musikinstrumente der griechischen antike?!

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Musikinstrumente

A) Saiteninstrumente

Barbitos (βάρβιτος), Chelys (χέλυς), Kithara (κιθάρα), Kitharis (κιθάρίς), Lyra (λύρα), Phorminx (φόρμιγξ)

seit archaischer Zeit sehr verbreitet und vielfältig in Gebrauch

1) Harfen

Epigoneion (ἐπιγόνειον), Magadis (μάγαδις), pektis (πηκτίς), Psalterion (ψαλτήριον), Sambyke (σαμβύκη ), Simikion (σιμίκιον), Trigonon (τρίγωνον)

bereits in der Kykladenkultur bezeugt und dann, jedoch seltener, seit dem 5. Jahrhundert v. Chr.

2) Lauten

Pandoura (πανδούρα), Trichordon (τρίχορδον)

3) Monochord

μονόχορδον

diente den Pythagoreern zur Demonstration der Konsonanzen und Zahlenverhältnisse

B) Blasinstrumente

1) Rohrblasinstrumente

Aulos (αὐλός), „Röhre“, „Blasrohr“, oft als „Flöte mißdeutet, und Doppelaulos (δίαυλος) wurden seit dem 7. Jahrhundert v. Chr. wichtigstes Blasinstrument der Griechen Über vereinzelt abgebildete Sackpfeifen ist wenig bekannt, ähnlich wie über den seltenen Monaulos (μόναυλος). Plagiaulos (πλαγίαυλος) bezeichnete (wie φώτιγξ [Photinx]) vielleicht eine ägyptische Querflöte. Tityrinos (τιτύρινος) hieß bei den Dorern Unteritaliens ein Aulos der Schäfer (Athenaios 4, 182 d).

2) Flöteninstrumente

Flöten im engen Sinn waren kaum gebräuchlich. Die bereist in der Kykladenkultur bezeugte Syrinx (σύριγξ) galt bei den Griechen als Musikinstrument der Hirten. Die Hydraulis (ὕδραυλις), die „Wasserorgel“, eine durch Wasser- und Winddruck betriebene Pfeifenorgel war eine Erfindung des alexandrinischen Ingenieurs Ktesibios (Athenaios 4, 174 b).

3) Metallblasinstrumente

Keras (κέρας), Rundhorn, aus Metall gefertigt, und Salpinx (σάλπιγξ), eine Trompete „tyrrhenischer“ Herkunft mit schlanker Metallröhre und gleichförmigem Schalltrichter waren weniger Musik- als Signalinstrumente (für Krieg und Fest).

C) Idiophone

Klapper- und Rhythmusinstrumente, von der Frühzeit bis zur Spätantike bezeugt Krotala (κρόταλα), paarweise gehandhabte Handklappern, den Kastagnetten ähnlich, oder aus länglichen Stäben gebaut

Kymbala (κύμβαλα) oder Krembala (κρέμβαλα), östlicher Herkunft, hießen zwei metallene Becken, die man mit den Händen gegeneinander schlug.

Eine Art Xylophon, ähnlich einem Glockenspiel, gab es in Sizilien.

D) Membraphone

Rhoptron (ῥόπτρον), ein Truhe oder Trompete, die bei Mysterien benutzt wurde, meist im Händen von Korybanten (Lukian Ζεὺς Τραγῳδός /Jupiter Tragoedus/Der tragische Jupiter 38)

Tympanon (τύμπανον), ebenfalls mit Fell bespannt, scheint eine kleine Rahmentrommel gewesen zu sein, der modernen Schellentrommel ähnlich.

Musiker

Einige Namen von Musikern sind bekannt.

Aus der Mythologie gehören dazu Apollon, Marsyas, die Musen, die Sirenen, Orpheus; Amphion.

Ein sagenhafter Musiker war Olympos.

Homer war ein epischer Sänger (diese wurden ἀοιδοί genannt). Wandernde Sänger, die Dichtung rezitierten, waren später die Rhapsoden (Platons Dialog „Ion“ ist nach einem benannt).

Berühmte Musiker waren z. B. Arion und Terpandros.

Musik und Dichtung waren eng verbunden. An spartanischen Agonen in früher Zeit waren Thaletas von Kreta, Xenodamos von Kythera, Xenokritos der Lokrer, Polymnastos von Kolophon, Sakadas von Argos.

Als Meister musikkalischer Gesänge galten (in einem später, in hellenistischer Zeit, herausgebildeten Kanon) Alkman, Alkaios, Sappho, Stesichoros, Ibykos, Anakreon, Simonides, Pindar, Bakchylides.

Im Athen des 5. Jahrhunderts war Damon auch als Musiktheoretiker bekannt.

Nachlagewerke zur Antike und Bücher zur Musikgeschichte enthalten Informationen:

Frieder Zaminer, Musik IV. Griechenland. In: Der neue Pauly (DNP) : Enzyklopädie der Antike ; Altertum. Herausgegeben von Hubert Cancik und Helmuth Schneider. Band 6: Mer – Op. Stuttgart ; Weimar, Metzler, 2000, Spalte 520 – 533

Frieder Zaminer, Musikinstrumente V. Griechenland. In: Der neue Pauly (DNP) : Enzyklopädie der Antike ; Altertum. Herausgegeben von Hubert Cancik und Helmuth Schneider. Band 6: Mer – Op. Stuttgart ; Weimar, Metzler, 2000, Spalte 543 - 551

Frieder Zaminer, Musik im archaischen und klassischen Griechenland. In: Die Musik des Altertums. Herausgegeben von Albrecht Riethmüller und Frieder Zaminer. Laaber : Laaber-Verlag, 1989 (Neues Handbuch der Musikwissenschaft ; Band 1), S. 113 - 206

Albrecht Riethmüller, Musik zwischen Hellenismus und Spätantike. In: Die Musik des Altertums. Herausgegeben von Albrecht Riethmüller und Frieder Zaminer. Laaber : Laaber-Verlag, 1989 (Neues Handbuch der Musikwissenschaft ; Band 1), S. 267 - 325