Metall transparent lackieren?

5 Antworten

Hallo rupprechtt!

Zunächst einmal, stehen grundieren und transparent sich gegenüber.

Zur Haftvermittelden Grundierung und oder zum Schutz vor Rost und Korrosion, ist eine Grundierung unumgänglich - transparent ist das Problem.

Zumal die Frage auch etwas Verwirrung aufwirft - du möchtest transparent grundieren, um einen Matten Lack aufzutragen? Das macht keinen Sinn. Wenn du einen nicht transparenten Lack auftragen möchtest, ist die Farbe der Grundierung (fast) zu vernachlässigen.

Es wäre gut, wenn du noch einmal etwas mehr in das Detail gehen würdest; was genau möchtest du in welcher Farbe haben und über welche Größenordnung sprechen wir?

LG Menin


rupprechtt 
Beitragsersteller
 15.06.2018, 14:15

Ersteinmal Danke für die Antwort! ;)
Genau die Transparenz ist mein Problem. Ich will die aktuelle Optik belassen. Das heißt nur zum Schutz farblosen Lack auftragen. Da ich zuvor natürlich grundieren muss/will brauche ich aber auch farblose Grundierung.

Also meine Schweißkonstruktionen (Stuhl- und Tischgestelle) sollen auch weiterhin ihre geschliffenen Stellen zeigen.

Inzwischen habe ich von Epoxy-Primer gelesen. Doch leider keinen transparenten gefunden.

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Menin123  15.06.2018, 15:16
@rupprechtt

Okay, jetzt kommen wir der Sache schon ein wenig näher.

Es gibt in der Tat mehrer Möglichkeiten, jedoch kaum eine, die alle deine Wünsche abdeckt.

Die einfachste Möglichkeit um alles transparent zu haben und alle Schleifstellen zu sehen, wäre Wachs. Fertig sprühbar aus der Dose erhältlich und lässt damit eine schnelle Bearbeitung der gesamten (auch schwer erreichbaren) Stellen zu. Jedoch muss dies je nach Nutzung und Witterung regelmäßig erneuern und hinterlässt Spuren an Haut und Kleidung. Daher eher zum Schutz für Schweißnähte und Verschraubungen geeignet.

Wenn du aber kein Problem damit hast, regelmäßig(er) das ganze zu erneuern, nimm einen farblosen Basislack und überziehe das ganze mit einem Matten Klarlack. Hält wesentlich länger als lackieren ohne Grundierung, dank der höheren Ahäsion und Kohäsion zwischen den Lacken und der hohen Schichtdicke des Klarlacks, ist aber dennoch nicht für ewig.

Diverse Lackhersteller haben einen Transparent Sealer, also einen farblosen Füller im Sortiment. Dieser bietet zwar transparent und Haftvermittlung, hat aber selbst keine zum Metall. Dies ist aber keine richtige Grundierung. Da wirst du zwar erst später die selben Probleme haben, wie mit jedem anderen Lack ohne Grundierung auch, aber durch die höhere Schichtdicke erst später.

Zum streichen gibt es bei gut sortierten Malerbedarf, oder Baumärkten transparenten Haft- und Isoliergrund. Mit diesen Material habe ich aber keinerlei Erfahrung und weis daher nicht über die Vorzüge und Nachteile.

Wenn es dich nicht stört, dass dein Stahl eine etwas andere Farbe bekommt, empfehle ich dir die Vorbehandlung mit einem phosphorsärehaltigem Primer. Dieser ist in der Regel jedoch gilblich. Auf Stählen ist dieser Gelbstich aber nur bedingt zu sehen. Vorteil daran wäre, du könntest direkt einen Klarlack überziehen.

Die aller beste Alternative die mir dazu einfällt, wäre ein vollständiger Schichtaufbau mit Passivierung, Grundierung und Decklacken. Die visuellen stellen die du angesprochen hast, gerade im Bereich Schleifstellen und Schweißnähte, lassen sich super mit einer Durschlifftechnik imitieren. Nach der Passivierung und der Grundierung, kannst du einen Lack aufsprühen, der der Farbe deiner Schleifstellen gleich, oder nahe kommt und überziehst dann das ganze mit einem Lack in der Farbe deines Stahls. Beispielsweise eine erste Deckschicht mit RAL 9006 (Weißáluminium) und eine zweite Deckschicht mit 7021 (schwarzgrau). Nachdem das ganze ausgehärtet ist, kannst du mit einem Schleifpapier an den Stellen deiner Wahl die zweite Schicht entfernen, wzb an den Schweißnähten oder einfach mal mitten auf der Fläche. Mit der Körnung des Papiers, kannst du auch noch darüber entscheiden wie stark dies hervor gerufen werden soll.

Zum Schluss kannst du noch einen Matten Klarlack auftragen. Gut ausgeführt wird man zwar bei genauem betrachten sehen, dass es sich um eine Imitation handelt, aber auf diese Weise hast du mehrere Jahre ruhe.

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rupprechtt 
Beitragsersteller
 16.06.2018, 10:14
@Menin123

@Menin123
vielen dank für die super antwort!
da ich ein paar teile verschenken will möchte ich auf spätere nachbehandlung eigentlich verzichten! und die idee mit den immitierten schleifstellen ist klasse. doch um ehrlich zu sein, mir doch zu viel arbeit!
Der phosphorsäurehaltige Primer klingt für mich sehr vielversprechend. Doch leider habe ich keinen transparenten finden können! Kannst du einen empfehlen?

Vielen herzlichen Dank!

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Ob und wie gut der Lack haftet oder wie schnell er sich verabschiedet, hängt auch davon ab, welcher Belastung und welchen Einflüssen die Teile ausgesetzt sind. Versuch es einfach mit Klarlack und schau, wie lange es hält. Vielleicht muss man die Dinge, die du da herstellst, nur alle paar Jahre mal renovieren.

Wenn du das Teil ordentlich sauber bekommst sodass kein fett/Öl etc mehr drann ist kannst du es mit klarlack beschichten. Auch ohne haftvermittler, da hör ich oft größten Quatsch was wann wie abblättert. Wichtig ist zudem das der Untergrund dezent angeschliffen wird was nach dem lackieren auch nicht mehr zu sehen ist. Wichtig: es darf nirgends anfangen zu rosten, sprich alles muss beschichtet sein. Auch innen bzw stellen die mit Luft und Feuchtigkeit in Kontakt kommen können.


Rikan  16.06.2018, 19:33

die Anforderungen der lacke lassen oft die Haftung schwächeln vor allem da es ja die unterschiedlichsten untergründe gibt. Daher gibt es auch für alles grundierungen. Die Kunststoff grundierung ist zb. transparent aber der Markt sucht teils einfärbbare grundfüller und da ist transparent halt unpraktisch. Es geht darum das bei auffahrunfällen etc nich alles anfliegt.

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rupprechtt 
Beitragsersteller
 16.06.2018, 18:11

warum werden dann dann bei normalen lacken immer grundierungen aufgetragen? hatte immer das gefühl ein haftvermittler ist nötig!

ich hätte die teile vor dem lacken einfach mit verdünnung oder bremsenreiniger abgewischt.

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Gibt es, ist aber teuer ... hatte vor 20 Jahren mal eine Dose ...

gehe in einen Stahlhandel, Baumart wird sich nichtbauskennen, und frage danach, transparenter Korrosionsschutz ...

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – EU Zertifizierter Gutachter Schlosserhandwerk

Zaponlack als einfacher Schutzlack?!


rupprechtt 
Beitragsersteller
 15.06.2018, 15:11

Habe gerade von Zaponlack gelesen. Allerdings nicht herausfinden können ob er für Stahl geeignet ist und tatsächlich vor Rost schützt. Außerdem war oftmals von Vergilbung die Rede. Ansonsten klang das eigentlich schon nach etwas worauf ich nach der Suche bin!

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