Mit Social Media über Politik informieren?
Glaubt ihr, dass es sinnvoll ist sich mit Social Media ein politisches Meinungsbild zu erstellen und dass z. B. Influencer eine Alternative zu den klassischen Medien (Radio, Zeitung, etc.) darstellen?
Weil sich z. B. Politiker bei Interviews auf Social Media ja auf die Fragen vorbereiten können und das Format somit für Werbung in eigener Sache ausnutzen können.
5 Antworten
Politiker bereiten sich vor jedem Auftritt in irgendeinem Medienformat - TV-Talkshow, Fernsehinterview, Podcast, YouTube-Interview, auf die Fragen vor und versuchen, ihre persönlichen Überzeugungen und die Linie der Partei an den Mann zu bringen.
Soziale Medien haben aus meiner Sicht aber ein besonderes Problem
Ich versuche es an einem Beispiel zu erklären.
Die Zeitung: Selbstbestimmtes Lenken
Wenn ich beispielsweise bewusst nur politisch linke Zeitungen lese, dann weiß ich, dass ich mich in einer Art geschlossener Blase bewege, in der mehrheitlich Positionen vertreten werden, die meine vorhandene Überzeugung verstärken.
Ich kann mich also ganz bewusst dagegen entscheiden und eine konservative Zeitung lesen, wenn ich mir ein anderes Bild machen will. Das unterliegt also meiner Kontrolle, womit ich mich politisch "füttere".
Das Internet: Fremdbestimmte Steuerung.
Im Internet wird aber ständig ausgewertet, welche Inhalte dich interessieren, welche Webseiten die besonders häufig liest, oder wie lange du einen Videostream schaust.
Dann wird versucht, dir "relevante" Inhalte anzuzeigen - also solche, die zu den Inhalten passen, die du besonders zu bevorzugen scheinst.
Wenn du also z.B. mehrmals Videos zum Thema "Warum DIE LINKE der größte Mist ist" schaust, wird der Anbieter von einer Abneigung gegen diese Partei ausgehen.
Dabei ist das gar nicht unbedingt deine Meinung - du findest vielleicht nur, dass dieser YouTuber es besonders interessant, verständlich oder unterhaltsam erklärt.
Die Folge: Dir wird fast ausschließlich Material vorgeschlagen, das DIE LINKE in schlechtem Licht erscheinen lässt und deren Defizite hervorhebt.
Du wirst also politisch in eine bestimmte Richtung beeinflusst.
Für eine umfassende Meinungsbildung wäre es aber sinnvoll, dir auch einmal die Gegenseite anzusehen - "Warum DIE LINKE die beste Partei ist".
Sinnvoll wäre natürlich auch gerade eine neutrale Quelle: "DIE LINKE: Vor- und Nachteile"
Genau hier ist das Problem: Dein Zugang zu meinungsbildenden Beiträgen wird im Internet gelenkt - vermutlich sogar, ohne dass es dir bewusst wird. Du entscheidest gar nicht mehr selbst, welche politische Haltung du "aufnehmen" willst.
Es geht den Betreibern von YouTube und Co eben nicht in erster Linie um den Anspruch, dich umfassend zu informieren - sondern dich zu unterhalten und mit Inhalten, die deinen berechneten Interessenschwerpunkten entsprechen, auf der Plattform zu halten.
Es ist natürlich nicht unmöglich, sich im Internet politisch zu informieren - aber es ist schwieriger, sich einer Beeinflussung zu entziehen.
Nein, Social Media ist für Unterhaltung da. Du wirst dort kein ausgeglichenes Bild finden, sondern nur kurze Beiträge zur Meinungsbildung. Richtig informieren sollte man sich woanders.
Es ist vielleicht ein schlechter Vergleich, aber wenn dein Chirurg dir sagen würde, dass er die OP auf diversen Instagram Accounts gelernt hat, würdest du vermutlich auch runterspringen vom OP-Tisch.
Fazit: Du kannst Social Media verwenden, um sich grob zu informieren, für die Zusammenhänge aber noch weitersehen.
Weil die öffentlich Rechtlichen ja viel tiefer in Themen reingehen wie so mancher Influencer.
Zerstörung Teil 1: Inkompetenz
Alles übrigens hinterlegt mit jeder Menge seriösen Quellen. Da hast du ein paar Stunden Material was du gerne überprüfen kannst.
Nein, das ist eine sehr schlechte Idee. Social Media ist für Unterhaltung, aber man kann sich da nicht gut informieren. Fake News, Werbung die nicht als solche gekennzeichnet ist und Manipulation sind dort an der Tagesordnung. Nicht umsonst stammt der Begriff "Influencer" von "influence" (= beeinflussen).
"Normale" Nachrichten sind besser. Dort kann man sich über Politik informieren, ohne sofort manipuliert zu werden. Natürlich sollte man verschiedene Quellen nutzen, weil auch Nachrichtenmedien eine politische Ausrichtung haben können. Eine seriöse Zeitung wird aber niemals lügen.
Es kann durchaus möglich sein, dass du durch Social Media dich über politische Themen informieren kannst. Ganz großes Beispiel sind da die Videos von Rezo zur CDU, die mit vielen Quellen alle hinterlegt sind.
Die Zerstörung der CDU.
Zerstörung Teil 1: Inkompetenz (3 Teile)
Es haben auch Politiker*innen auf seine Videos reagiert und dazu hat er ebenfalls im Livestream ein Statement abgegeben mit absolut logischen und nachvollziehbaren Gegenargumenten. Da konnte er natürlich keine Quellen verlinken, weil es Live gewesen ist, aber auch interessant anzusehen und die Quellen wurden aber im Video gezeigt.
Das waren die REAKTIONEN auf meine Zerstörungsvideos
Außerdem gibt es den dunklen Parabelritter, der sich auch hin und wieder einzelne Politiker zu Brust nimmt und seine Videos ebenfalls mit Quellen hinterlegt sind.
FRIEDRICH MERZ Exposed
CHRISTIAN LINDNER : Exposed
Sind so zwei große Beispiele die mir einfallen. Gefährlich wird es wenn Influencer einfach nur gefährliches Halbwissen oder auch Unwissen vermitteln in Beiträgen in denen keine Quellen verlinkt sind oder unseriöse Quellen.
Wenn du dich über Social Media informieren möchtest, überprüf bitte die Quellenangaben und wenn du dir nicht sicher bist ob es eine seriöse Quelle ist, frag jemanden den/die du kennst. Beispiel ist das was jemand unter einen meiner Beiträge gepostet hat.
https://www.gutefrage.net/essen-trinken-genussmittel/ernaehrung/frage/veganerinnen-doppelmoral-und-vorurteile#answer-477511618
Das ist beispielsweise eine absolut unseriöse Quelle. Sobald man das Video auf YouTube öffnet findest du als Aussage nur einen Text (keine Quelle) und seine eigene Seite verlinkt.
P.S. Solange keine Quelle für eine Aussage hinterlegt ist, bleibt es eine Aussage und kein Fakt.
Es kann durchaus möglich sein, dass du durch Social Media dich über politische Themen informieren kannst. Ganz großes Beispiel sind da die Videos von Rezo zur CDU, die mit vielen Quellen alle hinterlegt sind.
Die Zerstörung der CDU.
Zerstörung Teil 1: Inkompetenz (3 Teile)
Es haben auch Politiker*innen auf seine Videos reagiert und dazu hat er ebenfalls im Livestream ein Statement abgegeben mit absolut logischen und nachvollziehbaren Gegenargumenten. Da konnte er natürlich keine Quellen verlinken, weil es Live gewesen ist, aber auch interessant anzusehen und die Quellen wurden aber im Video gezeigt.
Das waren die REAKTIONEN auf meine Zerstörungsvideos
Außerdem gibt es den dunklen Parabelritter, der sich auch hin und wieder einzelne Politiker zu Brust nimmt und seine Videos ebenfalls mit Quellen hinterlegt sind.
FRIEDRICH MERZ Exposed
CHRISTIAN LINDNER : Exposed
Sind so zwei große Beispiele die mir einfallen. Gefährlich wird es wenn Influencer einfach nur gefährliches Halbwissen oder auch Unwissen vermitteln in Beiträgen in denen keine Quellen verlinkt sind oder unseriöse Quellen.
Wenn du dich über Social Media informieren möchtest, überprüf bitte die Quellenangaben und wenn du dir nicht sicher bist ob es eine seriöse Quelle ist, frag jemanden den/die du kennst. Beispiel ist das was jemand unter einen meiner Beiträge gepostet hat.
Das ist beispielsweise eine absolut unseriöse Quelle. Sobald man das Video auf YouTube öffnet findest du als Aussage nur einen Text (keine Quelle) und seine eigene Seite verlinkt.
🦈
Glaubt ihr, dass es sinnvoll ist sich mit Social Media ein politisches Meinungsbild zu erstellen und dass z. B. Influencer eine Alternative zu den klassischen Medien (Radio, Zeitung, etc.) darstellen?
Überhaupt nicht.
Die Gefahr des Rabbit Hole ist insbesondere da allgegenwärtig - so will es das algorithmische Gesetz.
Der Rabbit-Hole-Effekt ist eine Konsequenz des Algorithmischen Agierens. Ein Mensch, der sich mit einer bestimmten Thematik beschäftigt, bekommt durch soziale Netzwerke weitere ähnliche Inhalte zu der Thematik vorgeschlagen und beschäftigt sich folgerichtig immer intensiver mit der Thematik. Daraus folgte aber eine Gefahr, denn der Algorithmus möchte ja nicht, dass du irgendwann damit aufhörst. Isolation und Radikalisierung folgt - egal in welche Richtung. Der Rabbit-Hole-Effekt ist also ein Phänomen, das dich ohne externes Eingreifen immer tiefer mit einer Thematik beschäftigen lässt, sodass man in eine Welt (Loch) abstürzt, die mit der Realität keine einzige Gemeinsamkeit oder Verbindung haben muss.
Deshalb nie mit einer einzigen Struktur (Soziale Netzwerke) sowas Elementares wie Politische Meinungen formatieren, sondern immer vielfältig unterwegs sein.
Was genau meinst du mit "Rabbit Hole"?