Mögt ihr Mathe (ernst gemeint!)?

Das Ergebnis basiert auf 45 Abstimmungen

Ich liebe Mathe 42%
Ich mag Mathe 24%
Ich hasse Mathe vom ganzen Herzen 20%
Neutral 4%
Ich mache Mathe ungern . 4%
ICH KANN MATHE NICHT MEHR SEHEN! 4%
Mathe ist die Pest 0%

14 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ich liebe Mathe

Hallo RechtschreibPZ,

ich weiß ja nicht wie Alt du bist, oder was du später vorhast, aber wenn du Mathematik wirklich magst und großer Fan bist, dann nutze dein Interesse doch aus und probiere dich mal an der Hochschulmathematik.

Hier möchte ich dir als Einstieg die Lektüre von Albrecht Beutelspacher empfehlen. Sein Buch *Lineare Algebra* eignet sich sehr um mit dem Stoff anzufangen.
Aber das heißt nicht, dass es nicht hart wird.

Mathematik ist ein sehr weites Gebiet und wundervoll. Interessant, spannend, ein bisschen verrückt und vor allem ganz anders, als du es aus der Schule kennst!

Es ist gut, wenn man möglichst früh anfängt. Dann kann man in der Mathematik ein ganz großer werden.

Der Stoff aus der Schule hat nämlich mit Mathematik eigentlich nicht so viel zu tun. Und deshalb kannst du bisher nicht sagen in wie fern du Mathematik wirklich magst. Vielleicht magst du auch nur Unterhaltungsmathematik. Denn für *echte* Mathematik muss man auch Frustration hinnehmen.

Aber wenn man diese Hürde genommen hat, und aktuell hast du ja auch Zeit, dann ist das alles halb so wild. Deshalb empfehle ich jedem Mathematikinteressierten sich ein Lehrbuch zu schnappen und einfach mal anzufangen.

https://www.springer.com/de/book/9783658024123?gclid=CjwKCAjwg6b0BRBMEiwANd1_SPsNITwY8VlYD5ldPgBF-Lmj2OeTx9cnWy857e_X4XT4t6OMM4GwSxoCG54QAvD_BwE

Das Buch ist auch echt nicht teuer. Und welche Eltern zahlen nicht gerne ein Buch führ ihre Kinder?

Wenn du mehr an Unterhaltungsmathematik interessiert bist, dann kann ich dir die Geschichte um den Letzten Satz von Fermat sehr empfehlen.

https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/ID02944237.html?ProvID=11000522&gclid=CjwKCAjwg6b0BRBMEiwANd1_SD7INpA-RepxVQwIz3tw2mO_G8EEmo457QbqpNr0e8gWqMJ2W5OdmxoC6QAQAvD_BwE

Tatsächlich haben sehr viele Mathematiker, oder auch mathematische Probleme, ganz bewegende Biographien, oder Geschichten. Und eine Beschäftigung mit den Persönlichkeiten, die hinter der Mathematik stehen, ist ganz inspirierend.

Es gibt auch eine Dokumentation, mit dem gleichen Titel. Aber auf Englisch. Wahrscheinlich aber auch ins Deutsche übersetzt.

https://www.dailymotion.com/video/x1btavd


RechtschreibPZ 
Fragesteller
 05.04.2020, 13:01

Danke für die sehr nette Antwort. Ich schaue mal in die Links herein und werde mal sehen ob das so schwer ist! Aber eines weiß ich : man muss sich immer mit einem Thema auseinandersetzen um es zu verstehen!
PS: ich bin 11.

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Gonti  05.04.2020, 16:41
@RechtschreibPZ

Grundsätzlich ist es in der Hochschulmathematik so, dass du praktisch aus der Schule nichts wirklich wissen musst. Denn die Hochschulmathematik (oder *echte* Mathematik) baut alles auf Axiomen (Grundannahmen) auf, und beweist erstmal alles haarfein. Also alle Rechenregeln die man braucht werden sowieso eingeführt. Es ist natürlich einfacher, wenn man sich schon etwas mit den rechnerischen Aspekten auseinandergesetzt hat. Vielen Studienanfängern fällt es schwer mit dem Einstieg. Vielleicht ist es sogar hilfreich, wenn man nicht so viel weiß. Die Schwierigkeit beim Mathematikstudium ist, dass viele nicht wissen wie man sich selbst Dinge aneignet. Das muss man lernen. In dem Buch von Beutelspacher geht es um Lineare Algebra. Dieses Thema wird in der Schule eigentlich sowieso nicht so viel behandelt. Außerdem ist der Standpunkt sowieso ein ganz anderer als in der Schule. Wenn du dich ernsthaft mit dem Buch auseinandersetzt, dann wirst du es auch verstehen. Aber vielleicht nicht sofort. Das ist aber ganz normal.

Die anderen Sachen sind Unterhaltungsmathematik. Das kannst du dir also ansehen, oder eben lesen. Das Buch von Simon Singh finde ich sehr lesenswert. Es ist halt eine wahre Geschichte über ein mathematisches Problem. Die Mathematik steht also nicht im Vordergrund und das Buch kann sowieso von jedem verstanden werden. Hier und da geht man auch auf Beispiele ein, aber das Niveau ist natürlich so, dass jeder es versteht.

Schau mal rein. Das Buch von Beutelspacher findest du auch als pdf online. Das ist zwar nicht ganz legal, aber dann müsstest du es nicht kaufen, auch wenn ich es immer empfehle ein Buch zu besitzen und nicht in die pdf schauen zu müssen. Das hat ein ganz anderes feeling.

Wenn du Mathematikinteressiert bist und mit dem Buch von Beutelspacher klar kommst, oder schon etwas damit gearbeitet hast, dann könntest du auch über ein sog. Schülerstudium nachdenken, also schon in jungen Jahren an die Uni gehen. Das hat sehr viele Vorteile, ist aber auch entsprechend Zeitintensiv. Wenn du in einer Universitätsstadt wohnst, dann wäre das natürlich sehr gut.

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RechtschreibPZ 
Fragesteller
 05.04.2020, 18:41
@Gonti

Danke für deine Antwort! Ich lebe in einem Dort und mit 11 an die Uni?? Das wäre schrek . Aber ich werde mich mal (wenn es da ist ) mit dem Buch auseinandersetzen!! Und wenn ich nichts wissen muss, ist alles okay . Dann weiß ich eben mehr ^^. Dazu muss man sagen , das der Schulstoff (zumindest Mathe) langweilig für mich geworden ist .

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Gonti  05.04.2020, 18:55
@RechtschreibPZ

Wichtig ist, dass du bei der Durcharbeit dieses Buches immer mit Stift und Papier dabei bist. Dies ist ein Lehrbuch. Es kann nicht gelesen werden wie ein Roman. Einen mathematischen Text liest man normalerweise so, dass man einen Satz liest und dann das Buch erstmal zur Seite legt und erstmal 2 Stunden darüber nachdenkt. :) Ein wenig überspitzt formuliert. Am Anfang ist es wichtig, dass du die Grundlagen der Mengenlehre verstehst. Da bietet dieses Buch keine ganz so gute Einführung, auch wenn es für das Buch ausreichend ist. Hier könntest du dich im Vorfeld etwas mit auseinandersetzen. Lass dir einfach Zeit, und wenn Fragen aufkommen, dann wende dich hier an die Leute, oder noch besser in einem Forum für Mathematik. Also kannst du dir am besten einen Account auf matheplanet.de oder matheboard.de machen.

Mit 11 an die Uni klingt komisch, ist aber prinzipiell möglich. Dazu bräuchtest du die Erlaubnis deiner Schule, also könntest du dich mal mit deinem Mathelehrer unterhalten, was du da so hobbymäßig machst, wenn du an dem Buch dran bleibst. Dieser könnte dann auch eine Ansprechperson für dich sein, falls du Fragen zu dem Stoff hast, oder dich an einen anderen Lehrer an deine Schule vermitteln, der dich ein wenig unterstützt.

Ein Einstieg ins Studium wäre eigentlich auch erst wieder in einem halben Jahr möglich. Wenn du dich bis dahin gut mit dem Buch auseinandergesetzt hast, könntest du erstmal nur eine Vorlesung hören, nämlich die Lineare Algebra, weil du bis dahin ja schon Vorkenntnisse haben könntest, was das alles für dich viel einfacher macht. So könntest du dann wie gesagt parallel zur Schule mit dem Mathematikstudium beginnen und schon Kurse besuchen.

Du musst aber bedenken, dass du mit 11 Jahren noch sehr jung bist, und Studium hat auch viel mit Reife zu tun. Das ist jetzt nicht unbedingt abhängig vom Alter, aber dir fehlen ja definitiv Kenntnisse, die normale Abiturienten natürlich haben. Zum Beispiel Termumformungen, oder wie man Gleichungen löst. Wie weit bist du denn eigentlich in der Mathematik?

Hast du dir das Buch nun bestellt? Was sagen deine Eltern dazu?

Das würde mich interessieren.

Vielleicht finden sich auch anderweitig Personen, die dir helfen können. Etwa Studenten, die bei dir im Dorf leben. Es kommt halt auf deinen Standort an.

Jedenfalls gilt: Wenn du mit dem Buch arbeitest musst du nicht alles sofort verstehen. Du kannst es auch gut als Möglichkeit sehen Gewisse Dinge eigenständig aufzuarbeiten. Es ist nur schwer, wenn man das alleine machen muss, weil Mathematik ein schweres Gebiet ist, und gerade der Einstieg kann überwältigend sein, aber es lohnt sich am Ball zu bleiben, also probiere es einfach mal. Man kann auch systematischer erstmal irgendwelche Themen behandeln, damit du einen Vorgeschmack bekommst und es häppchenweise serviert wird, was es einfacher macht, da man es dann so machen könnte wie in der Schule, aber über das Internet ist das natürlich nicht so einfach.

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Gonti  16.04.2020, 13:09
@RechtschreibPZ

Mich würde interessieren, ob du dir das Buch nun zugelegt hast, und wie du damit arbeitest, bzw. klarkommst. :)

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Ich liebe Mathe

Die Uni befreit einen vom Korsett, und aus "Mathe" wird Mathematik. Das müsste alles nicht so sein, denn auch die Schulstoffe gäben ständig Anlass, den wahren Charakter mathematischen Denkens erleben zu lassen.

Mit Formeln und Rechenmethoden lassen sich andere unheimlich gut triezen, und so kommt das Fach daher auch bei ganz Vielen an. Die sind dann irgendwann froh, es endlich los zu sein.

Dabei ist die Freiheit nirgendwo größer als in der Mathematik!! In jedem anderen Fach muss ich Dinge glauben, Meinungen und Überlegungen anderer lernen, auch wenn sie mir nicht einleuchten (was man bei guten Lehrern allerdings zumindest sagen darf). In der Mathematik zählen dagegen nur Einsichten, die in logisch korrekten Schritten bewiesen worden sind. Logik ist als Instrument der Ratio Grundlage jedes wissenschaftlichen Faches, aber das Besondere der Mathematik ist, dass es dort die einzige Basis der Einsichten ist. Der Mathematiker glaubt nicht Dinge, sondern bezweifelt sie - so lange, bis die logische Schlüssigkeit eines wasserdichten Beweises das Sich-Sträuben (als Grundhaltung) aufhebt und durch unverrückbare Einsicht in die Wahrheit des jeweilig behaupteten Sachverhalts ersetzt. Unfrei machende Instanzen wie Autoritäten, Mehrheiten, Lehrmeinungen etc. perlen dagegen einfach ab.

Mathematiker ziehen Schlüsse aus Voraussetzungen. Man muss die Voraussetzungen nicht akzeptieren, aber dann wird auch niemand die Schlussfolgerungen zumuten! Die Wahl der Voraussetzungen hat natürlich in der Regel gute Motive, ist aber im Grundsatz ein freier Akt.

Und welcher Schüler bekommt mit, dass nach einer vor ca. 150 Jahren einsetzenden Entwicklung die gesamte moderne Mathematik konzeptionell auf einem einzigen Grundbegriff fußt? Keine andere Wissenschaft kann sich mit dieser Transparenz messen.

Es ist richtig, dass Logik und Mengenlehre durchaus auch Anlass zu Grundlagenauseinandersetzungen gaben und geben. Aber die Subtilität dieser Fragestellungen lebt in einer vorgelagerten Tiefe unter dem Gebiet der Mathematik, zu der es in anderen Fächern gar nichts Vergleichbares gibt, weil sie die Axiomatiken und Begriffsbildungsarten unseres logischen Denkens selbst zum Thema hat und sich ohne erlebte Stringenz mathematischer Beweise gar nicht enthüllen lässt!

Und trotz der fantastischen Gewaltlosigkeit dieser Wissenschaft von der Freiheit des menschlichen Geistes ist das Ergebnis bei Schulabschluss, dass bei ganz vielen eine Klappe heruntergeht, wenn sie nur das Wort "Mathematik" hören. Sie hassen die Mathematik. Drill und Angst verbinden sie damit. Wie unsäglich schade. Da hat doch irgendetwas nicht funktioniert?!

Ja ich mag die Mathematik und genau deswegen beschäftige ich mich gerade mit dem Unistoff, der mehr Spaß macht, als der Schulstoff, wo es nur um das sture ausrechnen geht.

Woher ich das weiß:Hobby – Schüler.

RechtschreibPZ 
Fragesteller
 05.04.2020, 11:46

Danke für die Antwort ! Ja in der Schule muss man nur rechnen , aber halt nur rechnen und das ist einfach.

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Ich liebe Mathe

Mathematik ist das mit Abstand wichtigste Fach.

Und es hat mir immer spaß gemacht.


RechtschreibPZ 
Fragesteller
 05.04.2020, 11:41

Danke für dass Kommentar ! Das sehe Ich genauso!

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DavidWayne99  05.04.2020, 11:43
@RechtschreibPZ

Richtig, gerade im Studium merkt man, dass einem Deutsch / Englisch usw. kaum etwas bringt. Jedoch wenn man gut in Mathe war, dann hat man sehr gute Voraussetzungen.

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Neutral

Als Schüler hätte ich den in Caps-Lock verfassten Text ausgewählt. Ich bin in meiner Gymnasiumzeit sogar einmal wegen der Mathematik sitzengeblieben und hatte später auch in der Berufsschule Probleme mit der Buchhaltung sowie mit dem kaufmännischen Rechnen.

Im Nachhinein sieht man aber immer alles ein wenig anders. An sich ist die Mathematik sogar ganz interessant, nur weil man etwas nicht versteht, ist es nicht automatisch "doof".

In meinem Beruf brauche ich sogar ab und zu die Mathematik. Klar, in der heutigen Zeit werden mit Hilfe des Computers Kassenabschlüsse sowie Buchungen schon fast komplett alleine erledigt, aber trotzdem hilft es einem sehr, wenn man zumindest versteht was sich im Hintergrund abspielt.

Hoffe du kannst etwas damit anfangen!

Gruß! c:

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

RechtschreibPZ 
Fragesteller
 05.04.2020, 11:49

Ja, ich bin noch auf einem Gymnasium! Und verstehe auch nicht sofort alles. Man muss sich halt mit Sachen auseinander setzen können! Und ja, der Computer Macht heutzutage alles!

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