Morgenrot - Schönwettertod. Was steckt dahinter?
Morgenrot - Schönwettertod bzw. Abendrot - Schlechtwettertod sind zwei Weisheiten, die ich schon ewig kenne und die sich eigentlich immer bewahrheitet haben.
Aber was steckt dahinter, dass auf eine Morgenröte tatsächlich Schmuddelwetter und auf Abendröte ein schöner nächster Tag folgen? Kann das jemand meteorologisch, physikalisch, etc. erklären?
3 Antworten
Es steckt ein wahrer Kern dahinter, aber man sollte sich nicht darauf verlassen.
In unseren Breiten kommt der Wind meist aus Westen. Leuchtet der Abendhimmel rot, bedeutet es, dass wir freie Sicht zum westlichen Horizont haben bzw. die im Westen untergehende Sonne ihre Strahlen ungehindert durch die Atmosphäre schicken kann. Das heißt, dass von Westen her keine Wolken aufziehen, die schlechtes Wetter bringen können. Werden also am Abend die Wolken oberhalb oder östlich des Betrachters rot beleuchtet, ziehen diese nach Osten ab und das Wetter bleibt trocken.
Umgekehrt ist es bei Morgenrot. Da strahlt die im wolkenfreien Osten aufgehende Sonne die Wolken im Westen an. Bedeutet bei Westwind, dass die Wolken in Richtung des Betrachters ziehen und eventuell schlechtes Wetter bringen könnten.
Dies gilt aber nur bei Westwind, der zwar oft, aber nicht immer vorherrscht. Somit kann diese Wetterregel ein Indiz sein, stimmt aber längst nicht immer.
Ich kenne es im Englischen so:
Red sky in the morning - shepherd's warning
Red sky at night - shepherd's delight
Und im Deutschen:
Morgenrot - Leuchtet mir zum frühen Tod (sagten die Seeleute)
Abendrot - Schönwetterbot'
In unserer Gegend heißt das:
Abendrot bringt trocknes Brot.
Morgenrot bringt nasses Brot.
Es ist so ziemlich die einzige Bauernregel, die auch wirklich funktioniert. Das hängt mit dem Feuchtigkeitsgehalt der Luft, dem Sonnenstand und den daraus resultierenden unterschiedlichen Lichtbrechungen zusammen, bzw mit den unterschiedlichen Reflexionen der Farbanteile des Lichts.