Mit Schizophrenie Symptomen umgehen?
Hey, ich bin schon lange diagnostizierter paranoid schizophrener, aber ich habe seit kurzem erst ein neues Symptom bekommen. Es heißt scheinbar „nihilistischer Wahn“, meinte meine Psychiaterin. Das macht, dass du denkst, dass alle Menschen irgendwie sterben, schon tod sind oder nie gelebt bzw. Existiert haben.
Es klingt ein wenig absurd wenn man das so schreibt, aber es frustriert mich mega. Es lässt dich beängstigt und hilflos fühlen. Es ist sehr überwältigend.
Warum ich die frage nun also schreibe: ich weiß nicht ganz wie ich damit umgehen soll. Ich habe schon sehr intensiv mit meiner Psychologin gesprochen (neben meiner Psychiaterin) und irgendwie kamen wir nicht auf einen Punkt. Sie meinte eigentlich nur, dass man sich daran gewöhnt und ich meine Medikamente nehmen muss. Das mache ich auch, aber ich glaube so schlecht ging es mir einfach emotional noch nie. Ich bin eh nicht unbedingt stabil gerade, und diese Sache hilft mir nicht sonderlich. Ich hab auch kein Bock wieder eingewiesen zu werden, ich bin erst vor einem Monat wieder aus der geschlossenen entlassen worden.
Habt ihr vielleicht Ideen?
danke
1 Antwort
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Medikamente alleine reichen da auch nicht aus. Natürlich bei der Diagnose erforderlich, aber im Zusammenhang mit einer passenden Therapie um den Wahn auf z.b. Richtigkeit zu überprüfen und einen umgang damit zu finden, wäre die Prognose deutlich besser.
Vertrauenspersonen, die man Fragen kann ob dies der Richtigkeit entspricht kann helfen (vorausgesetzt man ist nicht schon zu tief im Wahn drin, wo ich bei dir mal nicht davon ausgehe, da ansonsten die frage gar nicht gestellt würde)
Aber seit wann ist dieses neue Symptom da? Kam es nach der Entlassung? Kannst du evtl einen Auslöser dafür benennen?
Bei starken Ängsten können auch Antidepressiva helfen, jedoch gerade im Zusammenhang mit einer Schizophrenie unbedingt mit dem Arzt besprechen. Ansonsten etwas beruhigendes als Bedarfsarznei (Beruhigung hilft nicht gegen Angst!- die angst wird nur nicht mehr unbedingt so stark wahrgenommen)
Ansonsten erst mal noch schauen, wie ist der Schlaf? Und der Tage-Nacht-Rhythmus? Dies ggf. in Ordnung bringen und auch so lassen sich einige Symptome oft schon linden. Viele Menschen mit Schizophrenie schlafen zu wenig! (Außer sie bekommen die entsprechende Arznei und schlafen dann evtl zu viel)
Eine gute Tagesstruktur aufbauen.
Ein nihilistischer wahn triff oft auch im Zusammenhang mit Depressionen auf... Ist die frage wie es dir sonst geht und wie es mit deinen anderen Symptomen aussieht.. haben diese sich auch verschlechtert? Oder sind sie vielleicht sogar abgeschwächt bis weg und dafür gibt es nun den nihilistischen Wahn?
Das sollte erst mal genau untersucht werden. Um genau entscheiden zu können was die am besten hilft. Daher ist eine Psychotherapie schon mal angezeigt. Die Psychiaterin schreibt nur die Medis auf, du brauchst noch einen Therapeuten.
Danke für die ausführliche Antwort.
Also, vorweg relevant ist wohl, dass ich bereits ein chronisches Krankheitsbild habe. D.h. u.a., dass ich fast konstant unter „beobachtung“ bin, sprich ich habe 3 Ansprechpersonen in der Klinik und bin ambulant untergebracht.
Meine Psychologin macht eine Verhaltenstherapie mit mir und hat auch darüber mit mir gesprochen. Bei ihr, muss ich aber leider sagen, fühlt es sich so an als ob sie eigentlich keine Ahnung hat wovon sie spricht, obwohl sie sogar im Austausch mit meiner Psychiaterin ist. Die dritte Person ist noch jemand aus dem..ja so sozialpädagogischen Bereich die mit der Struktur hilft und sowas. Manchmal fragen sie sogar bei der Oberärztin nach, die würde ich jetzt aber nicht als ansprechperson aufführen, weil sie natürlich keine direkte Zuständigkeit für mich trägt.
momentan bekomme ich 4 Medikamente relativ hoch dosiert verabreicht, davon 2 antipsychotikas, 1 antidepressiva und 1 bedarfsmedikament, dieses setze ich aber wieder wegen Unverträglichkeit ab.
Mein Tagesablauf passt und schlaf auch mehr oder weniger (nehme Olanzapin sehr hoch dosiert).
Depressionen habe ich zwar auch (schwer) diagnostiziert, ich bin aber auch PTBS Patient was es nicht einfacher macht. Generell ist mein Zustand gerade nicht top, zu viele Medikamente sind auch nicht immer gut + die Nebenwirkungen bei antipsychotikas sind ja auch bekannt.
Es ist einfach komplex, weil es ja „eigentlich“ alles nach Plan läuft, ich habe das jetzt Aber seitdem ich entlassen wurde und es ist echt anstrengend.