Motorrad neu oder gebraucht kaufen?

7 Antworten

Neufahrzeug

positiv

  • Garantie/Gewährleistung
  • Rabatte für Fahranfänger
  • man kann sie selbst einfahren
  • man baut sie so um, wie man möchte
  • keine vertuschten Mängel, Umfaller, Unfallschäden

negativ

  • zu Beginn hoher Wertverlust
  • Inspektionen

gebrauchte Maschine

positiv

  • relativ wertstabil
  • kleine Schäden (Unfaller und Co.) sind nicht so tragisch
  • Umbauten sind tw. schon gemacht

negativ

  • Vorschäden unbekannt
  • ggf. Pfusch bei Umbauten
  • minderwertige Teile verbaut

Wie man sieht, bin ich eher ein Käufer neuer Fahrzeuge. Wenn ich sehe und lese, wie einige ihre Fahrzeuge einfahren oder sonst damit umgehen, wird mir ganz schlecht. Ich habe Anzeigen gesehen, bei denen ich wusste, dass die Fahrzeuge Vorschäden haben, doch nichts davon wurde erwähnt. Darauf habe ich einfach keinen Bock.
Ich möchte möglichst lange viel Spaß an meiner Maschine haben und bin bereit, den hohen Wertverlust einzugehen. Dafür weiß ich dann aber auch, dass die Umbauten korrekt durchgeführt wurden, keine (illegalen) Billigteile verbaut wurden, die Maschine immer warm bzw. kalt gefahren wurde, es keine Umfaller oder Unfälle gab, keine Wheelies usw. gemacht und die Inspektionen regelmäßig und vollumfänglich gemacht wurden.

Neue Motorräder kaufen ist wie Geldscheine verbrennen. Das kannst du machen, wenn dir das Geld im Satten Strahl aus den Ohren spritzt. Die haben einen noch größeren Wertverlust als Autos (außer Harley.)

Zugleich werden die meisten nur bei schönem Wetter gefahren und sind also zum einen nicht vergammelt und zum anderen haben sie super wenig Kilometer im Vergleich dazu, was sie eigentlich vertragen würden.

Du darfst dir nur keine heimliche Unfallgurke andrehen lassen, wo der Rahmen krumm ist oder so was.

Das größte Risiko beim Gebrauchtkauf ist, dass irgend ein Möchtegernschrauber von Vorbesitzer die Kette überspannt und damit die Ritzelwelle ruiniert hat oder mit super viel Pech sogar deren Lager.

Ich finde das kann man so pauschal schwer beantworten. Es ist richtig, dass MT07 (die besonders, finde ich) und Z 650 gebraucht sehr hoch gehandelt werden, da kriegst Du für nicht viel mehr und Anfängerrabatt schon eine nagelneue. Der Vorteil daran ist, dass Du erstmal keine größeren Reparaturen zu erwarten hast, dazu die Garantie hast und (wichtig) weißt, dass noch kein Idiot auf dem Teil gesessen, jedes verfügbare Schlagloch mitgenommen (Lenkkopflager) und daran herum gepfuscht hat (zu hohe Kettenspannung, Kupplungszug zu stramm). Denn sowas kann, obwohl beim Kauf nicht sichtbar, ruckzuck für ansehnliche Reparaturkosten sorgen und dann wäre eine neue sogar billiger gewesen. Wenn ich mir diese ganzen Wheelie-Amateurstuntman auf ihren MT 07 ansehe… so ein Moped möchte ich nicht kaufen - schon gar nicht unwissentlich. Den Wertverlust würde ich bei einer neuen MT 07 oder Z 650 gar nicht mal so extrem hoch beziffern. Denn man darf dabei ja nicht vergessen, dass auch alle Verschleißteile erstmal neu, und somit da keine Kosten zu erwarten sind. Der Wiederverkaufswert wird auch beachtlich sein - weil die Dinger halt nun mal hoch gehandelt werden. Wenn Dir die Kiste umfällt, ist das natürlich ärgerlich. Das ist bei einer teuer gekauften, gebrauchten MT 07 aber genauso ärgerlich - und die Reparaturkosten sind auch dieselben.
So wie ich das sehe, lohnt es sich (bei diesen hoch gehandelten Modellen !) schon, eine neue zu nehmen. Der einzig wirklich unstrittige Nachteil sind die Kosten für Umbauten. Bei einer neuen wirst Du sehr schnell anfangen Dir einen kurzen, schnittigen Kennzeichenhalter, kleine Blinker, sportliche Hebel, angenehmere Griffe, evtl. Lenkerendenspiegel und natürlich einen sportlich klingenden Auspuff zu wünschen. Bei einer gebrauchten ist das sehr häufig schon alles dran - das Moped deswegen aber nicht wirklich teurer.

Die geradezu sprichwörtliche Wertbeständigkeit bei Harleys muß ich immer etwas belächeln. Ich kenne genug Harley-Fahrer die ganz stolz erzählen wie viel ihre 10 Jahre alte Harley immer noch ist. Dabei vergessen sie allerdings grundsätzlich, wie viel Kohle sie in den 10 Jahren hinein gebuttert haben. Dafür hätte man teilweise schon längst eine neue kaufen können. M.E. baut Harley die schlechtesten Motorräder der Welt - aber das hören die stolzen Harley Fahrer gar nicht gern bzw. wollen es nicht wahr haben. 😜

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wenn man in einem Motorradclub ist, kriegt man immer mal Angebote von Clubkollegen. Und weiß, daß man nicht übers Ohr gehauen wird.

Zudem fehlt Dir noch Praxis für ein schweres 650er Bike. Nimm lieber eine lahme gebrauchte 250 - 350 ccm Reisschüssel, die kannste 1 bis 2 Jahre fahren und Dir denn mit erworbener Erfahrung ein geeignetes Bike zulegen.


WECoyote  20.09.2021, 07:09

Sorry, aber der Tipp mit den 250-350er ist Unsinn. Fahranfänger können auch problemlos Maschinen mit größeren Hubäumen fahren.

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Das musst im Endeffekt du wissen. Kommt ja auch drauf an, wie viele kilometer die gennanten Motorräder gebraucht haben etc.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin KFZ-Technik (VW) Lehrling + Hochvoltantriebe 🚗