Mobbing oder "nur" Schikane?
Ich arbeite im sozial/pflegerischen Bereich im Schichtdienst. Meine Gruppenleitung (GL) ist nach einer einjährigen Freistellung nun wieder zurück im Dienst. Vor ihrer Freistellung habe ich bereits mitbekommen, wie sie eine Kollegin aus dem Team gemobbt hat. Somit habe ich versucht, jeglichen Kontakt auf beruflicher Ebene zu beschränken – sie hat im Team ihre Fans, die mit ihr auch gerne und privat Kontakt halten, sie während der Freistellung nach ihrem Wunsch über alles informiert haben; das habe ich nicht, aus besagten Gründen, sie hat mir das offensichtlich verübelt.
In der Zeit ihrer Freistellung bat mich ein Angehöriger eines Klienten um ein Treffen (der Klient ist kurz danach verstorben) und lud auch meine GL dazu ein. Während des Treffens behandelte sie mich wie Luft, sodass das auch der Angehörige bemerkte und kommentierte.
Nun hat sie mich im Dienstplan für den kommenden Monat fast ausschließlich für Spätschichten eingesetzt (wir sind zu siebt, ich habe bei 25 Wochenstunden 13 Spätschichten und zwei Wochenendschichten von 14:00 bis 20:00 Uhr, damit habe ich fast die dreifache Anzahl an Spätschichten wie meine Kollegen). Zuvor waren die Schichten gleichmäßig verteilt.
Ich habe sie um eine gleichmäßige Verteilung gebeten, sie verwies mich an ihre Vorgesetzte, die wiederum an die GL. Zudem kam von der Vorgesetzten eine Rechtfertigung der GL, warum ich nun so arbeiten müsse, einige Behauptungen stimmen belegbar nicht.
Ist das Mobbing? Kann ich mich dagegen wehren? Ein Dienstplan muss doch gerecht sein …
Zur Ergänzung: Ich bin bereits 62 Jahre alt und habe aus verschiedenen Gründen eine Schwerbehinderung beantragt, die aber noch nicht durch ist
1 Antwort
Ich würde sagen das ist Mobbing und Schikane. Es gibt eigentlich keinen nachvollziehbaren Grund um dir alle Spätschichten reinzudrücken. Es gibt immer einen Kompromiss und sie ist nicht bereit mit dir einen zu finden.Das ist für mich Machtdemonstration und dient auch dazu die anderen einzuschüchtern und zu instrumentalisieren. So nach dem Motto seht wenn ihr nicht spurt wie ich das möchte kann euch das auch passieren. Eine solche Person gehört meiner Meinung nach nicht in die Leitungsebene. Wenn du dadurch deutlich abgesondert vom Rest wirst ist das Mobbing und du hast dann ja auch Nachteile. Wenn sie freigestellt war frag ich mich warum die Kollegen privat mit ihrer Kontakt haben und sie über die Vorgänge im Betrieb informieren? Dürfen sie das wenn die Leitung garnicht aktiv arbeitet? Ich kann mir das kaum vorstellen. Es sei denn da wurde irgendwas mit der Gl besprochen dazu und die hätte das dann ja allen Mitarbeitern mitteilen müssen das sie das machen müssen. Gibt es noch eine höhere Ebene als die Gl? Wenn ja damit drohen. Alle Beweise zusammentragen und wenn sie dann nicht Kompromissbereit ist damit drohen das ganze an die Öffentlichkeit zu bringen. Zieht manchmal ganz gut.
Lg
Oha da kommt ja einiges Zusammen. Aber jetzt verstehe ich die Frage wegen Mobbing oder Schikane. Das ist reine Schikane und eigentlich was für ein Arbeitsgericht so wie sich mir die Sache darstellt. An deiner Stelle würde ich mich zum Wohle deiner Gesundheit weiter Krankschreiben lassen, denn ich kann mir nur denken wie schmerzhaft sowas sein muss. Die Gl weiß sicherlich schon länger das du krank bist und warum du krank bist und müsste dementsprechend auch entgegenkommen. Dir dann solche Schichten zu geben in dem Wissen das du das garnicht leisten kannst und zwangsläufig häufiger zum Arzt musst ist denen ja anscheinend bewusst. Und wenn zuviele Fehltage anfallen können die dich kündigen. Das ist absolut mies. Aber du hast ja alles gut dokumentiert und mit den Mails alles richtig gemacht. Sollten sie mit Kündigung kommen hast du einiges in der Hand um mit einer Klage zu drohen. Leider weiß ich nicht wie aussichtsreich sowas ist aber mir scheint das hier systematisch darauf hingearbeitet wird dich zu kündigen und das sie keinerlei Kompromisse eingehen zeigt ja, dass dies auch so beabsichtigt ist. Ich denke wehren kann man sich wenn dann nur über ein Gericht
Ich wünsche dir für die Hospitation viel Glück
Danke für die Wünsche! Zur Not werde ich versuchen, mich mit Hilfe von Verdi zu wehren …
Lieben Dank für die Antwort. Wie gesagt, sie (GL) hat ihre Mitstreiter, die sie in jeglicher Hinsicht unterstützen. Diese Kollegen werden von ihr auch sehr gut behandelt, es ist also keine Unterstützung von denen zu erwarten. Die anderen (wenigen) halten still, aus Angst vor Sanktionen.
Privat durften die Mitarbeiter selbstverständlich, auch während ihrer Freistellung, zu ihr Kontakt halten. Da sind die Grenzen eben verschwommen.
Und auf Hilfe von oben kann ich nicht hoffen: Sie ist mit dem Fachdienst befreundet. Zudem unterstützt sie die Wohnstättenleitung in allen Belangen: Ich habe ihr bereits eine E-Mail geschrieben mit der Bitte um gleichmäßige Schichtverteilung. Ihre Antwort lautete nur, dass sich, Zitat, "meine Parameter im Team geändert haben". Weitere Aussagen von ihr beinhalteten Unwahrheiten, beispielsweise, dass "im Dienstplan immer auf Fachkraft-Anwesenheit geachtet werden müsse" (ich bin Fachkraft). Dem spricht entgegen, dass an insgesamt 16 Tagen(!) für den Frühdienst – das ist Einzeldienst – nur Hilfskräfte eingesetzt werden; was ist denn da mit der Fachkraftabdeckung?
Da die Wohnstättenleitung mich im Zuge dieser Mail an die GL als Ansprechpartnerin verwiesen hat, habe ich an sie (GL) eine Mail geschrieben (vor einer Woche), in der ich diesen ganzen Unsinn ganz nüchtern hinterfragt habe (nur Fakten geschrieben). Die Mail habe ich per CC an die Wohnstättenleitung und den Fachdienst geschickt.
Eine Antwort habe ich noch nicht bekommen. Ich denke aber, damit etwas losgetreten zu haben und warte auf Sanktionen, bin noch bis Mi. krankgeschrieben.
Angeblich ist der Betriebsrat nicht gerade neutral, ist also auch keine Hilfe. Da ich die Möglichkeit habe, bei einer anderen Stelle am Do. zu hospitieren, wage ich es nicht, mich weiter krankschreiben zu lassen, obwohl ich gesundheitliche Probleme habe (aktivierte Hüftarthrose, sehr schmerzhaft).
Das kommende Wochenende habe ich jeweils 10 Std Schicht, zum Teil zusammen mit der GL. Sie wird sich ins Büro verziehen und mich die ganze Arbeit machen lassen (für mich schmerzhaft). Was soll ich tun?