Mir fehlt mein Bruder so sehr das es weh tut?

15 Antworten

Hallo 2uhrnachts,

das kann ich gut verstehen! Meine Schwester starb vor einigen Jahren an einer Essstörung. Sie hatte sich praktisch zutode gehungert! Und im letzten Jahr ist meine Frau an Krebs gestorben. Ich weiß daher, wie schrecklich der Tod lieber Angehöriger ist!

Vielleicht darf ich Dir ja von meinen Erfahrungen berichten, was mir geholfen hat. Da ich mich mit dem Thema "Trauer" etwas näher beschäftigt habe, erfuhr ich, dass jeder auf eine etwas andere Weise trauert und es auch kein Zeitmaß für die Trauer gibt. Die traurigen Gefühle halten bei vielen ein Leben lang an, doch man denkt im Laufe der Zeit nicht so oft an den Toten! Und somit lässt auch der Schmerz nach.

Was in dieser Zeit helfen kann ist, wenn man ganz offen mit jemandem, zu dem man Vertrauen hat über seine Gefühle sprechen kann, am besten mit jemandem, der selbst Ähnliches erlebt hat. Von diesem fühlt man sich viel besser verstanden, und meistens bekommt man hier mehr Mitgefühl und Verständnis entgegen-gebracht! Das ist auch die Erfahrung, die ich gemacht habe.

Einigen fällt es allerdings schwer, über ihre Gefühle zu sprechen und sie ziehen sich lieber von anderen zurück. Hier kann es helfen, einmal all das aufzuschreiben, was einen bewegt und es dann später nochmals zu lesen.

Was ebenfalls Erleichterung bringen kann ist weinen! Ja das Vergießen von Tränen der Trauer ist ein wichtiger und notwendiger Bestandteil des seelischen Heilungsprozesses. Du brauchst Dich daher nicht zu schämen, wenn Du immer mal wieder in Tränen ausbrichst. Hinterher magst Du etwas Erleichterung empfinden (so jedenfalls ist es mir schon oft ergangen). Seinen Tränen freien Lauf zu lassen, kann manchmal sehr befreiend sein!

Es wäre sicher nicht hilfreich, wenn man irgendwie versucht, vor anderen seine Gefühle zu verbergen und den Starken zu spielen. Man sollte sich zugestehen, traurig zu sein und dies auch nach außen zu erkennen zu geben. Warum sollen denn andere nicht merken, wie sehr man mit der Trauer zu kämpfen hat?

Falls Du an Gott glaubst, kann es für Dich auch sehr tröstend sein zu erfahren, was die Bibel über die Toten sagt. Jesus Christus, der ja selbst auch den Schmerz kannte, den der Tod geliebter Menschen auslösen kann, sagte einmal etwas sehr Schönes:

"Denn so, wie der Vater die Toten auferweckt und sie lebendig macht, so macht auch der Sohn die lebendig, welche er will. Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen werden, ..." (Johannes 5:21, 28 u. 29a).

Jesus sprach hier von der Auferstehung der Toten! Wenn diese eines Tages stattfindet, bedeutet das, dass Millionen von Verstorbenen wieder auf der Erde leben werden, und zwar unter besseren Verhältnissen als heute. Wir werden sie so sehen, wie wir sie gekannt haben und können sie dann endlich wieder in unsere Arme schließen! Ist das nicht großartig?

Diese wundervolle Aussicht gibt mir bis heute viel Trost. Zu wissen, dass ich meine Frau, meine Eltern und all die lieben Anderen eines Tages wiedersehen werde, hilft mir, mit den Gefühlen der Trauer besser fertig zu werden.

Ich weiß ja nicht, wie Du zur Bibel stehst und ob Du überhaupt an Gott glaubst. Ich habe eben versucht, meine persönlichen Erfahrungen und meine Hoffnung wiederzugeben. Vielleicht hast Du ja eine ganz andere Meinung dazu.

Ich wünsche Dir jedenfalls von ganzem Herzen, dass es Dir gelingt, mit Deinem Schmerz zu leben und Deine große Trauer nach und nach zu verarbeiten!

LG Philipp

Kann ich verstehn wie schmerzhaft das sein kann. Tröste dich mit den Erinnerungen den du hattest. Man kann sowas mit Familie und Freunden durchstehn. Sowas braucht seine Zeit. Wünsche dir und deiner Fam. viel Kraft

Mein Beileid erstmals....

Wichtig ist dass du diesen schmerz annimmst er gehört nämlich zum Leben dazu...

Ich hab Mind 5 Menschen verloren schon beschissen aber mein Leben ging irgendwann weiter...

Erinnerungsstücke würde ich erstmals weg packen dazu gehört auch Bilder und auf jeden Fall ne Menge Zeit...schön Musik hören und etwas in dich gehen...

Es ist wie Liebeskummer beim ersten mal tut es am Meisten weh man muss nur wirklich wissen das es irgendwo normal ist zu sterben und irgendwann wird es dann besser und dein leben geht weiter nach einer Zeit kannst du dich Ablenken...und dann wird auch dein Leben weitergehen


Snifyz  26.09.2019, 09:59

Mindestens 5?

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KokosH2o  26.09.2019, 19:11
@Snifyz

Jaaa die mir sehrrr wichtig waren die anderen kannte ich nur von sehen her wir haben nicht soviel gehabt was uns verbindet

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Snifyz  27.09.2019, 09:16
@KokosH2o

Um dich rum sterben die Leute ja wie die Fliegen. Bist wohl ein Fall für den Staatsanwalt.

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KokosH2o  29.09.2019, 13:50
@Snifyz

Sei einfach dankbar und froh dass es bei dir nicht so ist

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Die Zeit heilt alle Wunden. Oder zumindestens verblassen sie mit der Zeit.

Du solltest dir jemanden suchen, mit dem du reden kannst.
Wenn es nicht deine Eltern/Familie sein können/kann geh zu einem Psychologen oder zu einer Trauergruppe dort kannst du über deine Gefühle sprechen.

Vielleicht solltest du auch erst mal deinen Hausarzt um Rat fragen. Die haben da mehr Ahnung und können dir vermutlich auch Adressen geben an die du dich wenden kannst.


Snifyz  26.09.2019, 09:59

Die Zeit heilt keine Wunden. Sie rücken höchstens in den Hintergrund. Die Zeit führt uns sekündlich näher Richtung Tod. Sie ist mit ihm vereint.

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turalo  26.09.2019, 09:55

Die Zeit ist wahrlich nicht in der Lage, alle Wunden zu heilen. Sprich mal mit verwaisten Eltern, inwieweit deren Wunden verheilt sind..... Selbst nach 50 Jahren nicht

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Du mußt die Trauer zu lassen. Ich habe meinen Vater und meine Tochter verloren.

Man durchlebt verschiedene Trauerphasen. Das ist wichtig um das zu verarbeiten.

Kannst du das nicht, such dir Hilfe. Es ist schwer und dauert. Wie lange ist unterschiedlich.

Mit der Zeit wird es besser. Sicher für dich im Moment kein Trost. Aber es ist wirklich so.

Denke auch an die schönen Momente. Mein Beileid.

Alles Gute