Muss die Abluft bei einer Kellerlüftung ober- oder unterhalb der Zufluft liegen?

7 Antworten

Hier mal ein Grundriss vom Keller.

Grau ist im oberen Geschoss (Normaler Keller), schwarz ist noch eine Etage tiefer. Vom Fenster (oben in der Mitte) geht es durch den ersten Raum, über die Treppe nach unten durch alle Räume, bis zum Schacht. Auf dem Grundriss die Öffnung oben links.
Das zweite Bild zeigt das Fenster von außen und den Zugang zum Keller wo auch der Schacht mündet.
Im Schacht gibt es noch ein Rohr, sieht aus wie ein Regenrohr, aber ich weiß nicht wo es hinführt.

Keller-Grundriss - (Keller, Lüftung, Taupunkt) Kellerfenster und Treppe - (Keller, Lüftung, Taupunkt) Schacht mit Rohr in der Ecke - (Keller, Lüftung, Taupunkt)

Die Zuluft muss nach unten, die Abluft nach oben. Die Rohrquerschnitte nicht zu klein wählen. 350 - 500 mm solten es schon sein, damit es auch die gewünschte Wirkung hat.


Garlond 
Beitragsersteller
 03.11.2015, 12:39

OK, danke erst mal.

 50 cm ist ganz schön groß. Kann man das nicht mit etwas anderem kompensieren? Mit dem Lüfter zum Beispiel. Die Rohre sind, glaube ich etwa 20 cm, aber ich habe einen recht starken Lüfter, sieht aus wie eine Flugzeugturbine.

Gerade wenn die finanziellen Mittel begrenzt sind, ist der Erfolg der Maßnahme besonders wichtig.

I-Net Foren können weder notwendige Beratungstätigkeit und Planung/ Dimensionierung ersetzen. Bestenfalls Tendenzen, Orientierungen aufzeigen.
Erdwärmetauscher sind auf dem Grundstück zu realisieren und können im einfachsten Fall, selbst verlegte KG Rohre sein.
Das anfallende Kondensat, bevor die absolute Feuchtigkeit die Kellerwände belastet, muß dabei vorher entsorgt werden.
Bei niedrigem HGW einfach durch Versickerung zu erreichen. Bei hohem, ist eine zusätzliche Hebepumpe hierfür erforderlich.
Die "Stärke" einer "Turbine" ist relativ. Betriebsparameter ist der notwendige Volumenstrom. Dieser ist abhängig von der p,v Kennlinie der "Turbine" und den Gesamtdruckverlusten des Kanalnetzes insgesamt.

Trocknungseffekte sind nur zu erreichen, wenn die Zuluft ausreichendes, absolutes Trocknungspotenziel gegenüber dem Bedarfszustand aufweist.
Andernfalls gehen solche Experimente in die Hose.

Bevor man sich dieser Problematik zuwendet, sollte man die Randbedingungen abkären.
Der genannte Problemkreis tritt besonders bei ungedämmten Kellerwänden im Sommer auf (Taupunktkondensation). Warme Außenluft als Zuluft ist, wegen der hohen absoluten Feuchte, dabei ungeeignet.
Bei Nichtbeachtung kann sich die Situation ggf. verschlechtern.
Abhilfe kann hier ein vorgeschalteter Erdwärmetauscher bringen. Dann findet dort die Kondensation statt und nicht an den Kelleraußenwänden.
Eine serielle Durchströmung hat ebenfalls Nachteile. Der erste nach der Zuluft ist bevorteilt, der letzte benachteiligt bzw. umgekehrt.
Ganz so einfach, wie Laien sich das gern vorstellen, ist das leider nicht.
Daran scheitern selbst "Profi´s", weil sie das Mollier-hx-Diagramm nicht beherrschen.


Garlond 
Beitragsersteller
 05.11.2015, 09:13

Aber dann liege ich doch mit so einer Taupunktlüftung richtig, oder? Das mit dem Erdwärmetauscher sagt mir wieder nichts, hört sich nach einer sehr teuren Maßnahme an. Beschränkt sich das auf meinen Keller, oder muss ich da was auf dem Grundstück machen? Da braucht man dann wieder Genehmigungen ect. Luftentfeuchter sind auf Dauer auch sehr teuer und ich denke halt mit einer Lüftung komme ich etwas günstiger weg.


Das mit der seriellen Durchströmung verstehe ich auch nicht so ganz. Am schlimmsten ist es im unteren letzten Raum, oben habe ich keine Probleme mit Feuchtigkeit. Ich würde oben die Zuluft machen, die wäre dann in Bodenhöhe, und die Abluft aus dem unteren letzten Raum nach draußen, das bekomm ich vielleicht so hin, dass ich das Rohr dann nach oben führe, damit die Abluft höher liegt als die Zuluft. - So hatte ich das verstanden, dass es sein soll. Die Turbine ist wirklich recht stark, wenn ich die unten installiere und die feuchte Luft damit nach draußen bekomme, und dieser Raum dann am meisten davon profietiert, dann wäre das ja auch nicht schlecht.

Natürlich bin ich Laie, deswegen frage ich ja nach, und leider hab ich auch nicht viele finanzielle Mittel, dass ich das einfach in Auftrag geben kann, bzw. ich traue mich nicht so recht, weil ich eben keine Ahnung habe und mir dann irgendjemand für viel Geld etwas erzählen kann, dass ich nicht nachvollziehen kann.

Der Keller war anfänglich eigentlich ganz in Ordnung, durch einen Rohrbruch wurde es etwas schlimmer, aber wenn ich die Feuchtigkeit etwas durch eine Lüftung eindämmen kann, denke ich würde das schon ausreichen.

Besondere, einschränkende Randbedingungen erfordern stets mehr Aufwand.
Verbale Beschreibungen bieten zudem meist viel Unsicherheiten für Außenstehende beim Verständnis.
Bilder bzw. Skizzen sind da hilfreich!