Mobbing erfahrungen?

8 Antworten

In der Schule wurde ich selber sehr wegen meines Aussehens gemobbt. Ich hatte Sommersprossen und rote Haare. Auch war ich etwas pummelig und bin nicht die hellste Kerze auf der Torte. Ich wurde als "Pumuckl", "Feuermelder", "Leuchtturm" oder "Rotkäppchen" oder "Flecki" (wegen der Sommersprossen) bezeichnet. Auch wurden meine Haaare als Stroh, dass mir aus dem Kopf wächst bezeichnet. Ich wurde auch oft auf dem Schulweg oder Schulhof verprügelt oder in eine Mülltonne gesteckt. Wenn ich nach dem Grund für das alles fragte, wurde mir gesagt: "weil Du hässlich bist" oder "weil Du dumm bist". Da ich sehr schüchtern, ängstlich und unsicher war und mich sehr geschämt habe, habe ich das alles über mich ergehen lassen und niemandem davon erzählt. Auch noch mehrere Jahre nach Ende deer Schulzeit litt ich unter den Folgen, wie Minderwertigkeitskomplexe, Schüchternheit und Unsicherheit.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Bei mir ist das auch leider mal passiert. Ich bin nie ürgendwo hin gegangen um zu sagen. Das war aber von mir was sehr falsches. Eines tages hat ürgendwie mein Lehrer schon selber gewusst das ich gemobbt werde und er hatte paar von den Schülern sofort verweiss gegeben und zu mir gesagt: wenn sowas passiert komm zu mir. Also lieber den Lehrern sagen oder deinen Eltern!!!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Dermannmitmaske 
Beitragsersteller
 20.08.2023, 16:20

Haben deine mitschüler mit dem mobbing auf gehört nach dem du mit deinem lehrer darüber geredet hast?

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Lolbologog  20.08.2023, 16:23
@Lolbologog

also die die ein veeweiss bekommen haben reden mit mir garnicht mehr

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So was ist in der Regel schambehaftet, keiner spricht gern drüber. So was kommt erfahrungsgemäß, wenn überhaupt, nur aus Zufall ans Tageslicht oder wenn es eines Tages zu Straftaten kommt und man zwingend drüber reden MUSS.

Ich hatte solche Probleme nur einmal in der fünften Klasse, als eine Horde dicker, fetter Acht- oder Neuntklässler sich auf uns "Kleine" eingeschossen hatten. Das waren richtige Spatzenhirne. Da habe ich zwar zuhause nichts gesagt und auch keinem Lehrer berichtet, auch nicht, dass alle Angst vor denen hatten und die Schulleitung sowieso wegschaut, aber es kam trotzdem raus, weil eine aufmerksame Lehrerin die Sache realisiert hat und die "großen Jungs" der Reihe nach bestraft hat. Allerdings kam es da tatsächlich auch erst zu Gewalt gegen zwei meiner Mitschüler, die vor dem Bio-Saal das Bein gestellt bekamen und stürzten, während die Halbstarken drüber lachten - die Lehrerin hat's aber gesehen.

Bezeichnenderweise stellte sich unsere Klassenlehrerin der 5./6. Klasse, die diese Vorfälle, als einige Mädchen sie schilderten nicht ernstnahmen nach dem Motto "aber Mädchen, nicht motzen...!" vor die Klasse und präsentierte das Buch "Und wenn ich zurückhaue?!" von Elisabeth Zöller als Klassenlektüre, weil Mobbing ach so aktuell und ach so furchtbar grausam und schlimm sei - was für eine Doppelmoral.

Ich habe mich vor denen - obwohl sie mich nicht mal persönlich als Typ angingen - mit der Zeit so geängstigt, dass ich einmal, wo ich auf die Toilette musste am Chemie-Saal (der halb verglast war) vorbei kroch, damit die mich nicht sahen, weil sie sonst im Unterricht wieder gejohlt und gepöbelt hätten. Sobald die einen Fünftklässler sahen, hatte er verloren, egal wer es war. Kurz danach aber hatte diese Lehrerin interveniert, dann wurde es etwas besser.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Dermannmitmaske 
Beitragsersteller
 20.08.2023, 16:24

Was ich schade finde ist: Warum habt ihr als klasse euch nicht zusammen gegen die mobber aufgelehnt? Warum ist dass nicht möglich sich zusammenzutun und anfängen zu kämpfen? Ich glaub aus angst wehrt sich der mensch nicht, obwohl es zur natur gehört dass der stärkere den schwächeren überbietet.

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rotesand  20.08.2023, 16:32
@Dermannmitmaske

Haben wir gemacht, wir waren sogar in einer Gruppe von ca. 10 Personen eines Tages beim Konrektor. Ich erinnere mich gut - der hat aber nur gesagt, wird schon nicht so schlimm sein, ihr ärgert die wahrscheinlich auch, sonst machen die nix... hier gibt's sowieso kein Mobbing, und wie immer hat er dumm gegrinst. Auch der SMV Verbindungslehrer war total desinteressiert, einen Rektor gab es damals nicht bzw. die Stelle war da grad für ein Jahr vakant, nur diese eine Bio-Lehrerin hat irgendwann echt mal den Mund aufgemacht - eine der wenigen guten Lehrerinnen an dieser Schule, an die habe ich auch in anderer Hinsicht gute Erinnerungen.

Letztlich muss man es aber so sagen: Der Konrektor war ein schlimmer Mensch, der sogar sexuelle Übergriffe an der Realschule weggelogen und vertuscht hat, weil er mit den Eltern der Angreifer dick befreundet gewesen ist. Meine Heimat war ein rechter Sumpf und ist es wahrscheinlich heute noch. Viel später erfuhr ich, dass er auch mit den Eltern und Großeltern derer, die uns gepiesackt haben, zumindest gut bekannt und per Du gewesen ist.

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Dermannmitmaske 
Beitragsersteller
 20.08.2023, 16:41
@rotesand

Ihr hättet entweder rechtlich gegen die schule vorgehen sollen, oder vielleicht wäre es nicht schlecht gewesen nach der schule mit 10 mann gegen 1 der mobber loszugehn, der einzige weg seine ehre zuruckzugewinnen ist den gegner mit seinen eigenen mitteln kalt zu machen

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Ich kann mich relativ schlecht in diese Perspektive eines Mobbingopfers stellen, da ich selber früher mit meinen Kumpels viele gemobbt hab.

Nagut, aber ich würde mit meinen Eltern darüber sprechen, falls ich dieses Opfer wäre. Wenn diese es nicht entgegen nehmen würden, wäre mein nächster Ansprechpartner der Vertrauenslehrer oder der Klassenleiter. Falls diese mir nicht helfen würde, würde ich mich der Sache frontal entgegen stellen.

Ein paar Kollegen zusammentrommeln und dann druff da. Da wäre mir persönlich eine Suspendierung egal. Habe mich früher in der Schule auch häufig gekloppt. Bin nie von der Schule geflogen 😂👍

(Dies ist meine Meinung, ich möchte damit keinen zur Gewalt motivieren!)

PS. Es sollte jedoch im Regelfall nicht dazu kommen, dass deine Eltern oder dein Lehrer dir nicht helfen. In dem Fall sind wie gesagt diese Ansprechpartner die beste Option.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Dermannmitmaske 
Beitragsersteller
 20.08.2023, 16:30

Ich kann aus der pespektive reden ein mobber und dannach mobbingopfer gewesen zu sein, deshalb verstehe ich beide seiten, früher habe ich es geliebt mich über andere menschen lustig zu machen, oder gewalt an meine mitschüler einzusetzen. Bis ich dann auf die weiterführende kam und sich der spiess umdrehte, heutzutage versuch ich entweder mit reden, oder im ernsten falle mit gewalt zu wehren, auch wenn man öfters gegen 10 mann nichts ausrichten kann, versuch ich immer mit logik und rational meine situationen zu retten

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Meine Mobbingerfahrungen sind ungefähr 55 Jahre alt.

Die zwei Stationen mit dem Zug zwischen Wohn- und Schulort musste ich gelegentlich auf der Zugtoilette verbringen. Einmal arbeitete sich eine Messerklinge durch den Gummi des Türrahmens.nach innen

Geholfen hat mir damals niemand.

Vor drei Monaten traf ich einen meiner Peiniger bei einem Klassentreffen. Sein Kommentar: "Du warst halt ne Reizfigur"....

Geholfen hat mir letztlich mein regelmäßiges Judotraining ab dem Alter von 15. Vielleicht hat das mein Bewußtsein der Wehrhaftigkeit gestärkt? Der Spuk hörte dann endlich auf. Ich hatte Ruhe...