Moralisch verwerflich heilige Bücher zu verbrennen?

9 Antworten

Von Experte Ralph9 bestätigt

Bei Religionen geht es um Dinge die Menschen, den Anhängern dieser Glaubensgemeinschaften, im wahrsten Sinne des Wortes heilig sind.

Ich finde es tatsächlich moralisch verwerflich sich an diesen Dingen unter dem Dekmantel der Kunst- oder Meinungsfreiheit zu vegehen.

Ich als Christin möchte auch nicht dass jemand in die Kirche pinkelt, oder sich mit dem Weihwasser die Haare wäscht. Darum verbrenne ich keien Korane, ziehe mir in Islamischen Ländern eben ein Kopftuch an und bedecke meine Beine. Kann man nicht einfach mal Resekt vor der Lebenswiese und Glaubenswelt der anderen beweisen?


ElaXY870 
Beitragsersteller
 26.09.2023, 21:09

Ich mag deine Einstellung, finde diese Art von Respekt und Toleranz echt beeindruckend

Ist nur Papier. Gibt noch tausende Kopien davon. Das Leben geht auch mit einem Buch weniger weiter.


ElaXY870 
Beitragsersteller
 26.09.2023, 21:12

Ich könnte jetzt auch sagen, ja eine Schule zu verbrennen geht klar, gibt noch tausend weitere. Ist nur ein Gebäude. Aber wie siehst du es moralisch und ethisch ist die Frage.

Piakas  26.09.2023, 21:21
@ElaXY870

Irgendeiner hat sich da nen Märchen ausgedacht und Millionen glauben es. Die Texte haben sie und sicherlich noch tausend Nachdrucke. Moralisch verwerflich finde ich es, wegen so etwas, in einem fremden Land zu randalieren oder schlimmeres zu tun. Das Gesetz des Landes wiegt höher als der Glaube der Einzelnen. Wem es nicht schmeckt, der muss es sich nicht angucken.

ElaXY870 
Beitragsersteller
 26.09.2023, 21:23
@Piakas

Okay, aber du hast meine Frage nicht beantwortet xD

Darf ich jetzt die LGBTQ Flagge oder ein Schulgebäude verbrennen?

Piakas  26.09.2023, 21:31
@ElaXY870

Der Gebäudevergleich ist ziemlich dämlich. Ich bezweifle auch, dass du günstig an eine Schule kommst, oder dir jemand gestattet seine Schule niederzubrennen.😅 Werden Sicherheitsbestimmungen eingehalten ist es sicherlich auch erlaubt eine LBGTQ Flagge anzuzünden. Auch davon geht die Welt nicht unter.

ElaXY870 
Beitragsersteller
 26.09.2023, 21:40
@Piakas

Ich habe sowas nicht vor, weil ich Bildung supporte. Und Menschen und deren Glauben respektiere, sei es Muslim,Jude oder Christ.

ElaXY870 
Beitragsersteller
 26.09.2023, 21:48
@Piakas

Ich meine mal abgesehen vom Gesetz, warum macht man sowas? Aus reiner Provokation.

Piakas  26.09.2023, 21:53
@ElaXY870

Vielleicht hält man von dem jeweiligen Buch einfach nichts. Öffentlich ist es sicherlich eine Provokation, oder eine Kunstaktion?😅 Wer weiss welche Beweggründe jemand hat. Verbrannte jemand 'ne NS Flagge, oder "Mein Kampf" würde es niemanden jucken.😉

ElaXY870 
Beitragsersteller
 26.09.2023, 22:01
@Piakas

Aber wenn jemand die Bibel oder die Thora verbrennen würde es selbst mich verletzten obwohl ich keinem glauben angehöre

Piakas  26.09.2023, 22:05
@ElaXY870

Und mich als Atheistin ließe es völlig kalt. Die Reaktionen wären allerdings äußerst unterhaltsam. Was man mit etwas Tinte und Papier so bewegen kann.

ElaXY870 
Beitragsersteller
 26.09.2023, 22:17
@Piakas

Hmmm...ich finde diesen Ausdruck etwas schwerwiegend. Ich meine das ist so als würdest du die gefühle von mehreren Menschen verletzten und hast dann dementsprechend kein schlechtes Gewissen. Akzeptiere ich, aber finde sowas echt respektlos

Piakas  26.09.2023, 22:28
@ElaXY870

Das Leben ist zu kurz für politische Korrektheit und dafür anderen zu gefallen.

Zwei Menschenrechte werden hier gegeneinander ausgespielt. Das der Meinungsfreiheit, mit dem der Religionsfreiheit. 

Es kann nicht verboten werden, Religionen zu kritisieren. Das meint Religionsfreiheit nicht. 

Es geht darum: Menschen, die einer Religion angehören vor Hassrede, Diskriminierung und Gewalt zu schützen. Es geht aber dabei um Individuen, nicht um eine Glaubensgemeinschaft als Ganzes.

Dieses Verständnis hat sich seit 2011 auch inner­halb der Vereinten Nationen durchgesetzt. Anfang 2011 brachte Pakistan, stell­vertretend für die Organisation für Islamische Zusammen­arbeit eine Resolution im Menschen­rechts­rat ein, die diese Wende symbolisiert. Die Resolution 16/18 soll vor negativer Stereo­typen­bildung und vor Hass­reden gegen einzelne Religionen oder deren Anhänger schützen sowie religions­bezogenen Gewalt­akten vorbeugen. Sie kommt dabei jedoch ohne den Begriff der Religions­diffamierung aus.
Zentral ist somit der Ansatz­punkt, der nicht den Schutz der Religion, sondern den Schutz der Menschen vor Hass­reden, die von Dis­kriminierung bis hin zur Gewalt gegenüber Anders­gläubigen aufrufen, in den Mittel­punkt stellt. Dies ist auch im „  Rabat Plan of Action” verankert. Dem "Rabat Plan of Action" ging ein Konsultations­prozess mit Expertinnen und Experten aus der ganzen Welt voraus, deren Ergeb­nisse auf einer Konferenz in Rabat (Marokko) zu diesem Abschluss­bericht zusammen­geführt wurden.  Quelle

Es ist sicherlich eine nicht besonders subtile Art der Kritik an der Schrift und man kann Kritik auch anders üben, aber man kann und darf sie auch nicht verbieten.

Grundsätzlich stehe ich Buchverbrennungen aber sehr kritisch gegenüber. Das ergibt sich aus der deutschen Geschichte.

Da spielt das, was ihr als legal und legitim in die Waagschale werft, eben doch eine entscheidende Rolle.

Man muss aber auch bedenken, dass der Koran im aktuellen Fall nicht verbrannt wurde und der „Täter“ ein Iraker ist.

Wie eine Journalistin der Nachrichtenagentur AFP beobachtete, trat der nach Schweden geflüchtete Iraker Salwan Momika vor der irakischen Botschaft in Stockholm mehrfach auf den Koran. Quelle

Ich finde dieser Fall ist dann wieder anders zu bewerten und rechtfertigt keinesfalls den Abbruch der diplomatischen Beziehungen.


ADFischer  26.09.2023, 23:51

Es gab ja fünf solcher Veranstaltungen. Teilweise wurde der Koran auch verbrannt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt in fünf Fällen. Einer weiteren Koranverbrennung hatte die Polizei einen anderen Platz als den beantragten zugewiesen. Daran war er nicht interessiert. Es ging also offensichtlich um die Provokation, nicht die Kritik. Am 28. September beginnt das Strafverfahren gegen einen anderen Koranverbrenner.

stufix2000  27.09.2023, 07:24
@ADFischer

Dann wird man sehen was dabei herauskommt.

Daran war er nicht interessiert. Es ging also offensichtlich um die Provokation, nicht die Kritik

Das ist zunächst eine Unterstellung.

ADFischer  27.09.2023, 08:20
@stufix2000

Es ging grundsätzlich nicht um Kritik. Muslime pauschal als Verbrecher zu bezeichnen, ist für mich keine Kritik am Islamismus. Und ein Verbot des Korans erzwingen zu wollen, ist nicht gerade ein Ausdruck der Freiheit der Meinungsäußerung.

stufix2000  27.09.2023, 08:38
@ADFischer

Wenn dir die Abwägung nicht gefällt ist das deine Meinung.
Wie im Kommentar beschrieben geht es aber genau um die Abwägung. Ich werde gerne hören, was die entsprechenden Gerichte dazu sagen.

ADFischer  27.09.2023, 08:46
@stufix2000

Mit der Meinung bin ich ganz und gar nicht alleine. Die wird von Straf- und Verfassungsrechtlern geteilt. Auch die Polizei wünscht dringend ein rechtskräftiges Urteil, da die Rechtslage bislang unklar ist.

Ich finde es weder verwerflich ein Buch und noch Flaggen zu verbrennen.

Auch der Koran ist nur ein Buch.

Auch etwas zu verbrennen kann eine Form der Meinungsfreiheit sein. Wichtig ist das es angemeldet ist (was es anscheinend war) damit es von der Meinungsfreiheit abgedeckt ist.

Viele Orte haben das Problem das Menschen einfach vorbei gehen und nicht zu hören. Egal ob sie für oder gegen die Meinung sind die dort vertreten wird.

Daher kann unter bestimmten Umständen das verbrennen eine Unterstreichung der eigenen Meinung sein. Man bekommt so Aufmerksamkeit und die Leute hören einen eher zu, da sie schon mal hinschauen.


ElaXY870 
Beitragsersteller
 28.09.2023, 10:19

Und was war seine Meinung, dass er mitten Schweden ein Buch verbrannte für Aufmerksamkeit?

MonaLisa557  28.09.2023, 10:37
@ElaXY870

Keine Ahnung. Ich habe keine Ahnung warum die Schwedischen Behörden das genehmigt haben, ich kenne weder einen Artikel von dieser Aktion noch kann ich beim Typen nachfragen der das Buch abgefackelt hat.

Man könnte hier hunderte von Theorien nennen, aber darin sehe ich keinen Sinn.

Die Polizei hat die Aktionen allerdings nicht nur geschützt sondern auch angezeigt. Zum Schutz einer Demonstration ist sie gesetzlich verpflichtet, Demonstrationsfreiheit ist ein Grundrecht. Zur Strafanzeige ist sie ebenfalls gesetzlich verpflichtet, wenn der Verdacht eines Offizialdelikts besteht. Und zur Frage: Ja, ich finde es moralisch verwerflich. Allerdings will ich nicht alles, was ich persönlich moralisch verwerflich finde, verbieten lassen.