Menschen zum lachen bringen?

6 Antworten

Fortsetzung...


Ich lernte dabei, dass sie KEINE Tricks drauf hatte oder "Methoden" anwandte. Sie war nur unerhört vertrauensvoll, angenehm aufmunternd und kundenspezifisch 'geladen' wie es gerade gebraucht war. Als die Mutter mit den Kindern aus dem Ausgang gegangen war, lachte sie mich gequält-geschafft an: "Und das jeden Tag, das hält frisch!" Verstehst'd? Sie brachte vollen Einsatz!


Ich hatte noch eine Kundensituation mit ihr, gleich
danach, zu der sie mir jedoch nen großen Vorhang vorzug. Duch die Termindichte erkannte ich auch erst, unter welchem Stress sie bei den (manchmal auch sehr aufgedrehten Gören, die sie schon mal etwas lauter zur Ordnung rufen musste) gestanden haben musste, da MUSSTEN dann ja die auch Schüsse sitzen!

Ich verfolgte dann also nur akustisch eine Portraitserie
für einen ca. 50/60 jährigen Mann im Managerzwirn. Ihre Stimmer wieder genauuuso persönlich und ungeheuer "sympathisch", doch diesmal 'schnurrte' sie förmlich und ich konnte mir gut vorstellen, dass dieser vorher sehr souveräne Mann nun wahrscheinlich brav seine Aufgaben'unter' ihrer Leitung erfüllte. Die Aufnahmen von ihm sah ich nicht.
Vorher hatte ich die Mutter mit den Gören mit begrüßt und gehörte irgendwie mit dazu, diesmal war ich 'gar nicht dabei'. Doch aus dem Dialog konnte ich gut hören, wie sie auch diesmal ihren Kunden sehr persönlich individuell annahm und den dann auch zu einem - eher männlich kurzen - Lacher brachte. Ich vermute, dass das ganz gezielt für ein Foto war.

Also kurz,  Klassen5...,
nicht zu etwas bringen, sondern deine Klienten etwas real erleben lassen,. sie sich wirklich freuen oder schallend lachen lassen. Mit was, das muss der Moment ergeben. Den Manger brachte sie zu dem kurzen Lacher mit einem sehr scharfen "Gucken sie jetzt mal richtig streng...!" Mit der Zeit wird jeder so seine Standard-Gags drauf haben. :- )









Hallo Klassen5...,
DAS ist das Geheimnis von guten Portrait- oder auch Kinderfotografen! Ein sehr wichtiges und auch wertvolles. Weil ich mich sehr für Fotografie interessierte und auch ab und zu mit Fotoateliers zu tun hatte, habe ich natürlich immer so viel hinter den Kulissen geluchst wie ich konnte.

Also, eines haben sie alle gemein, die Guten unter ihnen:
Sie sind schlicht locker und ganz natürlich! Selbst im schärfsten Stress (der ja im Atelierbetrieb häufig alleine durch Terminprobleme oder Lampenausfall oder was auch immer, entstehen  kann) wirst du von ihnen ganz sicher kein so typisches "...Jaaah, Baby, guuut ... und jetzt noch mal mit Schmackes ... jaaaa, gibbs mir...!" hören, das habe ich allerdings auch nicht bei schmissigen Aufnahmen für Regenmoden gehört.

Sondern eher konzentrierte Arbeitsruhe,
die Profimodels wissen ohnehin von selbst ganz genau, was von ihnen kommen muss. Sie und der Fotograf tanzen ihren ganz sachlichen Showtanz herunter und gut war's, ist ja auch harte Arbeit. Das übrigens bei Musik, weil die einfach die Glkieder bewegter macht. Das unerhört strahelnde Lachen mit den blitzenden Augen und der sündig feuchten Unterlippe...  das haben die Models allerdings wohl alle schlicht per Kommando drauf.
Ich betone das, weil der Fotograf ja eigentlich voll mit der Beherrschung der Technik des Bildes zu tun hat, der kann sich nicht noch um die Unterhaltung der Models kümmern müssen!

Einmal erlebte ich eine außerordentlich berührende Vorstadtfotografin, die sich tatsächlich ganz gut durch alleine ihre Portrait- und Familien- / Vereinsaufnahmen finanzierte. Also NUR Laien als Models hatte. Sie hatte zuerst zwei junge Gören zum Portrait (Fotografen schlagen die Augen bei sowas gen Himmel!) und auf einmal war die Mutter (auch für das Bewusstsein der Kinder) gar nicht mehr da!
Die Fotografin hatte die beiden Kinder derart gebannt und im professionellen Griff (sie hatte fast immer Augenkontakt mit ihnen und als die Gören ins Foto schauen sollten, kam von ihr hinter der Cam ein etwas lauteres: "Seht ihr mich? Ich sehe euuuch...!" Nichts mehr.
Die beiden schauten fasziniert erst erstaunt, dann herrlich strahlend und nachher absolut befreit gackernd "ins Foto" (lachten also den Fotobetrachter an), dass einem warm ums Herz wurde. Die Fotos sahen danach allerliebst aus und man ahnte gar nicht, was für ein wirklich äußerst konzentriertes 'Theater' die Fotografin dabei abspulte.

Kommt drauf an, evtl ein Witz, aber ist man nicht in Stimmung wird es schwierig.

Das wichtigste ist selbst sehr freundlich auf die Leute zu zu gehen und selbst die gesammte Zeit zu grinsen!

Das Gebiss rausnehmen und zeigen.