Mit Freund zusammen ziehen, Kostenaufteilung?

17 Antworten

Du hast Dir bei Deinen Eltern ein ziemlich aufwändiges Leben aufgebaut.

Irgendwann mussten Auto, Motorrad und Hund angeschafft werden. Hast Du das alles selbst bezahlt oder haben Deine Eltern ordentlich dazu bei gesteuert?

Wenn es nun darum geht, diese Sachen, den Hund und die Reitbeteiligung weiter zu erhalten, solltest Du mal gut überlegen oder nachrechnen, wieviel Dich das über ein Jahr betrachtet pro Monat gekostet hat und demzufolge auch in Zukunft kosten würde.

Dann versuche mal ehrlich zu ermitteln, wieviel Du Monat für Monat einsparst, weil Du noch zu Hause wohnst.

Deine Eltern zahlen sicher die ganze Miete, falls ihnen nicht Haus oder Wohnung gehört. Sie werden auch das allermeiste der Lebensmittel, die Du verbrauchst, bezahlen und sie zahlen alle üblichen Wohnkosten, wie Heizung, Energie, Wasser, Internet, Grundsteuer, Versicherungen und was sonst noch so anfällt.

Wieviel macht diese Unterstützung pro Monat aus? Sie ermöglicht Dir bisher vermutlich, dass Du problemlos für die o. g. Sachen aufkommen kannst. Was bleibt Dir darüber hinaus noch von Deinem Geld?

Wenn Du ausziehst und die Eltern finanzieren Dich auf diese Weise nicht mehr mit, kannst du nicht von Deinem Freund erwarten, dass er nun in die Rolle der Eltern tritt und von dem, was er mehr verdient, Dir soviel abgibt, dass Du wieder klar kommst.

Angenommen du hättest irgendwann schon Deinen Freund geheiratet und ihr hättet erst dann den Hund angeschafft, Dein Auto und Dein Motorrad und Du wärst die Reitbeteiligung eingegangen und das alles zu Lasten der gemeinsamen Kasse, könnte ich mir gut vorstellen, dass es bis dahin zu einigen Diskussionen gekommen wäre und womöglich würde sich Dein Mann total ausgenutzt fühlen, weil er die Dinge finanzieren muss, die Du ohne sein gutes Gehalt niemals halten könntest.

Das sind so Überlegungen, die durchaus zu folgendem führen könnten:

Auto verkaufen

Motorrad zumindest stilllegen

Hund als gemeinsamen Hund behalten und Reitbeteiligung mit  50 € pro Monat darf auch bleiben als Dein persönliches Hobby.

Für die Kosten der Wohnung und des Haushalts bildet ihr einen gemeinsamen Pool, zu dem jeder entsprechend seines Einkommens beiträgt. Er verdient ca. 3x so viel wie Du, also z B. Aufteilung 75 % er und 25 % du. Schaut, wieviel ihr in dem Topf Monat für Monat braucht und teilt dieses Geld gut ein.

Will einer mal was mehr, kann er/sie selbst noch was drauf legen.

Alles dann noch übrige Geld behält jeder für sich, bzw. gibt jeder für seine eigenen Bedürfnisse aus oder spart es an.

Wären so meine Gedanken dazu.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – In diesen Bereichen selbst seit langer Zeit tätig.

Aberybir 
Beitragsersteller
 11.09.2017, 20:58

Der Hund kam als Familienanschaffung, für diesen habe ich noch nie etwas gezahlt. Zum Auto gab es einen einmaligen Zuschuss für die Anschaffung. Ansonsten habe ich Auto, Motorrad und die Reitbeteiligung immer aus eigener Tasche bezahlt. Kostgeld/Hausgeld o.ä. muss ich nicht zahlen, das stimmt. Natürlich habe ich schon alles durchgerechnet, und würde mit dem Geld hinkommen, mit der Voraussetzung dass keine großen Reparaturen am Auto oder sonstiges kommen. Und das ist mir zu riskant, ich möchte eine Rücklage haben, falls etwas unerwartetes kommt. Das Auto brauche ich, um zur Arbeit zu kommen, mit den Öffentlichen wäre es kaum machbar. Aufs reiten kann ich verzichten, da ich in den letzten Monaten durch doofe Arbeitszeiten auch kaum noch Zeit dafür hatte. Motorrad ist ein Hobby dass ich mir tatsächlich nicht abgewöhnen kann, auch wenn das wahrscheinlich das erste ist was alle streichen würden. An sich seh ich das Motorrad auch nicht als Problem. Mein Freund macht gerade den Motorradführerschein, mit dem Gedanken sich aber kein eigenes zu kaufen, sondern mit meinem zu fahren. Das würde ja dann eine geringe Mitbeteiligung am Motorrad rechtfertigen. Und ist für mich ein Grund das Motorrad zu halten. Die Aufteilung mit 75%/25% finde ich sehr gut, auch wenn dann die Beiträge die jeder zahlt stark abgrenzen und damit vielleicht auch wieder dauerhaft zu Konflikten führen.

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Naja...

Er kommt Dir mit der Aufteilung 300/400 schon sehr entgegen.

Nun aber auch noch zu sagen: Prozentual die Ausgaben nach Verdienst aufzuteilen ist schon sehr vermessen VOR dem Hintergrund, dass Du Deinen bisherigen Extrawünsche (Reitbeteiligung, Motorrad, Hund, Auto) weiterhin halten kannst.

Gleichzeitig weißt Du, dass beim Zusammenzug - egal in welcher Konstellation, Dir kein Euro übrig bleibt.

Du willst die Wohnung mit ihm, "erwartest" dass er Dir finanziell entgegenkommt, bist aber kein Stück bereit, von Deiner hohen Anspruchshaltung, was Deine Hobbys betrifft, zurückzuschrauben.

Geht nicht.

Du kannst nicht von ihm verlangen, dass er die meisten Kosten stemmt und Du fröhlich weiter in Deinem "Luxus" Motorrad, Reiten und Hund schwelgst.

Beim Auto weiß ich nicht, ob Du beruflich darauf angewiesen bist. Wenn ja, bleibt es, wenn nein, ist es auch schlicht Luxus.

Zusammenziehen heißt auch, ZUSAMMEN die Ausgaben zu stemmen! Vor allem aber, dass JEDER seinen Teil dazu beiträgt, auch wenn es für einen Verzicht bedeutet: Nämlich für DICH und nicht für ihn!

 


Aberybir 
Beitragsersteller
 11.09.2017, 16:40

Ich weiß dass ich mir viele teure Hobbys halte, und ich spiele mit dem Gedanken z.B. das reiten aufzugeben, was mir immerhin ca. 600€ jährlich spart. Zu dem Hund sage ich mal, das dieser zwar von mir kommt, aber von meinem Freund nicht einfach geduldet wird, sondern schon als eigenes Haustier angesehen wird. Damit will ich nicht sagen dass er mir den auch noch finanzieren soll, sondern dass ich den Hund fast als gemeinsame Fixkosten bezeichne, da er selbst schon das Hundefutter zu seinen Einkäufen usw. zählt. (ungebeten, da der Hund bis jetzt von den Eltern bezahlt wurde) Dass ich mir mit 19 noch nicht alle Träume und Wünsche erfüllen muss, und auch gerade in diesem Alter verzichten muss, ist mir zwar klar, aber schwer zu akzeptieren.

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Bis zu einem gewissen Punkt finde ich deine Gedankengänge in Ordnung und gerade bei so einem massiven Gehaltsunterschied ist eine prozentuale Aufteilung mit Sicherheit auch gerechtfertigt.

Das Problem sehe ich aber darin, dass deine Kohle wirklich nur für dein Privatvergnügen draufgeht (Ja, Haustiere sind Privatvergnügen, genauso Auto und Motorrad). 

An deiner Stelle würde ich mir das gründlich durch den Kopf gehen lassen ob ein Zusammenziehen jetzt unbedingt notwendig ist oder ob es nicht reicht, wenn ihr das macht, sobald du ein entsprechendes Einkommen vorweisen kannst.

Langfristig wird Geld sonst bestimmt ein heikles Thema in eurer Beziehung bleiben, es sei denn, du trennst dich von dem einen oder anderen.


bwhoch2  11.09.2017, 20:24

es sei denn, du trennst dich von dem einen oder anderen.

Vom Pferd? Niemals!

Vom Hund? Schon erst recht nicht.

Vom Motorrad? Kommt nicht in Frage.

Vom Freund? Das wohl am leichtesten!

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Schniggi89  12.09.2017, 07:54
@bwhoch2

Mag ja alles deine Sicht sein.

Ich würde dich als Mann jedenfalls nicht mitfinanzieren, wenn du dein Geld nur für Privatvergnügen ausgibst und anderen wesentlichen Dingen wie Miete usw. gar nicht nachkommen kannst bzw. willst.

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  • Rein moralisch sollten beide genau die Hälfte zahlen und sich beide gemeinsam so eine Wohnung nehmen, dass diese hälftige Aufteilung für beide möglich ist. Alles andere empfinde ich als unmoralisch oder bestenfalls als Geschenk aus Liebe, aber definitiv nicht als fair oder gerecht.
  • Er zahlt freiwillig 50 Euro mehr als die Hälfte, das ist großzügig. 
  • Eventuell solltet ihr doch eine günstigere Wohnung in betracht ziehen, wenn du sie dir eigentlich ohne unfaires Teilen nicht leisten kannst? 
  • Du willst dir letztlich Luxusgüter wie Auto, Motorrad und Urlaub von deinem Freund bezahlen lassen, indem er mehr zu den Kosten beiträgt und du sparen kannst. Letztlich soll er für dich sparen und dir das Geld schenken, zumindest käme das auf das gleiche raus.

Fair ist halbe-halbe. Alles andere ist unfair.


verreisterNutzer  11.09.2017, 14:29


 

  • Gemessen am Einkommen zahlt sie dann das Doppelte;
  • Er zahlt 15 % seines Einkommens und sie 30 %. Das ist nun mal nicht fair.
  • Ich kann nicht Preise festlegen, ohne ein Verhältnis zum Einkommen zu herzustellen bzw. dieses ganz außer Acht lassen.

 

  • Nur so geht Partnerschaft!

 

... aber, ich lasse Dir natürlich Deine Meinung ;-)

 

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Kajjo  11.09.2017, 14:33
@verreisterNutzer

Ich kann umgekehrt auch deine Meinung absolut gar nicht nachvollziehen. Wenn man sich etwas gemeinsam leistet, dann zahlt jeder die Hälfte. 

Es gibt überhaupt keinen Grund, das anteilig am Gehalt aufzuteilen. Alleine schon die Idee finde ich widersinnig.

Preise für Güter sind in Deutschland nun mal unabhängig vom Einkommen und das ist gut so! Nur so funktioniert Marktwirtschaft.

Das Paar muss sich einfach eine Wohnung suchen, von der sich beide die Hälfte leisten können.

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Kajjo  11.09.2017, 14:59
@verreisterNutzer

...weil du meinst, weniger zu verdienen und nicht profitieren zu können?

Wieso Frauen immer Gewinn beim Zusammenziehen machen wollen, ist mir schleierhaft. Diese Gier kotzt mich an.

Aber ja, deswegen wollen immer mehr Männer und Frauen gar nicht mehr zusammen wohnen, sondern eine eigene Wohnung behalten. Da entfällt der Streitpunkt schon mal. 

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stefan1531  11.09.2017, 15:26
@verreisterNutzer

Gemessen am Einkommen zahlt sie dann das Doppelte; Er zahlt 15 % seines Einkommens und sie 30 %. Das ist nun mal nicht fair. Ich kann nicht Preise festlegen, ohne ein Verhältnis zum Einkommen zu herzustellen bzw. dieses ganz außer Acht lassen. 

So funktioniert das Leben aber nicht. Wenn ich einkaufen gehen, zahlt der mit weniger Einkommen auch das Selbe wie einer mit einem hohen Einkommen. Brot, Benzin, CDs, Fernseher, Nudeln..... koste immer gleich. Wäre ja noch schöner, wenn ich mehr zahlen müsste, nur, weil ich mehr verdiene.

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monoqi  11.09.2017, 17:09
@stefan1531

he, was ist das denn für ein Vergleich?! 

Es geht hier um eine Beziehung, und nicht um eine Preisgestaltung an sich.

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Kajjo  11.09.2017, 17:11
@monoqi

Doch, Stefan1531 hat vollkommen recht. Wer sich Luxusgüter wie Motorrad, Urlaub oder Hund von seinem Partner bezahlen und sich aushalten lassen möchte, der hat das Grundprinzip nicht verstanden.

Jeder Erwachsene muss sein eigenes Leben bezahlen und die Kosten nicht auf andere abwälzen. Ohne Beziehung müsste sie das ja auch bezahlen!

Wenn einer weniger arbeitet, zahlt der andere mehr oder wie? Das wäre doch absurd.

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monoqi  11.09.2017, 17:14
@Kajjo

Nein. 

Das ist Unsinn. Bei einer WG würde ich so ansetzen, aber nicht in einer Liebesbeziehung. Wenn beide in etwa gleich verdienen, ist fifty-fifty auch okay. 

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Kajjo  11.09.2017, 17:21
@monoqi

Vergleichbar wäre:

Beide machen das Jahr über 50/50 und zum Jahresende schenkt der eine dem anderen dann etliche Tausend Euro. Warum sollten Geschenke in dieser Höhe sinnvoll sein? 

Das hat nichts mit Partnerschaft zu tun, sondern mit Ausnutzen und Aushaltenlassen.

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Ich kann nur empfehlen rechtzeitig und offen drüber zu diskutieren.

Habe das damals auch so gemacht. Und nie Streit über Geld. Für laufende Kosten einen prozentsatz festlegen der grob dem Nettoeinkommen entspricht. Gemeinsame Anschaffungen halbe halbe oder vermeiden und jeder weiss was wem gehört.


Aberybir 
Beitragsersteller
 11.09.2017, 16:48

Das ist mir auch wichtig. Es soll geklärt sein, bevor überhaupt der Mietvertrag unterschrieben ist. Ich möchte nicht das Geld ein Streitthema wird.

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