Motorrad - richtig Schalten
Hallo,
ich mache derzeit meinen Motorradführerschein und habe eine Frage zum schalten. Ich habe nun zweierlei Aussagen gehört:
1.) Vor dem ziehen der Kupplung bereits mit dem Schaltfuß in die gewünschte Gangrichtung Druck ausüben und anschließend die Kupplung ziehen. Der Gang "flutscht" dann hinein und Kupplung schnell kommen lassen.
2.) Ungefähr schätzen in welcher Drehzahl sich die Maschine befinden wird, wenn man in die entsprechende Richtung geschaltet hat. Anschließend Kupplung ziehen, auf die Drehzahl bringen, in der sich die Maschine vermutlich einpendeln wird und dann Kupplung kommen lassen.
Nun weiß ich nicht wie und wo.
Ich habe zu Beginn mit der Fahrschule mit der kleinen 125 cm³ Maschine angefangen, wo man nur nach Gehör fahren kann (kein Drehzahlmesser). Heute bin ich auf die große umgestiegen.
Ich muss dazu sagen, dass ich vorgeschädigt als Autofahrer bin. Ich kenne es Kuppeln - Gas weg - Gang einlegen - Einkuppeln. Das soll man beim Motorrad ja nicht so machen (wie ich seit heute weiß xD). Und da hat es eben immer, egal ob Gang hoch oder runter, geruckelt. Oder auch nur wenn ich im kleinen Gang bei 3-4 k Umdrehung Gas weggenommen habe. Ich habe dann immer die Kupplung angezogen und dann wieder eingekuppelt - hat geklappt. :D
7 Antworten
Gas weg, Kuppeln, gang raus oder rein, einkuppeln und gas.
Natürlich Gas und Kuppeln zum richtigen zeitpunkt und zusammenspiel.
hier schau dir das video mal an, der nette her erklärt das wunderbar
du musst 2 vorgänge unterscheiden: runter schalten und hoch schalten.
zu 1.): idealerweise schaltest du genau in dem moment, in dem die kupplung beim ziehen trennt. da die kupplung spiel hat und der schalthebel leerweg, bewegst du hand und fuss auf diese effekte abgestimmt, was natürlich übungssache ist und mit der zeit zur gewohnheit wird. danach lässt du sie schlagartig los, so dass du weiter gas geben kannst. diese form des schaltens wendest du beim hoch schalten an, insbesondere dann, wenn du schnell beschleunigen willst.
zu 2.) deine beschreibung wirkt auf mich wirr. aber ich denke, dass damit das klassische runter schalten mit vorgas gemeint ist. wenn du bei einem motorrad, das keine spezielle kupplung für dummies hat, bei hohen drehzahlen runter schaltest ohne vorgas zu geben, dann blockiert das hinterrad, weil der zu niedrig drehende motor das hinterrad zum stehen bringt. dies führt natürlich zu gefährlichen situationen, die man unbedingt vermeiden will. deshalb muss man ein motorrad mit vorgas runter schalten. das läuft dann so ab:
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du ziehst die kupplung (möglichst schnell)
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jetzt schaltest du bei gezogener kupplung genau einen gang runter. gleichzeitig gibst du kurz aber hinreichend kräftig gas (kurzes leichtes aufheulen vom motor).
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danach lässt du die kupplung schlagartig los
so gehst du im regelfall immer vor. du schaltest jeden gang einzeln mit vorgas runter. nur im ausnahmefall tritts du mit einmal gezogener kupplung mehrere gänge runter.
natürlich kommt es auf das richtige vorgas an. das erlernst du jedoch relativ schnell, weil du am fahrverhalten des motorrads die richtige menge vorgas genau spürst. je höher der motor vor dem schalten dreht, umso höher muss das vorgas sein.
wenn du das gerät kennst, kannst du auch mit gezogener kupplung mehrere gänge mit entsprechendem vorgas runter schalten, ist einfach übungssache. musst dazu jedoch den technischen sinn von vorgas begriffen haben. ich stelle jedoch seit einigen jahren fest, dass dies wohl bei extrem vielen motorradfahrern nicht der fall ist, weil sie ohne vorgas runter schalten.
annokrat
es Weiteren ist die Art wie du sie beschreibst zum einen 1:1 der Vorgang (siehe oben meine Antwort) wie man einen Wheelie macht! Das ist für Anfänger brandgefährlich.
Deine Beschreibung wie man einen Wheely macht ist nur komplett falsch. So versucht es ein Anfänger dem nie jemand erklärt hat wie es geht.
Es mag zwar cool und krass sein, eine andere Art des Schaltens zu praktizieren und damit könnt ihr vllt woanders angeben, aber jmd der sicheres Motorradfahren lernen will hilft es kein bisschen weiter!
Woher willst du das denn wissen? So wie Du oben schreibst bist Du ja 3 Jahre in der Gegend rum gerollt und dann kapital gecrasht.
Im Gegensatz dazu kann ich Motorradfahren und der Annokrat scheint auch zu wissen wovon er redet. Und wenn man sich Jahrzehnte lang mit der Thematik instensivst beschäftigt hat und alles gefahren ist von der Urlaubstour bis zum ExtremEnduro Wettbewerb, hat man es nicht mehr nötig anzugeben.
du musst 2 vorgänge unterscheiden: runter schalten und hoch schalten.
Ich würde sogar 3 draus machen.
Wenn ich zurück schalte um zu beschleunigen schalte ich anders als wenn ich runter schalte während dem Bremsen.
Zu 1.): Um Gottes Willen. Auf der 125er geht das ja noch, aber mach das mal später mit ner großen Maschine. Die Kupplung eines Motorrads unterscheidet sich nicht von der eines Autos. Wenn du sie flutschen lässt, einen niedrigen Gang hast und relativ langsamer bist (10-40km/h) dann ist ganz schnell die Maschine nur noch auf einem Rad. Kupplung flutschen lassen macht man beim Auto um Reifen quietschen zu lassen, beim Motorrad um einen Wheelie zu machen, sonst NICHT!
Zu 2.): Kingt extrem wirr und verstehe ich nicht ganz.
Bin selber 3 Jahre Motorrad bis zu einem Unfall gefahren und hier mal meine Ansicht:
Zum Schalten beim Auto besteht absolut kein Unterschied. Kein Wunder: Die Technik ist dieselbe. Wenn ich schalte, dann nehme ich das Gas weg, ziehe die Kupplung und lasse dann die Kupplung bis zum Schleifpunkt nach dem Schalten wieder kommen. Ab da läuft die Bewegung wie auch beim Auto gegeneinander ab: So sehr wie ich die Kupplung weiter kommen lasse, gebe ich auch Gas.
Genau wie beim Auto: Am Schleifpunkt geht das linke Pedal hoch, das rechte dazu gleichmäßig runter. (Das ganze natürlich in einer flüssigen, schnellen Bewegung...man macht sich darüber ja iwann keine Gedanken mehr)
Ich habe beim Motorrad-Fahren nie einen Unterschied zum Autofahren gemerkt. Es ist einfach das gleiche Spiel mit Kupplung und Gas.
Zum Schalten beim Auto besteht absolut kein Unterschied.
Nö, das Getriebe ist ja auch nur komplett anders konstruiert und der mechanische Vorgang völlig anders. Aber sonst, kein Unterschied.
Das Flutschenlassen bringt überhaupt keine merkbaren Vorteile beim Fahren. Ich habe selber schon oben geschrieben, dass es durch Flutschen-Lassen natürlich schneller geht und man nur dadurch bei eher schwachen Maschinen einen Wheelie schafft. Aber hier geht es um sicheres und smoothes Fahren und da hat ein Flutschen-Lassen nichts zu suchen.
Ich empfehle dazu, was auch meine Aussagen unterstreicht, das Buch von Hans Eberspächer, Motorradfahren: Mental trainiert
@Effigies: Ich habe sicherlich nicht die Ahnung von der Technik wie sie es haben, aber ich habe Abnung vom Fahren und da beleibe ich bei der Aussage: Kein Unterschied zum schalten beim Auto.
Flutschen-Lassen natürlich schneller geht und man nur dadurch bei eher schwachen Maschinen einen Wheelie schafft.
Das is ja nun kompletter Unsinn.
Und wenn man zwischen einem syncronisierten Getriebe mit mehreren Schaltgassen und einem unsyncronisierten sequentiellen Getriebe keine Unterschied merkt. kann man mit der Technik eh ned umgehen. Auch wenn man ein Buch darüber gelesen hat.
PS ist eh das falsche Buch.
Nein ist es nicht. Das hätte ich gerne mal begründet! Ich habe selber anfangs eine schwache Maschine gehabt, mit der ein Gas-Wheelie nicht funktionierte, wie ich nach intensiven Forenberichten auch gelesen hatte. Erst durch einen Kupplungswheelie hatte ich genug Beschleunigung um mein Vorderrad hoch zu kriegen. Was ist daran jetzt bitte falsch? :D
Und in dem Buch gehts nicht um Technik sondern ums Fahren.
Und das ganze Auftürmen ihres Gesamten Wissens mag vllt Eindruck schinden, aber es hilft sicherlich nicht zur Lösung der Frage. Ich würde neidlos anerkennen, dass Sie mehr Ahnung von Motorrädern und Technik haben als Ich, aber was Sie nicht können, ist einem Anfänger hilfreiche Tipps geben.
Gerade weil ich noch nciht so lange wie Sie aus der Fahrschule raus bin, kann ich mich vllt umso besser in den FAhranfänger hineinversetzen und sagen, wie er es am besten lernt. Ihre komplizierten langen Ausführungen rafft doch kein Laie.
Viel Spaß noch beim weiter rumtrollen auf GF. Wie ich an ihren Antworten sehe, macht es ja anscheinend viel Spaß den Unwissenden erstmal zu zeigen wie viel Unsinn sie schreiben und wieviel Ahnung man dagegen selbst in seinen 30 Jahren beim ExtremCross und AbsolutTouring absorbiert hat. Ich klinke mich aus
Ok, er flüchtet. aber für alle die es vielleicht doch interessiert:
Ein Powerwheely is die plumpe Art das Vorderrad hoch zu bekommen, hat man zu wenig Leistung dafür ist die Kupplung schnalzen lassen nur eine Krücke um noch etwas mehr Drehmoment aus der Schwungmasse raus zu holen. Das geht aber extrem auf die ganze Antriebsmechanik. Das ist wie wenn man auf einen Schraubenschlüssel mit nem Hammer hinten drauf haut statt ne Verlängerung zu nehmen.
Wenn man wissen will wie es richtig geht, schaut man sich an wie ein Trialfahrer sein Vorderrad mit minimalem Leistungseinsatz über ein Hindernis hinweg hebt. Wenn man diese Technik mal verstanden hat, kann man mit einer 3PS DT50 die schönsten Wheelys fahren ohne die Mechanik zu zerstören. Und man kann dann auch langsam wheelen. Schnell is ja keine Kunst.
Und in dem Buch gehts nicht um Technik sondern ums Fahren.
Ja, aber es ist das falsche Buch. Das richtige ist "Die obere Hälfte des Motorrads" von Bernt Spiegel. Und das praktische Übungsbuch dazu "Motorradtraining - alle Tage".
aber was Sie nicht können, ist einem Anfänger hilfreiche Tipps geben.......Gerade weil ich noch nciht so lange wie Sie aus der Fahrschule raus bin, kann ich mich vllt umso besser in den FAhranfänger hineinversetzen und sagen, wie er es am besten lernt. Ihre komplizierten langen Ausführungen rafft doch kein Laie.
Kompliziert und lang? Meine Erklärung zum Hochschalten hat gerade mal 9 Wörter. Wenn das schon die Aufmerksamkeitsspanne überfordert, sollte man sich vielleicht nicht mit so komplexen Dingen wie Motorradfahren beschäftigen.
Und bis jetzt hat noch jeder Fahranfänger verstanden wie so ein Getriebe funktioniert. Länger als einen Nachmittag hab ich noch bei keinem gebraucht bis er präzise schalten konnte. Und Wheelys ohne das Mopped zu ruinieren konnten die meisten nach spätestens 2 Tagen auch.
Wer genau wissen will wie es richtig geht, darf sich gerne direkt an mich wenden.
wenn du schnell sein willst, müssen die schaltvorgänge möglichst kurz sein. deshalb kann nur ein schnelles ziehen der kupplung, schalten, loslassen (flutschen lassen) die lösung sein. aber natürlich muss die drehzahl zur geschwindigkeit stimmen. dazu ist man motorradfahrer, irgendwann.
annokrat
Ich weiss nicht, ob die (richtigen und gutgemeinten) Antworten dem Fragesteller wirklich weiterhelfen.
Zuviel Denken dabei hilft wenig, dass sollte normalerweise sehr schnell "ins Vegetative" übergehen. Kuppeln + gas zurück, Gang rauf oder runter, und wieder einkuppeln, wie beim Auto, nur dass der Schalthebel ein Pedal ist.
Klar lernt man später den Druckpunkt zu erfühlen und manchmal ganz ohne Kupplung zu schalten, und so ruckeln, Geräusche und Belastungen des Getriebes zu vermeiden. Auf den Drehzahlmesser schaut man nicht dabei, der hilft bei der Wahl des Zeitpunkts WANN man schaltet, aber nicht beim Vorgang selbst.
Sry aber ich halte es für absoluten Schwachsinn einem Fahranfänger hier diese komplizierten inoffiziellen Vorgänge ans Herz zu legen. Das ist verwirrend, viel zu kompliziert und zudem noch falsch! Falsch in dem Sinne, dass es nicht die herkömmliche Art und Weise ist zu schalten. Es mag vllt für Erfahrene schneller sein, aber hier geht es um einen Fahrschüler.
Des Weiteren ist die Art wie du sie beschreibst zum einen 1:1 der Vorgang (siehe oben meine Antwort) wie man einen Wheelie macht! Das ist für Anfänger brandgefährlich.
Wenn ihr das leugnen wollt: http://de.wikihow.com/Ein-einfaches-Wheelie-mit-dem-Motorrad-machen
Es mag zwar cool und krass sein, eine andere Art des Schaltens zu praktizieren und damit könnt ihr vllt woanders angeben, aber jmd der sicheres Motorradfahren lernen will hilft es kein bisschen weiter!