Meine Mutter weint dauerhaft und ich kann nichts dagegen machen?
Guten Abend,
Seit einigen Wochen habe ich (18) folgendes Problem: mein Bruder (19) ist sozial gestört, er hat keinen einzigen Freund, wenn er mal auf Partys eingeladen wird, dann nur um ihm abzufüllen und ihn als Clown dazustellen, vor einigen Wochen wurde er aufgrund dessen mit 3,1 Promille ins Krankenhaus eingeliefert. Ich versuche öfters Kontakt mit ihm aufzubauen, erfolglos. Meine Mutter leidet sehr stark darunter, oft höre ich aus ihrem Zimmer ein Schluchzen, wenn ich frage ob ich etwas für die tuen kann schreit sie mich nur an was sie in unseren jungen Jahren falsch gemacht habe, und warum wir nicht etwas zusammen unternehmen können usw. (um dies kurz klar zu machen: ich bin genau das Gegenteil zu meinem Bruder, ich habe viele gute soziale Kontakte, führe seit 2 Jahren eine glückliche Beziehung, naja und Musterschüler bin ich zwar nicht aber mit einem heurigen Notenschnitt mit 2,7 gebe ich mich zufrieden). Anders als meine Mutter, schreit mein Vater uns nicht vor was sie falsch gemacht hätten, sondern handelt für eine bessere Zukunft als Familie, seit einigen Tagen kümmern sich er und ich nach einem Psychiater für meinen Bruder, daraufhin schreibt sich meine Mutter wieder nur vor, dass IHR Sohn, in Psychiatrische Behandlung muss. Ich fühle mich Machtlos, ich versuche für meine Mutter da zu sein, sie schreit mich an, ich versuche mit meinem Bruder etwas zu unternehmen, er blockt ab, egal was ich versuche, der einzige, welcher bei der Sache noch einen klaren Kopf bewahrt, ist mein Vater, und ich versuche es immerhin.
Ich hoffe ich habe mein Problem halbwegs verständlich beschrieben, falls nicht mache ich die Uhrzeit dafür verantwortlich ;) Auf jeden Fall tut es gut, mich das von der Seele zu reden, da ich zwar für alle Probleme dieser Welt einen Ansprechpartner habe, jedoch möchte ich keinen meine familiären Probleme auftragen.
Ich bedanke mich schon einmal für diejenigen, welche sich diesen Text bis zum Schluss durchgelesen haben ;)
MfG
8 Antworten
Probier deinem Vater so gut wie möglich zu helfen und sprich mal mit deiner Mutter und deinem Vater gemeinsam über das ganze.
Hallöchen gesagt.
Ist eine verfahrene Situation und sehr bedrückend für alle Beteiligten. Warum Dein Bruder aber Hilfe so wehement ablehnt verstehe ich immer noch nicht ganz.
Zu Deiner Mutter:
Natürlich reagiert jeder Mensch anders. Deine Mutter schreibt sich die Schuld zu und steigert sich immer mehr rein.
Vielleicht schreibst Du ihr mal ein paar Zeilen, sag ihr das sie eine gute Mutter war und ist, wofür Du ihr dankbar bist und immer zu ihr stehen wirst. Auch Du bist ihr Sohn, weshalb Du das beurteilen kannst. Vielleicht noch ein Blümchen dazu ... baut sie bestimmt ein wenig auf.
Zu Deinem Vater:
Meine Hochachtung für seine Haltung. Irgendwer muss ja (auch wenns schwehr fällt) die Angelegenheit mit "kühlem Kopf" zu lösen versuchen. Es kann manchmal auch nicht immer nur leichte Entscheidungen (psychische Hilfe) geben. Sag ihm Deine Unterstützung in der Sache zu und das Du ihm dadurch noch mehr schätzen gelernt hast. Ist vielleicht auch ein kleiner Trost.
Zu Deinem Bruder:
Ihm helfen wollen, ist ehrenhaft, nur muss er sich auch helfen lassen. Da liegt das eigendliche Problem. Ihn zwangsweise dazu zu bringen wird schwehr lich gehen, da muss schon Gefahr in Verzug sein. Die Sache mit der Einlieferung (3,1 Promille) stellt vielleicht eine Solche dar, aber ist nicht aktuell.
Ganz wichtig
Sprich mit Deinem Vater als Erstes, macht Euch nen Plan. Dann weiht Deine Mutter ein, fragt nach ihrer Meinung dazu. Und haltet zusammen, Ihr seid doch eine Familie.
Ich wünsche Dir und Deiner gesamten Familie von Herzen eine gute Wendung der Situation.
Lieben gruß aus Berlin
Deiner Mutter würde eine Therapie gut tun. Vielleicht erleichtert es die Sache, wenn die ganze Familie mal zu einer Familientherapie geht. Zum einen scheinen zu und dein Vater als Mittel zum Stressabbau herhalten zu müssen und zum andern brauchen dein Bruder und deine Mutter Ansätze, um mit der aktuellen Situation umgehen zu können.
In der Theorie klingt das natürlich alles einfach. Wenn sich langfristig an der Situation nichts ändert bleibt nur ein Auszug übrig. Vielleicht in eine WG mit deinen Freunden oder mit deiner Freundin zusammen. Das muss auch nicht sofort passieren, aber als Option solltest du dir das offen halten.
Erstmal danke für die Antwort ;)
Erstmals zu der Idee Auszug, das wäre für mich persönlich natürlich das beste und einfachste, darüber habe ich auch schon nachgedacht, nur was dann? Ich lasse meinen Vater alleine mit dem Problemen, die zu bewältigen sind? Nein, für eine Therapie wäre meine Mutter viel zu eingebildet, über eine Familientherapie dachte ich ebenfalls bereits, ich rede mit meinem Vater noch darüber
Der Auszug hilft deinem Wohlbefinden. Du verschwindest ja nicht für immer. Eine gewisse räumliche Distanz hilft aber besser damit zurecht zu kommen. Und es ist nicht deine Aufgabe die Probleme der Familie zu lösen. Wenn der gemeinsame Weg scheitert, dann schaue nach dir. Es bringt nichts, wenn sich alle kaputt machen obwohl es eine andere Möglichkeit gibt.
Vermutlich hast du recht, erstmals muss ich jedoch noch die Zeit abwarten, meinen Abschluss habe ich hoffentlich schon nächstes Jahr, falls bis dahin die Probleme nicht größtenteils beseitigt sind, wäre es wohl das beste für mich, meine Familie lass ich jedoch trotzdem nicht im Stich
Danke für deine Zeit
2 Starke und 2 die Opfer spielen.
Warum können sich Opfer nicht auch anstrengen und Mitverantwortung tragen zum Gelingen?
Was hab ich in der Arztpraxis jahrzehntelang die Sorgen gehört, von denen, auf denen sich die Familie ausruhte und sie noch als Sündenbock benutzte.
Mein Ex war auch ein solcher Loser. Immer Extreme und dem anderen die Verantwortung überlassen.
Ausziehen, damit sie endlich selber lernen.
Jeder kann zum Gelingen beitragen.
Guck du für dich, dass du für dich noch bessere Noten und Chancen bekommst, denn du hast auch die soziale Kompetenz, die vielen fehlt und wärst eine gute Führungskraft im Beruf.
Lass ihn doch so sein wie er ist. Ihr müsst doch keinen Psyschiater für ihn besorgen. Er wird schon seine Gründe dafür haben und vielleicht will er auch einfach keine sozialen Kontakte
Er ist psychologisch gestört, er braucht Hilfe, schon mehrfach machte er im betrunkenen Zustand Anspielungen auf seinen bevorstehenden Selbstmord...
Erstmals heißt das psyschisch gestört. Und zweitens willst du das als nicht Fachmann wohl wissen?
Erstmal: auch wenn wir keine enge Bindung haben, ist er trotzdem mein Bruder, ich merke doch dass etwas gravierendes nicht mit ihm stimmt
Zweitens: Wenn DU seit 19 Jahren, keinen einzigen Freund hast, du seit Anbeginn deiner Schulzeit gemobbt wirst, was bis ins Krankenhaus führt, meinst du du hättest in deinem Leben noch viel zum lachen?
Und wie gesagt, Logikfehler schieb ich auf die Uhrzeit ;)
Ich hab genug zu lachen. Ich lebe seit 20 Jahren alleine und bin auch froh drüber
Danke für deine Worte ;)
Ja hinter der Situation meines Bruders verbirgt sich vieles, dies verständlich zu machen, würde Stunden dauern, wenn ihm jedoch nicht geholfen wird, wird er sich früher oder später das Leben nehmen, sei die Chance auch nicht so gering, möchte keiner letztendlich dafür verantwortlich sein.