Mit wie viele Menschen aus eurer Familie habt ihr regelmäßigen Kontakt?
Meine Freunde haben alle so große Familien Cousings,Großeltern,Onkel,Tanten,...
Ich hab nur Kontakt zu meinen Geschwister(nicht mal alle),deren Kinder und meinen Eltern deshalb frag ich mich wie es so Durschnittlich ist.
5 Antworten
Das wird jetzt sehr lang.
Ich habe seit Jahren nur noch Kontakt zu meiner Mutter. Der Rest meiner Verwandtschaft war ziemlich mies.
Als ich 9/10 war, haben sich meine Eltern geschieden. Ich hatte aber noch, bis ich 14/15 war, über meine Großeltern ab und an Kontakt zu meinem "Vater". "Lustige" Sidestory: Er beharrte all die Jahre auf das geteilte Sorgerecht - und bekam das sogar! -, obwohl er sofort nach der Scheidung mehrere hundert Kilometer weit wegzog, den Unterhalt nur nach Lust und Laune zahlte und weder Lust, noch Laune waren sonderlich groß, er sich nie von sich aus bei mir meldete und, das Allerwichtigste: Er sich sowohl vor, als auch nach der Scheidung nie um mich gekümmert hatte. Trotz alledem wollte und bekam(!) er das geteilte Sorgerecht. Mir soll nochmal jemand sagen, Frauen würden in Sorgerechtsstreitereien bevorzugt werden.
Als der minimale und oftmals durch entweder Großeltern väterlicherseits oder dem Jugendamt erzwungene Kontakt zu meinem Miterzeuger abbrach, ging auch der zu meinen Großeltern väterlicherseits verloren.
Das letzte Telefonat, welches ich mit meiner Großmutter hatte, war, als sie mich über den Tod meines Großvaters (ihres Ehemannes) informierte. Ich hab da nicht viel bei gefühlt. War auch nicht auf der Beerdigung. Dachte mir nur "Oh, hm, na ja, jeder stirbt mal."
Meine Großmutter mütterlicherseits habe ich nie kennengelernt. Sie verstarb exakt eine Woche vor meiner Geburt. Zu meinem Großvater mütterlicherseits hatte ich noch Kontakt, der verstarb allerdings, lass mich nicht lügen, ... ein, zwei(?) Jahre, nachdem meinen Großvater väterlicherseit das Zeitliche segnete. Auf der Beerdigung war ich. Das war die Erste und Letzte auf der ich bislang war.
Nach dem Tod meines Großvaters mütterlicherseits (zu dem Zeitpunkt war ich so 16/17 rum, wenn ich mich nicht täusche), ging nach der Beerdigung auch der Kontakt zu meiner Stiefoma weg.
Geschwister habe ich keine.
Mit meinen Cousinen (soweit ich noch weiß, habe ich insgesamt vier) hatte ich nie sonderlich viel zu tun. Man traf sich höchstens auf Familienfesten.
Mit meinem Cousin (der einzige, den ich habe), der vier Jahre jünger ist als ich, habe ich früher oft was unternommen, als wir noch Kinder waren. Spätestens nach unserem vorletzten Umzug brach der Kontakt zu allen - auch meiner Tante und meinem Onkel - ab. Nicht, dass mich das stören würde.
Die einzige Person, mit der wir noch Kontakt hatten - das galt aber auch nur noch bis zu besagtem Umzug -, war die Cousine von meinem Miterzeuger, die ihn auch nicht mehr verstand.
Man muss auch sagen, dass 98% unserer Verwandtschaft (außer mein Großvater mütterlicherseits und ich schätze mal, die Cousine meines Miterzeugers hatte sich auch nie daran gestört) ziemlich engstirnig waren, was meinen Autismus angeht. Ich wurde fachärztlich diagnostiziert, als ich 9/10 war. Meine Mutter wollte meiner Oma väterlicherseits ganz in Ruhe erklären, was Autismus genau ist, aber nein, sie wollte nichts davon hören. Mein "Vater" auch nicht. Für den war ich allerspätestens ab dem Zeitpunkt nicht mehr interessant und nicht mehr gut genug.
Mein Onkel (Bruder meiner Mutter) auch nicht. Die waren alle viel zu sehr damit beschäftigt, zu behaupten, ich hätte ja gar keinen Autismus und "Quaaatsch", und "(Name meiner Mutter), das liegt ja wohl eher an deiner Erziehung, dass sie so ist" und so zu tun, als wäre ihr "armes, braves" Kindchen vom "bösen, großen" Autismus ruiniert worden.
Meine Tante (Schwester meiner Mutter) war dem Ganzen erst noch neutral eingestellt. Mit der Zeit bemerkte man aber, dass sie das alles nicht wirklich verstand und nicht verstehen wollte und meiner Mutter auch lieber die Schuld gab.
Fast meine gesamte Verwandtschaft bestand aus Leuten, die das Maul nicht aufgerissen bekamen, lieber hinterrücks lästerten und sich dann beschwerten, weshalb man's nicht gecheckt hatte. Meine Mutter war die Einzige, die den ganzen Mist mit mir durchgemacht hatte und meinen Autismus als etwas völlig Neutrales annahm. Zusammen mit meinem Großvater mütterlicherseits, der konnte sich aufgrund seines Alters aber natürlich schlecht um mich (mit)kümmern.
Man hatte bei meinen Großeltern väterlicherseits auch richtig gesehen, wen sie bevorzugten. Ich malte ein Bild, schenkte es ihnen, meine Oma "Oh, toll, hast du schön gemacht, dankesehr" *legt es in ihren Ordner*. Meine eine Cousine malt etwas und schenkt es ihnen, meine Oma: *hängt es sofort an die Wand im Haus*. Bei der nächsten Familienfeier: "Jaaa, die X, das hat sie gemalt, ist sie nicht talentiert?" (Die sang auch in nem Chor mit. Jaja, die supertalentierte X.)
Fast jeder liebte es, die Schuld "für mein Verhalten" (Für meinen Autismus, Moni, für meinen Autismus.) meiner Mutter in die Schuhe zu schieben. Das ging sogar soweit, dass sie sagten, bei ihnen - bei meinen Großeltern väterlicherseits - gäbe es keinerlei Probleme mit dem zur Schule gehen. (Zum besseren Verständnis: In meiner gesamten Schullaufbahn hatte ich extreme Probleme mit dem zur Schule gehen. Ich hab so oft geschwänzt, meine Noten waren - auf der Förderschule/Sprachheilschule/Hauptschule/Schule für körperlich und geistig Behinderte! - eine einzige Katastrophe. Es ging so weit, dass meiner Mutter sogar gedroht wurde, ich würde ins Internat gesteckt werden ... Sowas kann auch nur von Leuten kommen, die von Autismus keine Ahnung haben ...)
Jedenfalls hatte das Jugendamt die Idee, dass ich doch einfach von meinen Großeltern aus zur Schule gehen sollte. Erstmal so als Probe für die nächsten zwei Wochen. Meine Großeltern wohnten im selben Dorf, also sollte es nicht daran scheitern. Die stimmten zu. "Ja, auf alle Fälle, das schaffen wir, kein Problem, kriegen wir schon hin".
So, ich war also dort. (Zu der Zeit müsste ich so 12/13 rum gewesen sein.) Die ersten zwei, drei Tage ging ich zur Schule. Ich habe es zwar - wie jedes Mal - bereut, aber ich ging hin. Wenn ich auch nur körperlich anwesend war. Am dritten Tag konnte und wollte ich nicht mehr. Ich weiß nicht, wegen was. Ich glaube, weil wir an dem Tag die ersten beiden Schulstunden Schwimmunterricht hatten und das war für mich sogar noch schlimmer als normaler Sportunterricht. (Ich hatte zu der Zeit auch schon Mobbingerfahrungen machen müssen. Das fing allerspätestens in der 1. Klasse an, wenn nicht sogar bereits im Kindergarten.)
Meine Oma kommt, weckt mich auf. Ich sage, ich will nicht zur Schule.
Sie sagt: "Doch, du musst zur Schule, du gehst dahin."
Ich: "Nein."
Sie: "Ich werde nicht mit dir diskutieren. Du gehst zur Schule."
Ich: "Nein."
Sie: "Dann kannst du deine Sachen packen und zurück zu deiner Mutter gehen, ja?"
Ich: "Okay." *aufgestanden, Sachen gepackt, zurück zu Mami gelaufen*
Dann stand ich dort, keine vier Tage später und meine Mutter dachte sich auch so "Echt jetzt?". Aber sie hatte auch nichts anderes erwartet. Mich muss sie seit Jahren, jeden Morgen, um 05:00 Uhr Morgens aus dem Bett zerren, mit mir rumdiskutieren, mein Gekreische und Gemaule und Gemecker und Gezetere ertragen und meine Oma (mein Opa machte zu der Zeit irgendwas anderes) weckt mich, ich bin für zwei Minuten bockig und sie direkt "Okay, zurück zu Mami".
Die hatte sich danach nicht einmal bei meiner Mutter entschuldigt. Kein "Ja, tut mir leid, das habe ich doch etwas unterschätzt. Es ist nicht ganz so leicht mit ihr (mir)". Nichts. Einfach zurückschicken und das war's. Da kam sich meine Mutter aber ganz schön veräppelt vor.
Das ist so traurig und nicht zu fassen, dass es fast schon wieder witzig ist.
Hallo,
ist wie bei dir. Also zu Eltern, Geschwistern und deren Kindern. Der Kontakt ist intensiv.
Zur Verwandtschaft besteht kein Kontakt, sehe sie nur alle Jubeljahre zufällig zu Besuch in meinem Elternhaus.
Ist auch gut so. Die Verwandtschaft ist so riesig, das wäre mir zu viel.
LG!
Habe Kontakt zu meinen Kindern Enkeln und bei Familienfeiern auch mit meinem geschiedenen Mann und dessen Geschwistern, Nichten und Neffen. Mit der Familie meines Bruders habe ich wenig Kontakt, auch als mein Bruder noch lebte.
Zu niemanden mehr. Es geht mir besser damit.
Mit gar keinen. Hab mit allen nur wenig und sporadisch Kontakt.