Merkt ein Toter eigentlich, dass er tot ist?

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Hallo qduzu,

um sich Klarheit zu verschaffen, wäre es hilfreich, einmal in der Bibel nachzuschauen, was sie über den Tod sagt. In dem Bibelbuch Prediger steht unmissverständlich: "Denn die Lebenden sind sich bewusst, dass sie sterben werden; was aber die Toten betrifft, sie sind sich nicht des geringsten bewusst... Alles, was deine Hand zu tun findet, das tu mit all deiner Kraft, denn es gibt weder Wirken noch Planen, noch Erkenntnis, noch Weisheit in dem Scheọl [das Grab], dem Ort, wohin du gehst" (Prediger 9:5,10). Wenn der Mensch stirbt, dann hört er auf zu existieren. Er befindet sich, wie obiger Text zeigt, in einem Zustand völliger Bewusstlosigkeit. Sämtliche Lebensfunktionen sind erloschen, da sie an den Körper gebunden sind. Nach der Bibel gibt es nichts - auch keine Seele - , die nach dem Tod weiterlebt.

Das bedeutet jedoch nicht, dass mit dem Tod für immer alles aus ist. Die Bibel spricht von einer Auferstehung, bei der Gott die Toten zum Leben zurückbringen wird. Wie ist das möglich? Weil Gott ein vollkommenes Gedächtnis besitzt, das in der Lage ist, sich an das Lebensmuster jedes einzelnen zu erinnern. Für Gott ist die Auferstehung ungefähr so, als würden wir einen Schlafenden wecken. Aus diesem Grund verglich Jesus den Tod mit einem Schlaf (siehe Joh. 11:11-14).

Nach der Auferstehung werden die meisten auf der Erde weiterleben, allerdings unter besseren Voraussetzungen, als dies heute der Fall ist. Gott wird, wie die Bibel zeigt, zuvor in das Weltgeschehen eingegriffen und für bessere Verhältnisse gesorgt haben. Dies wird mit sehr schönen Worten in der Offenbarung, dem letzten Buch der Bibel beschrieben. Dort heißt es: "Dann hörte ich eine laute Stimme vom Thron her sagen: „Siehe! Das Zelt Gottes ist bei den Menschen, und er wird bei ihnen weilen, und sie werden seine Völker sein. Und Gott selbst wird bei ihnen sein.   Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen" (Offenbarung 21:3,4).

Die Auferstehung ist ein in der Zukunft liegendes Ereignis, das Jesus einmal wie folgt beschrieb: "Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen werden, ... zu einer Auferstehung des Lebens" (Joh. 5:28, 29). Das bedeutet, dass die Verstorbenen bis zum Tag der Auferstehung im Todesschlaf ruhen. Es gibt auch niemanden, der mit einem Höllenfeuer gestraft wird. Wenn man über das Gesagte nachdenkt, dann mag man zwar immer noch ein gewisses Unbehagen bei dem Gedanken an seinen eigenen Tod empfinden, doch ist einem der ganz große Schrecken vor dem Tod sicher genommen. Ist das nicht sehr erleichternd?

LG Philipp


qduzu 
Beitragsersteller
 15.08.2017, 02:03

Wie meinst du das es gibt keine Seele? Werden wir nach der Auferstehung wieder einen Körper haben? Was macht dann unser Ich aus wenn es nicht die Seele ist? Der Körper ist es doch auch nicht.

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Philipp59  15.08.2017, 06:34
@qduzu

Hallo qduzu,

es ist in der Tat so, dass unser Körper letztendlich ausmacht, wer wir sind. Unsere gesamte Persönlichkeit, samt unserer Erinnerungen, die wir im Laufe unseres Lebens gesammelt haben, sind in unserem Gehirn abgespeichert. Wenn nach dem Tod unser Körper zerfällt, ist somit all das, was uns ausgemacht hat, nicht mehr vorhanden.

Der Gedanke, dass nach dem Tod nichts mehr von uns weiterexistiert, ist wahrscheinlich schwer zu akzeptieren. Vermutlich glaubst Du, wie viele andere ebenfalls, an die Unsterblichkeit der Menschenseele. Beachte jedoch, was die Bibel über die Seele lehrt.

Das Wort "Seele", das in vielen Bibeln zu finden ist, ist eine Übersetzung des hebräischen Wortes néphesch und des griechischen Wortes psyche und bezieht sich in der Bibel auf den Menschen, auf Tiere oder auf das Leben selbst. Niemals jedoch beschreibt die Bibel "Seele" als einen nicht stofflichen Teil des Menschen, der den Tod überdauert. In Bezug auf den ersten Menschen sagt die Bibel: "So steht auch geschrieben: ,Der erste Mensch, Adam, wurde eine lebendige Seele" ( 1. Korinther 15:45). Es heißt hier nicht, dass der Mensch eine Seele bekam, sondern dass er eine Seele wurde. Das ist ein großer Unterschied. Somit bezeichnet der Begriff "Seele " in der Bibel den ganzen Menschen, nicht einen Teil von ihm. Der Mensch ist also die Seele. Daher übersetzen viele Bibelübersetzer das hebräische Wort für Seele, néphesch, richtigerweise als "Lebewesen" oder "lebende Person".

Dass die Seele kein unsichtbarer Teil des Menschen ist, der im Jenseits weiterlebt, wird auch in mehreren Enzyklopädien bestätigt:

„Im A[lten] T[estament] [gibt es] keine Dichotomie [Zweiteilung] in Körper und Seele .  .  . Der Israelit sah die Dinge konkret, in ihrer Gesamtheit, und sah deshalb Menschen als Personen und nicht als etwas Zusammengesetztes an. Der Ausdruck nepeš [néphesch], obgleich mit unserem Wort Seele übersetzt, bedeutet nie Seele im Unterschied zum Körper oder zur Einzelperson. .  .  . Der Ausdruck [psychḗ] ist das entsprechende Wort für nepeš im N[euen] T[estament]. Es kann das Lebensprinzip, das Leben selbst oder lebendes Wesen bedeuten“ (New Catholic Encyclopedia, 1967, Bd. XIII, S.  449,  450).

„Der hebräische Ausdruck für ‚Seele‘ (nefesch, das Atmende) wurde von Moses gebraucht .  .  ., bezeichnet ein ,belebtes Wesen‘ und ist gleichermaßen auf nichtmenschliche Wesen anwendbar. .  .  . Die neutestamentliche Anwendung von psychē (,Seele‘) war mit nefesch vergleichbar“ (The New Encyclopædia Britannica, 1976, Macropædia, Bd.  15, S. 152).

„Die Ansicht, daß die Seele ihre Existenz nach der Auflösung des Körpers fortsetzt, ist eher eine Sache philosophischer oder theologischer Spekulation als eine Sache des einfachen Glaubens, und sie wird daher nirgendwo ausdrücklich in der Heiligen Schrift gelehrt“ (The Jewish Encyclopedia, 1910, Bd.  VI, S. 564).


Der Gedanke einer unsterblichen Seele stammt aus der griechischen Philosophie. So war Platon, der im 4. Jahrhundert v. Chr. lebte, ein Hauptverfechter dieser Lehre. In einem seiner Werke verkündete er: "Ganz sicher .  .  . ist die Seele unsterblich und unvergänglich, und in Wahrheit werden unsere Seelen im Hades [in der Unterwelt] sein“ (Platon, Phaidon). Frühe Kirchenlehrer aus dem 2. Jahrhundert n. Chr., die Gefallen an den philosophischen Gedanken Platons fanden, übernahmen seine Erklärungen über die Seele.

Die eigentlichen Wurzeln der Lehre von der unsterblichen Seele gehen jedoch noch viel weiter zurück. Sie lassen sich bis in die ägyptische und babylonische Kultur zurückverfolgen. So heißt es beispielsweise in dem Buch The Religion of Babylonia and Assyria von Morris Jastrow : „Die babylonischen Theologen [befassten sich] ernsthaft mit dem Problem der Unsterblichkeit. .  .  . Der Tod galt als Tor zu einem anderen Leben".

Um die Toten aufzuerwecken, braucht Gott nichts, was von uns übrigbleibt. Da er jedoch ein vollkommendes Gedächtnis besitzt, kann er sich an jedes Detail von uns erinnern und ist somit in der Lage, uns neu zu erschaffen.

Folgender Vergleich macht die Auferstehung etwas verständlicher: Angenommen, ein Haus brennt bis auf die Grundmauern ab und der gesamte Schutt wird weggeräumt. Das Haus existiert also nicht mehr. Wenn jedoch der Architekt dieses Hauses noch die Baupläne hat, dann ist er in der Lage, dieses Haus mit neuen Materialien wieder aufzubauen. Das neue Haus gleicht dann dem alten dann ganz genau, bis auf die Verfallserscheinungen, die das alte Haus bereits hatte.

Genauso ist es bei der Auferstehung der Toten. Gott verfügt aufgrund seines grenzenlosen Gedächtnisses über die Möglichkeit, jeden Menschen, der irgendwann einmal gelebt hat, wieder neu zu erschaffen, mit all seinen Charaktermerkmalen, seinen Erinnerungen und natürlich seinem Aussehen. Daher kann die Auferstehung der Toten als das größte Wunder überhaupt bezeichnet werden.

Fortsetzung...

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Philipp59  15.08.2017, 06:36
@Philipp59

Jesus Christus sprach von diesem Wunder, als er seinen Jüngern folgendes Versprechen gab: "Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen werden ... zu einer Auferstehung des Lebens" (Johannes 5:28, 29). Dann wird auch eine andere alte Prophezeiung in Erfüllung gehen, die besagt, dass Gott "den Tod für immer verschlingen" wird (Jesaja 25:8).

Es wird also eine Zeit geben, in der Gott nicht nur die Gräber der Toten leeren wird, sondern auch dafür sorgen wird, dass die Auferweckten für immer am Leben bleiben können. Dann wird der ursprüngliche Vorsatz Gottes mit der Erde und den Menschen verwirklicht werden: Die Erde wird zu einem wunderschönen Paradies werden, in dem es weder Kriege noch Hunger noch sonstiges Leid mehr geben wird. Es bricht also ein völlig neues Zeitalter an.

LG Philipp

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Das was sich als endlich definiert und dem Begriff vom "Tod" erliegt, das ist der stoffliche Körper und der diesen "bewohnende" EGO-Verstand. 

Diese merken also nichts davon, weil sie "danach" ja nicht mehr von der Lebendigkeit durchdrungen sind (Körper) bzw. nicht mehr sind (Verstand).

Die Essenz des spirituellen Seelen-Bewusstseins stirbt definitiv nicht, sondern reinkarniert (Wiedergeburt) "hintergründig" zu einem neuen stofflichen Körper = Begriff bekannter "Geburt" (mit neuem EGO-Verstand).

Inwiefern sich die "hintergründige" Essenz der Seele dem Vorgang der jeweils vorherigen Reinkarnation - in welchem Umfang (?) evtl. bewusst ist, das können wir als "normal-denkende" Bewusstseins-Individuen innerhalb dieser "raum-zeitlichen" illusionären Welt nicht in uns bewusste Erfahrung bringen.

Meistens schon, aber nicht immer, da gibt es dann viel Drama, weil sich der Tote bzw. sein Bewusstsein, nicht von Dingen oder Personen loesen will.

Aber die meisten checken das fueher oder spaeter, sie merken, dass keiner mehr auf sie reagiert. Na klar, dein Bewusstsein wird ewig sein, natuerlich von Phasen unterbrochen, wo du traeumst ein Mensch zu sein, das ist die Illusion, das Spiel, damit es Spass macht.

Das Schlüsselwort lautet bei Dir "ICH GLAUBE". Das bedeutet so viel wie raten, mehr halt auch nicht.

Ja, ich weiß, die oft hierzu berichteten Nahtoderlebnisse sollen da irgendwas berichten oder ausschlaggebend machen oder solche urkomisch anmutende Argumentationen, die heirzu oftmals zu lesen sind.

Nur dass man bei einem Nahtoderlebnis halt ganz einfach noch nicht tot war.

Merke auf, man ist erst tot, wenn man gesichert nicht mehr gerettet werden kann.

Dies ist erst der Fall bei komplettem Hirntot, also wenn das Organ Gehirn
seine Arbeit endgültig  eingestellt hat. Solange das noch tut - und das tut es noch mehrere Minuten lang - ist man halt nicht tot.

Ganz einfach ist hierbei, das Gehirn klammert sich an seine Funktion, ja man hat unlängst gar herausgefunden, es fährt nochmal geradezu zur
Höchstleistung auf, da es bemerkt, es wird ihm der Stecker gezogen. Das einzige, wass das Ding halt machen kann, ist denken, und das tut es dann.

Aber es heißt ja auch NAH TOD Erlebnis, also wenn der Tod nahe ist. Nahe, aber halt noch nicht eingetreten.

Was da nicht alles hineingeschummelt wird von wegen "gehe ins Licht" oder
solch Unsinn, was dann angeblich auf irgendwelche Jenseitsdingsbumsheimer oder Götter oder sonstwas hinweisen soll, das ist
schon lächerlich, denn man brächte dazu ein NACH TOD Erlebnis, also
nach dem Eintreten des Todes.

Ein solches wird nirgendwo bislang erwähnt, logisch, denn die Leute, die dies berichten könnten, wie machen die das, wenn die nur kurz drauf verbuddelt werden?

Was nach dem Tod passiert, ist eine religiös und wissenschaftlich sehr häufig diskutierte Streitfrage - da scheiden sich die Geister. Gibt es ein "Leben" nach denn Tod? Was passiert mit unserem Bewusstsein, wenn wir sterben? Spüren wir etwas, nachdem wir gestorben sind?

Das ist aber genauso wie die Frage nach der Existenz Gottes eine Glaubensfrage. Ob man nach dem Tod in den Himmel kommt, wiedergeboren wird oder in den Zustand wie vor der Geburt - ein Nichts - verfällt, weiß niemand - und die, die es wissen könnten, sind leider schon tot. ;-)

Grüße.


AllesLiebe12  19.08.2017, 20:41

Das was "nach" dem Begriff vom Tod ist, kann definitiv nicht "danach" sein, sondern ein gegenwärtiger IST-Zustand (außerhalb der "raum-zeitlichen" ILLUSION der Existenz).

(Religiöser) Glauben hilft da nicht weiter, aber das (logische) Wissen darum lässt es als fundamentale Wahrheit erkennen.

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