Mit Anfang 20 seinen Doktortitel machen, um auf der Arbeit respektiert/bewundert zu werden und somit keiner mehr traut reinzureden?

Könnte besonders als junger Mensch unsympathisch/arrogant… 83%
Ja würde ich machen 17%

6 Stimmen

15 Antworten

Könnte besonders als junger Mensch unsympathisch/arrogant…

Ich glaube nicht, dass die Annahme zutrifft.

Wenn sich Leute bei einem einschleimen wollen, dann dürfte das nicht an einem akademischen Abschluss liegen, sondern wenn überhaupt an einer einflussreichen Position von der sich Leute Vorteile erhoffen. Ein akademischer Grad hat damit in erster Linie nichts zu tun, es gibt eine große Menge promovierter Leute die im Berufsleben wenig zu sagen haben. Es würde niemanden etwas bringen sich da einzuschleimen.

Ich glaube nicht, dass ein Doktortitel übermäßig viele Leute vor Ehrfurcht erstarren lässt. Das ist überkommen und ziemlich altmodisch.

Viele promovierte Personen die ich kenne, lassen sich im normalen Leben nicht mit Titel ansprechen. Sich mit Doktortitel ansprechen zu lassen fände ich in vielen Situationen albern und unpassend, völlig unabhängig vom Alter. Auch in vielen Berufen und Firmen wäre das ziemlich unüblich. In der Wissenschaft macht man das vielleicht auf Konferenzen, oder wenn man sich noch nicht kennt. Dann ist es wichtig, dass der andere einen einordnen kann. Niemand spricht sich unter Kollegen am Institut mit dem Titel an. Ausnahmen sind manchmal die älteren Professoren, aber auch das ist nicht pauschal so.

Sobald man in der Wissenschaft tätig ist, dann ist ein Doktorgrad nicht wirklich so besonders. Falls Du in der Forschung arbeitest, dann machst Du das einfach irgendwann, so wie man in anderen Berufen ebenfalls Qualifikationen erwerben kann. Sprich, so ziemlich alle Deiner Kollegen haben entweder den Doktor schon oder machen ihn gerade. Ich hätte dann Respekt vor denen mit ewig langen Publikationslisten, Leuten die noch in ihrer Freizeit aus Spaß gerne Paper schreiben und sich richtig reinhängen. Man weiß schon so etwa wer wirklich was zur Forschung beigetragen hat mit seiner Arbeit und wer das nur so halbherzig gemacht hat. Promovierte Personen in anderen Berufsfeldern müssen ebenso erstmal Arbeitserfahrung in diesem Feld sammeln, bzw. kommen eben mit Kenntnissen ihres Spezialgebietes. Besondere Ehrfurcht erfahren sie deswegen nicht. Respekt muss man sich auch hier durch Taten und Fähigkeiten verdienen, nicht nur durch zwei Buchstaben vorm Namen.

Darüber hinaus ist es bis auf einige wenige Wunderkinder ziemlich unwahrscheinlich, dass jemand mit 20 den Doktor hat. Mit einem normalen Lebenslauf schaffst Du das nicht. Selbst wenn Du mit 17 Abitur machst, dann hast Du 6 Semester Bachelor, normalerweise 4 Semester Master, dann musst Du gleich eine Promotionsstelle finden und unter 3 Jahren lässt Dich kaum ein Doktorvater zur Promotion zu.


Balea6 
Beitragsersteller
 08.09.2021, 20:51

Stimme ich schon zu aber was sollte der Satz mit „Wunderkind“ jetzt?

Ich wusste schon, dass irgendwas kommen wird, was meiner Meinung die typische deutsche Mentalität darstellen wird. Verstehe ich nicht.

Sowas wie „Wunderkinder“ oder Genies soll es geben? Sind solche Aussagen sind meiner Meinung nach einfach nicht mehr zeitgemäß und fremdschämend.
Wieso? Weil was will man damit aussagen?
Dass z.B. Du weniger begabt bist und somit weniger erreicht hast? Das Wort „Genie“ habe ich immer abgelehnt, da sowas nicht zutreffend ist und der Mensch oft seine Ur-Emotionen nicht unter Kontrolle hat. Ich mag es nicht und sowas nenne ich „eingeschleime“, sofern man besondere Fähigkeiten hat und dementsprechend sehr schnell als Genie hingestellt wird. Wenn man in irgendeinen Bereich etwas kann - was auch immer - und was andere nicht können, dann geht es mit solchen Sätzen los.

Zabini01  09.09.2021, 08:13
@Balea6

Da stimme ich nicht zu und ich würde den Begriff wesentlich weiter fassen als Du es tust. Mozart würde ich ebenfalls als ein Wunderkind bezeichnen und er verfügte nun über keine spezielle Schulbildung. Ich finde nicht, dass der Begriff etwas mit Bildung zu tun hat, sondern dass jemand in sehr jungen Jahren in einer bestimmten Disziplin außergewöhnlich ist. Wenige der Kinder die wirklich unter 18 ihren Doktor machen, aus irgendeinem Grund figürlich zeichnen können oder eben Musik spielen tun das in allen Disziplinen, sondern sie sind meistens auf einem Gebiet besonders gut. Natürlich kann man argumentieren, dass da auch ein Elternhaus dazugehört das in der Lage ist das zu unterstützen, aber diese Beobachtung zeigt eher dass es vermutlich wesentlich mehr solcher Leute gibt, nicht dass es generell falsch ist. Wenn jemand mit 12 etwas schafft das mir mit 30 Probleme bereitet, dann finde ich das erstaunlich.

Ich weiß nicht warum Du da eine Wertung reinbringen möchtest. Nur weil jemand in etwas herausragend ist schmälert das Deine Leistungen im Leben nicht. Mehr Selbstbewusstsein! Ehre wem Ehre gebührt, ich bin gerne in meiner Disziplin fachlich gut und damit vollkommen glücklich, ich beneide deswegen nicht Leute die eben besser sind. Das fände ich vollkommen unangebracht. Auch solche Leute müssen sich beweisen und auf Dauer Leistungen bringen. Ob sie das schaffen wird man dann sehen.

Balea6 
Beitragsersteller
 09.09.2021, 10:02
@Zabini01

Ich sehe das aber nicht so und das hat auch seine Gründe. Neid ist etwas Natürliches und zeigt, dass man etwas haben will aber es nicht bekommen kann oder sich noch holen wird. Wenn es krankhaft wird, dann sollte man sich Hilfe holen oder damit klarkommen. Alles einfacher gesagt, als es tatsächlich ist, denn ich weiß nicht, wie es nicht anfühlt oder es ist vielleicht auch zu lange her.
Das mal zu deinem Thema „Neid/Missgunst“. Für mich gibt es keine Wunderkinder, Helden etc. Es sind nur subjektive Bewertungen, die völlig auf der Oberfläche bewertet worden sind. Der Mensch ist für mich nur ein Tier, ein „fleißiges“ Säugetier, wie jedes Tier in diesem Makrokosmos auch und ist so angepasst, dass er überleben kann. Alles andere sind Dinge, die mir fremdschämend ist. :)

Balea6 
Beitragsersteller
 09.09.2021, 10:05
@Balea6

ps. Ein Mozart war meiner Meinung nach nie ein Wunderkind, sondern war im Verhältnis zu anderen Menschen in diesem einen Bereich sehr gut. Das gleich als Wunderkind zu betiteln ist für mich falsch und somit setzt man die Kinder unter Druck, völlig kindisch. Ein Albert Einstein war ein guter Physiker aber kein Wunderkind, denn in paar Jahren sind wir vielleicht primitive Wesen für andere Menschen. Ich hoffe du verstehst was ich sagen will.

Zabini01  09.09.2021, 18:07
@Balea6

Ah, es geht also nicht um ein Konzept, sondern lediglich um eine Definition. Der Duden definiert Wunderkind als: "Kind, dessen außergewöhnliche geistige, künstlerische Fähigkeiten ein Wunder darstellen". Das führt natürlich dazu "Wunder" definieren zu müssen: "etwas, was in seiner Art, durch sein Maß an Vollkommenheit das Gewohnte, Übliche so weit übertrifft, dass es große Bewunderung, großes Staunen erregt". Dementsprechend sind wir über Mozart einer Meinung: er war in seinem Bereich im Vergleich zu anderen Menschen außergewöhnlich und er hat definitiv das Staunen seiner Zeitgenossen erregt. Nach der obrigen Definition würde ich das als Wunderkind bezeichnen. Ob man ein Kind damit unter Druck setzt, das ist eine gesellschaftliche Frage und hat in erster Linie nichts mit der Eigenschaft in einem Bereich außergewöhnlich zu sein zu tun, das ist davon abhängig was das Umfeld daraus macht.

Wir sind ebenfalls einer Meinung was den Neid auf diese Menschen betrifft: es ist vollkommen irrelevant und schlimmstenfalls destruktiv. Deshalb verstehe ich Deine Wertung nicht. Ich kann problemlos anerkennen, dass jemand in einem bestimmten Bereich Außergewöhnliches leistet, sei es nun durch angeborene Neigung zu etwas oder durch Motivation und Fleiß ohne dass ich mich in meinen Fähigkeiten dadurch geschmälert sehe oder ihm seinen Erfolg nicht gönne. Tatsächlich finde ich, das man gerade in Bereichen in denen man selber tätig ist das Außergewöhnliche mancher Leute erst wirklich erkennen kann. Man muss schon ein wirklich guter Mathematiker sein um überhaupt in Ansätzen verstehen zu können wo für Leute wie Perelman die Fragen anfangen. Trotzdem wollte ich mit ihm nicht tauschen. Mir machen Sprachen Freude und ich bewundere Polygloten, die so viele davon sprechen können. Ich beneide sie deshalb nicht, Sprachen können allein macht weder glücklich noch unglücklich, es ist einfach nur eine Fähigkeit wie viele andere auch.

Neid ist etwas das nur dann erregt wird, wenn man sich auf etwas fixiert das man als eigene Fehlstelle an sich wahrnimmt. Es ist somit eine Eigenschaft des Subjektes, nicht des Objektes. Entsprechend würde ich eher den Neider als einen in sich unsicheren Menschen sehen, der keine Zufriedenheit in seinen eigenen Ich gefunden hat und sich daher negativ mit anderen vergleicht. Wer es darauf anlegt, der findet immer etwas in dem andere besser sind, Einstein war vielleicht kein besonders begnadeter Musiker, ich wüsste nicht, dass er deswegen neidisch auf Mozart war.

Balea6 
Beitragsersteller
 10.09.2021, 12:14
@Zabini01
Nach der obrigen Definition würde ich das als Wunderkind bezeichnen.

Du auf jeden Fall, ich nicht.

Ob man ein Kind damit unter Druck setzt, das ist eine gesellschaftliche Frage und hat in erster Linie nichts mit der Eigenschaft in einem Bereich außergewöhnlich zu sein zu tun, das ist davon abhängig was das Umfeld daraus macht.

Doch hat es, wenn man den ganzen Tag wertet und meint „der ist ein Genie, der ist dies und die ist das“. Nur deine selektive Wahrnehmung.

Wir sind ebenfalls einer Meinung was den Neid auf diese Menschen betrifft: es ist vollkommen irrelevant und schlimmstenfalls destruktiv. Deshalb verstehe ich Deine Wertung nicht.

Du hast doch typisch mit der Neid-Debatte angefangen und versucht so indirekt Neid zu unterstellen.

Ich kann problemlos anerkennen, dass jemand in einem bestimmten Bereich Außergewöhnliches leistet, sei es nun durch angeborene Neigung zu etwas oder durch Motivation und Fleiß ohne dass ich mich in meinen Fähigkeiten dadurch geschmälert sehe oder ihm seinen Erfolg nicht gönne.

Ja mach es doch, dann nicht wundern, wenn die Menschen oder neue Generation dich als „niemand“ also normale hinstellt.

Tatsächlich finde ich, das man gerade in Bereichen in denen man selber tätig ist das Außergewöhnliche mancher Leute erst wirklich erkennen kann. Man muss schon ein wirklich guter Mathematiker sein um überhaupt in Ansätzen verstehen zu können wo für Leute wie Perelman die Fragen anfangen.

Irgendwann mal sind diese Menschen irgendwelche primitive Wesen gewesen.

Trotzdem wollte ich mit ihm nicht tauschen. Mir machen Sprachen Freude und ich bewundere Polygloten, die so viele davon sprechen können. Ich beneide sie deshalb nicht, Sprachen können allein macht weder glücklich noch unglücklich, es ist einfach nur eine Fähigkeit wie viele andere auch. 

Okay.

Neid ist etwas das nur dann erregt wird, wenn man sich auf etwas fixiert das man als eigene Fehlstelle an sich wahrnimmt.

Stimmt so nicht, ist komplexer.

Es ist somit eine Eigenschaft des Subjektes, nicht des Objektes.

alles ist subjektiv und nichts objektiv solange eine Wertung stattfindet.

Entsprechend würde ich eher den Neider als einen in sich unsicheren Menschen sehen, der keine Zufriedenheit in seinen eigenen Ich gefunden hat und sich daher negativ mit anderen vergleicht.

Man kann unzufrieden sein also ein unzufriedener Mensch aber andere können dennoch einem egal sein, weder gönnt man dem einen was, noch etwas schlechtes im Leben. Das Wort Neid hast du falsch verstanden, es ist sehr negativ konnotiert, muss es aber nicht.
Immer wieder sprichst du von Neid, es reicht doch oder? Kennst du das Gefühl denn so gut oder hattest du schon so oft damit im Leben zu tun? Anscheinend in deinem Umfeld schon, das traurig genug ist. Wie schon geschrieben, ich kenne es nicht.

Wer es darauf anlegt, der findet immer etwas in dem andere besser sind, Einstein war vielleicht kein besonders begnadeter Musiker, ich wüsste nicht, dass er deswegen neidisch auf Mozart war

🤦‍♂️

Zabini01  10.09.2021, 16:37
@Balea6

Nun bin ich mir nicht mehr sicher was Deine Frage ist oder worauf Du hinaus willst mir der Diskussion.

Selbstverständlich steht es Dir ganz frei Deine eigenen Definitionen zur deutschen Sprache zu finden, es ist dann aber nicht besonders erstaunlich, wenn andere nicht mehr genau wissen was nun die gemeinsame begriffliche Basis ist und es zu Verwirrungen kommen kann.

Wie ausgeführt bin ich durchaus der Ansicht, dass es Personen gibt, die in einem bestimmten Bereich überdurchschnittlich sind und weit über das hinausgehen können was für die meisten anderen Menschen realistisch ist. Nach objektiver Duden-Definition würde ich diese Personen als Genie (falls es ein in der Tendenz geistiges Talent ist) bezeichnen. Es gibt auch weitere, etwa sportliche oder handwerkliche Bereiche in denen Menschen über besondere Fähigkeiten verfügen können. Selbstverständlich gibt es dabei Grauzonen in den Übergängen, man kann keine Linie ziehen und sagen, ab hier ist einer ein Genie. Gerade bei Kunst finde ich das schwierig. Daher hast Du recht, dass dabei, wie bei fast allen Dingen im Leben, eine subjektive Komponente dabei ist. Ich sehe aber da das Problem nicht, darüber lässt sich ja diskutieren und letztlich ist es ziemlich unerheblich ob nun ein Konsens erreicht werden kann. Ob man Mozart nun als einen großen Künstler sieht oder der Ansicht ist, dass andere schon besser waren - es ändert nichts an ihm als Person, noch an mir als Person. Er war am Ende ein Mensch mit Stärken und Schwächen, seine musikalische Leistung anzuerkennen macht ihn in ethischer Hinsicht als Menschen nicht besser oder schlechter.

Daher stört es mich in keiner Weise im Vergleich mit solchen Leuten als "normal" zu gelten, diese Einschätzung hat nichts mit meiner Eigenschaft Mensch zu sein zu tun. Es wäre objektiv sogar richtig mich (nicht nur im Vergleich mit Mozart) als unmusikalisch zu bezeichnen. Was soll's? Warum sollte mich das in irgendeiner Weise in meinem Leben beeinflussen? Im großen Ablauf der Generationen werden die meisten von uns vergessen werden. Die wenigsten von uns kennen aus dem Stehgreif die Namen und Lebensumstände unserer Ur-Ur-Urgroßeltern. Macht uns das heute zu einem "Niemand", nur weil man in Zukunft vielleicht nicht in den Geschichtsbüchern steht? Das erscheint mir eine sehr pessimistische Einstellung im Leben. Ich bin im Hier und Heute für genügend Menschen ein "Jemand", ich bin zufrieden damit die Bühne irgendwann anderen zu überlassen. Mich stört es auch nicht, wenn ich aktuell für die allermeisten Menschen in deren Leben irrelevant bin. Und die Tatsache, dass andere zumindest noch eine Weile lang nicht vergessen werden, tangiert mich doch in keiner Weise. Das hat mit meinem Leben rein gar nichts zu tun. warum sollte ich also nicht besondere Leistungen anerkennen und begrifflich fassen? Warum fühlst Du Dich damit so unwohl?

Subjekt und Objekt sind für mich etwas anderes als subjektiv und objektiv. Wenn ich jemanden um etwas beneide, dann bin ich das Subjekt und der andere ist das Objekt in dieser Konstellation. Selbstverständlich ist meine Einschätzung auf was ich neidisch sein möchte subjektiv (was auch sonst).

Deinen letzten Absatz empfinde ich subjektiv als in einer Diskussion unter höflichen Menschen unangebracht :D Auch hier gerne wieder die Definition von Neid im Duden: "Empfindung, Haltung, bei der jemand einem andern dessen Besitz oder Erfolg nicht gönnt und selbst haben möchte". Ich sehe da nicht wo unsere Definitionen weit auseinander gehen. Und besonders komplex finde ich es nicht. Aber gerne können wir das Thema Neid ad acta legen, wenn Dir die Diskussion darum ungelegen erscheint.

Balea6 
Beitragsersteller
 10.09.2021, 17:53
@Zabini01

Ja ich sehe das überwiegend auch so.

Daher stört es mich in keiner Weise im Vergleich mit solchen Leuten als "normal" zu gelten, diese Einschätzung hat nichts mit meiner Eigenschaft Mensch zu sein zu tun.

Was würde Dich aber tatsächlich stören oder mental beeinflussen/bzw. welche Sätze?

Ja das Wort „Wunder“ hat man definiert

„etwas, was in seiner Art, durch sein Maß an Vollkommenheit das Gewohnte, Übliche so weit übertrifft, dass es große Bewunderung, großes Staunen erregt“ -Duden

Genie

Person mit überragenden geistigen oder schöpferischen Fähigkeiten

Eine objektive einheitliche Definition existiert nicht, wie denn, wenn es sich um Adjektive handelt und nicht um Fakten.

Ich verstehe unter „Wunder“ aber was anderes und ich finde ein Mozart oder sonst irgendeinen Menschenaffen nicht als Genie, da ich andere Vorstellungen von einem Genie haben und die leider bei unserer Spezies kapazitätstechnisch nicht zu finden ist - auch nicht bei mir.
Ein Genie ist für mich jemand, der 90% in bestimmten Themen rational denkt/handelt und nicht fremdgesteuert ist. Jemand der sozial, emotional und logisch so handelt, dass er seine Mitmenschen und Mitgeschöpfe gut versteht und so jemand würde meiner Meinung nach lieber arm leben als andere zu schaden und das wäre für mich ein Genie aber doch kein Mozart oder Einstein, die typische tierische (instinktive) Eigenschaften zu ihren Lebzeiten aufwiesen und als Ganzes normale Menschen waren.
Ja in einigen Bereichen waren sie besser als bekannte Personen und solche Fähigkeiten macht uns Menschen glücklich, schließlich wollen wir überleben und tun alles dafür um an die Ressourcen zu kommen. Neugier gibt es nur weil man überleben wollte ;) und hätten andere Tiere nicht angefangen zu denken, würde es uns und dein Genie Mozart nicht geben.

Stimmt bald wird es Dich nicht mehr geben und keiner wird mehr wissen, ob sowas überhaupt mal existierte aber Personen wie Mozart werden so lange existieren, solange seine Kultur gepflegt und nicht ausgelöscht wird. Du wirst mit Sicherheit, sofern Du nicht bekannt bist, vergessen werden, da im großen Ablauf alle Unbekannten zu 100%iger Sicherheit von uns vergessen werden. Ob es Dich traurig macht; damit musst Du klarkommen.

Zabini01  11.09.2021, 19:14
@Balea6

Unsere Diskussion basiert also wirklich auf Definitionen :).

Ich würde eine Person die so ist wie Du ein Genie definierst nicht mehr als Menschen definieren :). Was meinst Du mit "fremdgesteuert"? Niemand ist eine Insel, wir alle haben andere um uns herum die uns in unseren Werten und unseren Denken beeinflussen. Erfahrungen die wir gemacht haben und genetische Prädispositionen wirken ebenfalls auf uns ein. Wie kann man sozial denken, wenn man aus all dem ausgeklinkt wäre? Wer bestimmt dann das was man als Richtig und Falsch ansieht? Vieles davon ist im Kern eine gesellschaftliche Konstruktion und eine subjektive Abwägung. Was ist, wenn Logik unmenschlich ist? Welchem Ziel soll diese Logik genügen und wer legt das fest? Was ist, wenn sich Emotion und Logik widersprechen? Welche Mitmenschen sollen verstanden werden, bzw welchen Ansichten wird im Konfliktfall dann Priorität eingeräumt? Im Prinzip sind das Themen die in vielen Erzählungen thematisiert werden, von Frankenstein über I Robot bis Harry Potter und die Avengers: wer legt Werte fest und welche sollen das sein? Und für wen sollte im Zweifelsfall entschieden werden.

Wenn man unsere biologische Herkunft, unsere gesellschaftliche Verbundenheit und unser von Gefühlen und Erfahrungen geprägtes Wesen subtrahiert - was bleibt dann noch was menschlich wäre? Das wären für mich dann eher sagenhafte Geschöpfe wie sie eher in Mythologie und Religion vorkommen - und da ist dann in der Regel ebenfalls eine definierte Werteanschauung zu Grunde gelegt. Wenn man von Personen spricht die zB in humanitärer Hinsicht großes geleistet haben, dann finde ich es erstaunlich, dass sie in adversen Situationen ihre Menschlichkeit bewahren konnten und obwohl sie eigentlich "nur" Tiere sind trotzdem Werte gefunden haben denen sie treu geblieben sind. Und schon hat man wieder eine enorm starke subjektive und kulturelle Brille auf. Ob man die Person bewundert oder verurteilt ist reine Ansichtssache und wird von anderen Heute oder in Zukunft möglicherweise anders bewertet werden.

Balea6 
Beitragsersteller
 11.09.2021, 19:25
@Zabini01

Ja so sehe ich das auch.

Welchem Ziel soll diese Logik genügen und wer legt das fest? 

Die Gewalt also die Stärkere und die sind in der Regel die Mehrheit.

Was ist Mensch/menschlich und „nur Tiere“? Sind Tiere denn „nur Tiere“ und haben keine Emotionen? Der Mensch hat Empathie, Trauer, soziales und das Teilen in der Gruppe nicht erfunden, denn da gibt es Tiere die meiner Meinung nach sogar viel weiter sind. Das Wort „Tier“ wird leider von vielen Menschen im negativen Kontext gesehen, was eigentlich nicht sein muss, da der Mensch viel „schlimmer“ lebt, wenn man bei vielen nach der Definition des Adjektivs „schlimm“ fragt.

Zuerst zu Deiner Frage.

Meine Qualifikationen habe ich nie gemacht, um respektiert bzw. bewundert zu werden, damit sich niemand traut mir "dreinzureden".

Das Gegenteil ist der Fall.

Alle meine Qualifikationen habe ich aus Interesse erworben und meine Meinung wird erfragt. Miteinander reden, ist immer Usus.

Die Anerkennung schlägt sich dahingehend, dass die Zusammenzuarbeit gesucht wird.

Zu Deinen Anmerkungen.

Balea6 Fragesteller 08.09.21, 15:10:53

@Osterkarnigel
... Man kann mit einem durchschnittlichen „Organ“ oder Gehirn alle Studiengänge schaffen, sofern man auch mitarbeitet.

...

Ja und das kann auch Glück/Lebensumstände etc. sein und nicht zwingend Intelligenz.

Kann man aus Deinen von mir zitierten Anmerkungen von Dir schlussfolgern, dass Du keinen Doktorgrad hast, obwohl Du zwar über ein durchschnittliches „Organ“ oder Gehirn verfügst, aber die Lebensumstände nicht glücklich waren?

Dein Zusatztext, Zitat:

So sind wir Menschen und unsere Natur halt oder sollte ich mich nicht darauf einlassen und meinen Werten treu bleiben?

Dazu noch eine Anmerkung / Frage.

Ich kenne die Menschen nicht nur so; auf solche solltest Du Dich jedenfalls nicht einlassen.

Was sind Deine Werte?

Könnte besonders als junger Mensch unsympathisch/arrogant…

Nur weil du einen Doktor hast würde ich mir mit 20 Jahren Berufserfahrung bestimmt nicht von dir reinreden lassen. Liegt aber auch daran, dass es mir schei***egal ist, was du für Abschlüsse und Titel hast. Viel wichtiger ist es, wie man seinen Mitmenschen und Kollegen begegnet, nämlich mit Respekt und Höflichkeit. Dann wird man auch selber so behandelt.


Balea6 
Beitragsersteller
 08.09.2021, 12:57

Wer entscheidet was Höflichkeit und Respekt ist? Vielleicht passt mir dein „komisches“ Auftreten gar nicht und empfinde es als aufdringlich, typisch deutsches Gemüt oder nervig?

Lobster111  10.09.2021, 00:17
@Balea6
Balea6 Fragesteller 08.09.21, 12:57:20
Wer entscheidet was Höflichkeit und Respekt ist? Vielleicht passt mir dein „komisches“ Auftreten gar nicht und empfinde es als aufdringlich, typisch deutsches Gemüt oder

Die Frage wird erlaubt sein - bist Du kein Deutscher?

Ich muss ja schon etwas lachen. "um respektiert und bewundert zu werden".
Wir leben in Deutschland. Da wirst Du ganz bestimmt nicht für einen Titel, egal in welchem Alter Du dieser bekommen hast, bewundert werden und schon gar nicht respektiert.

Bestes Beispiel: Phillip Amthor

Er hat es komplett aus eigener Kraft geschafft so weit zu kommen und trotzdem wird er von allen zerrissen. Klar, dass da auch Neid mitspielt, aber das ist tief bei uns Deutschen verankert und von "Bewunderung" keine Spur. Das Freuen für die Leistung anderer liegt uns nicht im Blut.


Balea6 
Beitragsersteller
 08.09.2021, 12:02

Das sagen fast alle ;) Die Realität in der deutschen Gesellschaft und besonders aufm deutschen Arbeitsmarkt sieht leider anders aus.

tanteerna68  08.09.2021, 12:04
@Balea6

Das musst Du mir erklären. Es sagen alle das, was ich beschrieben habe, aber alle sagen es nicht, die Arbeiten gehen und in der Gesellschaft leben? Sind "Alle" denn nicht die Arbeitswelt und die Gesellschaft. Ich glaube, ich verstehe deinen Kommentar nicht.

Balea6 
Beitragsersteller
 08.09.2021, 12:07
@tanteerna68

Und nicht alle deutschen sind merkwürdig oder missgünstig. Der jetzige Mensch ist es aber kann es mal überwinden.

tanteerna68  08.09.2021, 12:14
@Balea6

"Merkwürdig" sage ich gar nicht und zum Überwinden würde gehören, dass man einsieht, dass man neid in sich trägt, oder generell falsch liegt.

Du glaubst doch selbst nicht, dass die Leute, besonders findet man das unter jungen Leuten, einen Phillip Amthor Kompetenz zu schreiben, ihm Respekt entgegenbringen und ihn für vollwertig ansehen. Daran kannst Du sehen, dass die folgenden Generationen diese Haltung schon verinnerlicht haben. Das Schlimme ist ja, dass ihm nicht nur sein junges Alter vorgeworfen wird, sondern auch sein Aussehen. Beides Dinge, die völlig uninteressant sind, da es um seine Fähigkeiten geht.

Das ist nur ein kleines Beispiel.

Balea6 
Beitragsersteller
 08.09.2021, 12:18
@tanteerna68

Er hat ein normales Aussehen und die so denken handeln emotional bzw. visuell und das machen wir alle. In paar Jahrtausend Jahren oder Millionen von Jahren, sofern es die Gattung Homo noch existiert, könnte sich was ändern aber heute wissen wir damit leben und uns ertragen können, sonst wird es zu einer Krankheit, wenn wir solche natürlichen Eigenschaften als krank hinstellen.

Osterkarnigel  08.09.2021, 13:10
@Balea6

Nein tun sie nicht. Die Realität ist das du für manche Jobs einen Doktortitel brauchst besonders in machen Arbeitsbereichen. (Forschung zum Beispiel). Das ist dann lediglich dein Einstieg in die Arbeitswelt oder dien Ticket in eine bestimmte Stelle. Du wirst deswegen aber nicht mehr oder wenige respektiert. Es gibt fälle in denen du ohne Doktortitel etwas belächelt wirst weil er dort zum Standard gehört aber anders herum macht keiner großes aufheben nur weil du einen Doktor hast.

Balea6 
Beitragsersteller
 08.09.2021, 14:39
@Osterkarnigel

Ich sehe das nicht so und der/-diejenigen, der belächelt sollte sich mal fragen ob er als Mensch intelligent ist.

Der Titel bringt dir von aufgeklärten Menschen keinen besonderen Respekt oder gar Bewunderung ein.

Bring Leistung, zeige Verstand und Wissen, dann erhälst du Respekt.


Balea6 
Beitragsersteller
 08.09.2021, 11:58

Das sagen viele oder die Emotionen spielen unbewusst bei einigen anders, als sie es selbst erwarten.

Balea6 
Beitragsersteller
 08.09.2021, 12:03
@schorle22

Auch die aufgeklärten legen gerne Lippenbekenntnis ab.

schorle22  08.09.2021, 12:05
@Balea6

Man kann für alles Beispiele oder Gegenbeispiele finden. Und alles verargumentieren. Solche Gespräche sind m. E. sinnfrei.

Balea6 
Beitragsersteller
 08.09.2021, 12:05
@schorle22

Ja du hast doch „sofort“ geschrieben aber wieso sofort, was meinst du damit?

Balea6 
Beitragsersteller
 08.09.2021, 12:08
@Balea6

Sorry, der Kommentar sollte nicht hierhin.