MTB Scheibenbremsen bei 30km/h einbremsen?
Wenn ich bald mein neues MTB bekomme, das erste mit Scheibenbremsen, sah ich mir auch etliche Anleitungen und Videos dazu an.
Stolpere jedoch immer wieder auf "25-30km/h fahren..."
Im Höchstfall komme ich bei mir auf 20Km/h. Aber bei der Geschwindigkeit soll das nicht zufriedenstellend funktionieren.
Ach ja, ich lebe in Haifa, auf dem Carmel-Gebiege. Straße runterbrettern keine gute Idee, KFZ-Fahrer hassen Radfahrer und verhalten sich entsprechend. Andere Abfahrten wäre die Treppen...
An der 17km Strand-Promenade kann ich fahren, aber unmöglich da über 15km/h zu kommen.
Habt ihr umsetzbare Tipps für mich, wie ich evtl. anders die Scheibenbremsen einbremsen kann?
Hydraulischen Scheibenbremse
4 Antworten
Also... egal welches Fahrrad: 10mal auf ~20km/h beschleunigen und dann kontinuierlich auf Null runterbremsen. kein Vollbremsung, sondern normal, wie wenn Du für ne rote Ampel bremst
SO hab ich meine letzten auch eingebremst und keine Probleme gehabt
Sagte mir meine Händler, der unterhält auch einen kleinen Rennstall
Im Grunde reicht es einfach nur, irgendwie unter kontrollierten Bedingungen zu bremsen, bis die Bremswirkung voll da ist. Also insofern kontrolliert, dass man eben nicht in die Verlegenheit kommt, jetzt wirklich bremsen zu müssen und dann kommt vielleicht noch keine Bremswirkung.
Ich fahre einfach 2-3 km gegen die schleifend gehaltene Bremse an oder rolle mit schleifender Bremse eine flache Abfahrt herunter. Erfüllt denselben Zweck.
Am Ende wird halt bei den ersten paar Bremsungen die Bremswirkung immer stärker, dann ist sie voll da und dann ist die Bremse eingebremst, sodass man damit auch sportlich fahren kann.
Habs nachgetragen: Hydraulischen Scheibenbremse
Dann wirst du die Fortschritte durch Einbremsen deutlicher merken, an Präzision und Druckpunkt als auch an der Bremskraft selbst.
Mir hat sich nie die Frage gestellt, ob Einbremsen sinnvoll ist.
Meine nächste Radtour geht über sehr bergige Strassen, viele bis ca 800m hohe Berge (Bin kein Gelände-Fahrer). Da müssen die Bremsen funktionieren, auch bei Regen, sind also lebensnotwendig. Darum auch meine Entscheidung für Scheibenbremsen und gegen Felgenbremsen.
Nur, das "wie" beim einbremsen war mir in meiner Frage wichtig.
Mir ist vor vielen Jahren mal eine 4-Kolben-XT-Bremse (damals die erste von Shimano) bei einer kurvigen Bergab-Fahrt (Volksradrennen im Erzgebirge) ins Kochen gekommen. Schon toll, wenn man bei etwa 50 km/h vor der Kurve keine Bremskraft anliegen hat... Durch geistesgegenwärtiges "Pumpen" ging es doch noch gut. Aber seit etwa 2000 fahre ich hydr. Scheibenbremsen, bisher immer zufrieden. Hab letztes Jahr Gravel ausprobiert, mit mech. Disc. Den Umstieg würde ich nicht hinbekommen! Jetzt habe ich ein Gravel mit GRX-Disc.
Whou.
Mir sind mal bei einer Bergab Fahrt bei etwa 40km/h beide Bautenzüge gerissen. Erst hinten, dann vorne. Da war nichts mehr mit bremsen. Nur noch irgendwie in der nächsten Kurve einen vollen Heuschober besucht. Das war in den 80ern, als Scheibenbremsen noch unbezahlbar waren.
Als Radfahrer mit meiner ersten mechanischen Scheibenbremse denke ich jetzt, ich kann nach dem Einbremsen sportlich fahren.
Ich verstehe nicht, wie du darauf kommst. Dass es grundsätzlich starke und schwache Bremsen gibt und dass das Einbremsen aus einer grundsätzlich schwachen Bremse keinen Anker macht, sollte doch sehr intuitiv sein.
Es gibt im Übrigen auch erschreckend schwache hydraulische Scheibenbremsen (z.B. Tektro Draco), die gegenüber hochwertigen mechanischen Bremsen (TRP Spyre) das Nachsehen haben. Wenn man also so viel wert drauf legen wollte, ob die Bremse grundsätzlich stark genug ist, müsste man nach dem genauen Modell fragen.
War aber nicht die Frage. Die Frage war nach dem Ablauf des Einbremsprozesses. Und deshalb frage ich mich weiterhin, was der Unterschied zwischen hydraulisch und mechanisch mit der Fragestellung zu tun hat.
Dann wirst du die Fortschritte durch Einbremsen deutlicher merken, an Präzision und Druckpunkt als auch an der Bremskraft selbst.
Jetzt bin ich gespannt: Inwiefern hat das Einbremsen einen Einfluss auf den "Druckpunkt" (ich denke, du meinst den Schleifpunkt)?
Im Grunde ist es egal wie du deine Scheiben einbremst, oder ob du überhaupt extra einbremst.
Das einbremsen reibt die oberste Schicht des Bremsbelag ab. Zur letzten Erklärung, es ist unmöglich die Scheiben und Beläge so zu bauen dass diese perfekt aufeinander passen. Das erledigt das einbremsen. Für die ersten Bremsvorgänge hast du mit deiner Scheibenbremse also erstmal weniger Bremskraft. Das geht eben solang bis sich die Höhen von den Belägen runter geschliffen haben und die Bremsbeläge vollflächig gegen die Scheibe drücken können.
Du kannst also auch ohne einbremsen fahren, musst dann halt nur aufpassen da die Bremskraft am Anfang etwas weniger stark ist, die Treppen oder steile Offroad strecken solltest du also erstmal meiden.
Die Frage ist, ob es mechanische oder hydraulische Scheibenbremsen sind. Mechanische werden in der Performance nie Hydraulikniveau erreichen.
Sonst einfach fahren und bremsen, irgendwann sind sie eben eingeschliffen.
Und die Treppenfahrt, lass die bitte eher Profis mit vollgefederten Bikes in Rennen oder den Fußgängern, die werden dich nämlich sonst auch schnell ganz dolle hassen.
Die Frage ist, ob es mechanische oder hydraulische Scheibenbremsen sind.
So, was hat das denn mit dem Einbremsprozess zu tun? Da gehts um Reibung zwischen Scheibe und Belag und es ist völlig wurscht, wie der Belag an die Scheibe gedrückt wird.
Mechanische werden in der Performance nie Hydraulikniveau erreichen.
Das ist zwar richtig - aber was ändert das daran, dass Scheibenbremsen eingebremst werden müssen, um ihre jeweils mögliche Bremswirkung zu erreichen?
Ich wollte nur auf ein weiteres Problem hinweisen, was auftreten kann. Und ggf. auch wird. Ja, wenn man es sehr genau wie du nimmt, dann ist der Einbremsprozess beider Bauarten ähnlich. Mit organischen und Sintermetall, oder verschiedenen Bremsflüssigkeiten fangen wir gar nicht erst an...
Wollte nur betonen, dass die Bremsperformance von viele Faktoren abhängt und nicht nur von eingebremsten oder nicht eingebremsten Belägen. Und zum Einbremsen einer billigen mechanischen Disc ist eine Treppenabfahrt auch nur bedingt geeignet, um es milde auszudrücken.
Möge doch der Fragesteller selbst die verschiedenen Antworten bewerten, man muss nicht kleinlichst jede Antwort kommentieren.
Als Radfahrer mit meiner ersten mechanischen Scheibenbremse denke ich jetzt, ich kann nach dem Einbremsen sportlich fahren. Treppen runter und so. Danke. Ich will deine fachliche Kompetenz überhaupt nicht in Frage stellen, aber ich würde schon erstmal nachfragen, um welche Bremsen an welchem Bike es sich handelt.