Meinung zu Investment Banker?
Was ist eure Meinung zu Investment Banker?
Also diejenigen die 60-90h pro Woche arbeiten, und nach dem Bachelor (also mit ca. 21 Jahren) mit über 120.000€ All In einsteigen.
Und nach 6 (mit 27 Jahren) Jahren als Vice President 250.000€ + Bonus (auch nochmal mindestens 100.000€) verdienen?
(Investment Banker an BB)
5 Antworten
Ich komme aus dem Kapitalmarktbereich und meine persönliche Meinung dazu:
Die von dir genannten Daten sind recht naiv.
Die wenigsten werden überhaupt mit einem Bachelor eingestellt, weil es dutzende andere Bewerber mit Master und teils sogar Dr. gibt.
Ein Einstieg mit 120.000€ ist ebenso nicht die Regel, ja für den ersten festen Job dort dann schon, aber da ist in der Regel immer schon 1-2 Jahre Werkstudententätigkeit und ein Trainee-Programm vorgeschaltet, real ist das Einstieggehalt in der Bank selbst im hochbezahlten IB also geringer. Nur wer sich da beweist, kommt überhaupt dann in die erste "richtige" Einstellung dort, viele überstehen die Zeit als Trainee im IB nicht (oder merken es ist nichts für sie) und gehen in andere Bereiche.
Anonsten ist eine 60h+ Woche eine reine Sache der Priorisierung, der Verteilung von Freizeit und Hobbys usw. Einem muss da halt klar sein, dass es viele gibt deren Einsatz sich für sie am Ende nicht langfristig auszahlt.
Wobei das nicht nur auf das IB beschränkt ist, in anderen Kapitalmarktbereichen der Banken kann man das auch haben. Zumal einige auch gar nciht die vollen 90h arbeiten, sondern das einfach nur Anwesenheit im Büro / Dienstreisen ist. Real liegt die produktive Arbeitszeit auch tiefer. 15 Minuten früher beim Geschäftsessen zu sein ist eben formal Arbeitszeit, auch wenn es teils eher eine Pause ist (insbesondere wenn man gut vorbereitet ist und nichts mehr anschauen muss).
Auch die von dir geannten 350.000€ nach 6 Berufsjahren sind, zumindest in Deutschland, auch im IB keinesfalls die Regel sondern ausnahmen. Gerade weil du den Vice President ansprichst: Das sind viele nach 6 Jahren noch nicht, hängt natürlich auch von der Bank ab wie viele Zwischenstufen sie jeweils hat und selbst dann ist das Gehalt oft deutlich geringer als dein Wert.
So nun genug dazu:
Meine persönliche Meinung: ich arbeite gerne im Kapitalmarkt, aber IB insbesondere dort das Frontoffice wäre nichts für mich. Was ich da an Misstrauen unter Kollegen, Machtkämpfen usw. mitbekomme, weil jeder den anderen überbieten will um die nächste Beförderung zu erhalten, finde ich einfach nur nervig. Meine Kollegen müssen nicht meine besten Freunde sein, aber ein gewisses Vertrauen habe ich zu denen doch gerne, dass man bei probleme zusammenarbeitet statt nur nach Möglichkeiten zu suchen besser als der andere dazustehen bzw anders formuliert: den anderen schlecht zu machen.
Ich halte den ganzen Bereich für sehr suspekt. Die Banken und ihre Mitarbeiter wollen doch meistens nur dem Bürger das Geld aus der Tasche ziehen und sich daran bereichern.
Im wirtschaftlichen Sektor sieht es m.E. etwas anders aus, da werden Investitionen benötigt, um Projekte voranzutreiben. Solange diese nicht auf Kosten von Irgendjemanden gehen, ist da nichts verwerfliches.
Ansonsten ist derlei Geschäftsgebaren moralisch verwerflich. Ich kenne einen Mann, der nach ca. 10 Jahren ausgestiegen ist, weil er da nicht mehr mitmachen wollte. Ich glaube, diese Person ist kein Einzelfall.
Abschließend noch ein Karriere-Aspekt: Mit 21 Einstieg - mit 27 Vize-Präsident - mit 35 Rauswurf, weil zu alt! Typisch für das Wirtschaftsleben.
Kenne keinen, hätte mir mit solchen Wirtschaftstypen wohl auch nicht viel zu erzählen.
Das lässt dich einfach nur dumm wirken. Aber wahrscheinlich ist es dir eh egal, was andere über dich denken 😉
Zumindest interessiert es mich nicht die Bohne was du über mich denkst!
Ja das glaube ich dir 😉 (wir wissen aber beide, was ich über dich denke)
Was soll ich dazu sagen? Mit 90 Std Arbeit würde ich im Krankenhaus aufwachen
Ja du schon. die aber nicht (liegt wahrscheinlich daran dass diese Investmentbanker ziemlich intelligent sind)
Kann finanziell sehr lukrativ sein.
Ich persönlich wäre für so einen Lebensentwurf jedoch zu intellektuell, zu vielseitig interessiert.
Ich bin Entwicklungsingenieur und Doktorand, leiste also durchaus auch meinen Beitrag und bin es gewohnt, 50, 60 Stunden die Woche für meine Arbeit und meine Projekte aufzuwenden. Aber ich würde das nicht dafür machen, noch mehr Geld zu verdienen, wo ich schon mit meinem jetztigen Einkommen nicht weiß, für was ich es noch alles ausgeben soll: In meinen Kleiderschrank bekomme ich nicht mehr Zeug rein, ich werde jeden Tag satt, muss aber aufpassen, nicht dick zu werden, mein Auto steht an vier Tagen in der Woche eh nur rum, weil ich mit den Öffis pendle, für meine vielen Hobbys habe ich eh schon alles, was ich an Ausrüstung benötige, ich habe praktisch alle Versicherungen, die man braucht und lege jeden Monat etwa 800 € in Form eines Bausparvertrags und eines kleinen Depots zurück. Würde ich noch mehr verdienen, würde ich einfach nur mehr konsumieren, mehr die Umwelt verbrauchen, etc. Das passt nicht zu mir.
Wenn du Investments so analysierst wie Leute, dann du wohl noch deutlich weniger. Stimmt aber schon, neben der dafür mehr als ausreichenden kognitiven Leistungsfähigkeit und Ausdauer fehlt mir einfach die Motivation und die moralische Hemmungslosigkeit für so einen Job. Ich würde es also wirklich nicht schaffen, aus anderen Gründen jedoch als die, die dir da im Sinn waren, als du diese Worte schriebst.
Ich hab nach der Meinung gefragt nicht ob du sie kennst oder nicht 🤦. Wenn du keine Meinung hast, dann spar dir einfach deinen Kommentar