverarbeitung.
Die Fälle bei denen ich es gelesen habe, ging es über Verlagsrechte und bei verstorbenen Autoren.