Meine (verhasste) Oma stirbt?
Hallo, ich bin 16 Jahre und suche rat bei euch. Es ist nämlich so. Ich merke, dass meine Oma bald sterben wird. Sie hat übergewicht, probleme mit den Beinen(wollte es aber nie vernünftig verarzten lassen), hat Parkinson und ist nun auch noch auf einem Auge blind. Mein Opa ist schon länger tot. Das Problem ist jetzt, dass ich nicht weiß, ob ich zur Beerdigung gehen will. Meine Mutter wird auf keinen Fall gehen. Das liegt daran, dass meine Oma, mein Onkel, die zwei Tanten und die Cousinen sehr intrigant, geldgeil und hinterhältig sind. Meine Oma hat oft schlecht überutter geredet und ihr auch eine grauenvolle Kindheit beschehrt. (Meine Mutter dachte eines nachts, Oma würde sie ermorden. Muss man sich mal vorstellen! Oder die Aussage:,,Dich hätte man als Kind besser in den Fluss geworfen.") Dann gab es keinen Schutz und Geborgenheit. Wenn sie nicht das getan hat, was verlangt wurde gab es ne Schelle. Und zu Geburtstagen hat sich natürlich keiner gemeldet. Mama war ihnen völlig egal. Trotzdem wurde immer nach Geld gefragt, dann wieder runtergemacht, wenn sie nicht wollte. Manchmal musste sie nach einer SMS oder Anruf weinen. Für ein Jahr musste sie deshalb in psychologische Behandlung, weil sie nicht wusste, ob sie das Recht hätte zu leben!!!😣😞Nie hat sie Liebe erfahren und man merkt einfach wie sehr es sie belastet. Seit ein paar Monaten hat sie den Kontakt ganz abgebrochen. Darübe war sie natürlich traurig, aber es ging ihr dadurch besser. Eben hat meine Tante geschrieben, dass sie blind auf einem Auge ist und Mama sie mitbetreuen kann, obwohl sie ihnen so egal ist. Wenn sie es nicht tut, müsse eine Pflegekraft eingestellt werden, wo alle bezahlen müssen. Dazu muss ich sagen, dass mein Onkel 60 ist und immer noch bei meiner Oma lebt. Helfen kann er natürlich nicht😒. Ich weiß nicht, wie ich darauf reagieren soll. Ich habe ja auch ewig keinen Kontakt gehabt und weiß nicht, ob ich bei der Beerdigung dabei sein will. Ich will meine Intrigante Verwandschaft nicht sehen. Vielleicht gehe ich später alleine auf den Friedhof. Was soll ich tun? Kann mir jemand helfen?
LG Lena
5 Antworten
Hallo, ich schreibe mal, was ich in deiner Situation tun würde, aber letztendlich kenne ich dich nicht und ich kann dir nicht vorschreiben, was du tun sollst.
Nun, ich würde nicht zur Beerdigung gehen. Denn deine Oma hat deiner Mutter grausame Dinge angetan und das würde mich sehr wütend machen. Wenn ich zu dieser Beerdigung gehen würde, wenn ich ihr auch nur eine gute Sache antun würde, wäre ich auf mich selbst wütend, weil ich meine Mutter liebe und durch sie hätte sie selbst keine Liebe erfahren. Tut mir Leid jetzt für diese dramatische Antwort, aber so würde es mir gehen. Da wäre es mir auch egal, wie es der Oma gehen würde. (Natürlich würde ich niemanden extra was schlechtest wünschen).
Jedenfalls, ich hoffe du findest den richtigen Weg und du und deine Mutter werdet ein schönes Leben haben!
Also ich sage jetzt einfach, was ich tun würde, wäre ich in deiner Situation. Ich würde NICHT zu dem Begräbnis gehen. Und ich würde auch deiner Mutter raten, deine Oma nicht mitzubetreuen, da es sich vielleicht auf ihre Psyche niederschlagen könnte, da ist das Bezahlen schon die bessere Alternative.. Mich schüttelts, wenn ich das lese. Wer so eine Familie hat, braucht keine Feinde mehr.
Egal, ob man sich mit seiner Mutter versteht, oder die ganze Verwandtschaft nicht mag (warum auch immer): wenn jemand pflegebedürftig wird, müssen alle Angehörigen bezahlen, die das können, also zuerst Partner (lebt hier nicht mehr), Kinder (in dem Fall deine Mutter und ihre Geschwister) und deren Kinder (Du). Ebenfalls könntest Ihr hinzugezogen werden, die Beerdigung zu bezahlen, wenn Oma nicht vorgesorgt hat. Andererseits würde ihr ja auch zuerst erben.
Ob Deine Mutter oder Du später zur Beerdigung gehen oder nicht, bleibt Euch überlassen, das ist keine Pflicht. Und es kann Euch ja egal sein, was der Rest der Familie darüber denkt. Geh nach deinem Gefühl.
Da ist ja gerade das Problem. Einerseits bin ich sauer, weil sie meine Mutter wie Dreck behandeln und trotzdem alles bezahlt haben wollen, andererseits kann mir meine Oma nur Leid tun. Ich glaube, dass da viel Neid im spiel ist, weil wir hier ein schönes Leben haben
Du würdest ja nicht für Deine Oma zur Beerdigung gehen, und selbst zu der hast Du leinen Kontakt. Man geht für die Hinterbliebenen hin, um sich gegenseitig zu trösten z. B.. In einem fall wie deinem würden die mich nicht trösten können, und mich der Tod der Oma auch kaum berühren, also würde ich alles ignorieren. Und am besten noch das Erbe ausschlagen, können ja fast nur Schulden sein.
Da kann Dir keiner helfen, das ist ein Problem, welches Du selbst entscheiden mußt. Später zum Friedhof gehen, ist auch vollkommen in Ordnung.
Zur Beerdigung geht man nicht für den Toten, der ist tot.
Man geht um entweder selber Abschied zu nehmen oder um den anderen Hinterbliebenen Mut zu machen und Respekt zu zeigen. Beides scheint für dich nicht in Frage zu kommen.
Manchmal möchte man auch dem Toten die letzte Ehre geben, weil man sich für besondere Hilfestellungen bedanken möchte oder seinem Respekt für dessen Lebenswerk zeigen möchte. Oder man will sich mit dem Toten solidarisieren und damit ein Statement abgeben. Auch das scheint mir bei deinem Fall nicht angeraten.
Ich habe auch schon gehört, dass Leute zur Beerdigung gegangen sind, um sicher zu sein, dass der Tote wirklich tot und weg ist. Das passt schon eher.
Da du mit deiner Mutter, die ja anscheinend die einzige Person in diesem Zusammenhang ist, die dir etwas bedeutet, eine sehr gutes Verhältnis hast, denn wer erzählt seiner 16 Jährigen Tochter schon solche verstörende Details aus seiner eigenen Kindheit, denke ich, es ist das Beste, wenn du mit deiner Mutter darüber sprichst. Ihr findet ganz bestimmt einen gemeinsamen Weg. Noch ist deine Oma ja nicht tot, ihr habt also noch genügen Zeit euch auszutauschen und seid dann im Falle des Falles vorbereitet.
Vielen Dank für deine Antwort❤