Meine Mutter hat Multiple Sklerose, und ich weiß einfach nicht mehr weiter?

11 Antworten

Da bleibt dir nichts, als dich mal mit deinem Vater zusammen zu tun und ihr mal die Meinung zu geigen. Denn wenn ihr beide sie hängen lasst, hat sie ein dickes, dickes Problem. Das müsst ihr ihr mal klar machen. Wenn sie noch mal rumkackt, wenn dein Dad nach hause kommt, sagt ihr mal, was sie für einen Scheiß macht, und dann geht einfach. Lasst sie einfach alleine sitzen, geht zusammen mal was schönes essen. Sie muss lernen, dass die Welt sich nicht nur um sie dreht und das nicht immer nur andere für ihr Glück verantwortlich sein können. Auch im Rollstuhl kann man noch einiges erledigen, und das sollte sie tun. Und wenn sie etwas nicht kann oder sich nicht traut, könnte sie euch ja einfach mal lieb darum bitten. Ich glaube kaum, dass du deiner Mum dann nicht helfen würdest. Also zeigt ihr mal, was sie an euch hat- und zeigt ihr auch die Konsequenzen, was passiert, wenn sie sich weiter so verhält. Haltet zusammen, dann schafft ihr das!!!!


notextor0101  22.09.2012, 12:03

Damit meine ich natürlich nicht, dass ihr sie einfach so hängen lasst, aber zeigt ihr, dass ihr ihr gerne bei allem helft-wenn sie sich euch gegenüber nett verhält. Wenn sie euch fertig macht, muss sie eben alleine klar kommen. Das sollte schnell einen Lerneffekt bei ihr geben

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easytip 
Beitragsersteller
 22.09.2012, 12:10
@notextor0101

Wir haben schon so oft mit ihr darüber geredet. Danach hat sie sich für 3-4 tage zusammengerissen und dann ging alles wieder von vorne los. Wir haben ihr auch schon erzählt, das wenn sie sich nicht ändert evtl. heim für sie in frage käme. aber sie meinte nur wenn wir sie im stich lassen geht sie vor gericht usw. Sie war auch vor 3 Jahren auf kur in bad staffeltein. Aber als sie zurückkam gings ihr nur noch schlechter. Es ist einfach schmerzhaft für mich. Ich habe sie noch ganz anders in erinnerung. Bevor die Krankheit ausgebrochen ist war sie ein ganz anderer Mensch. Bei ihr wurde damals auch Schizophrenie festgestellt. Sie ist nur noch bösartig und wirft mir an den Kopf das sie es bereit mich in die Welt gesetzt zu haben und das ich es in meinem Leben eh zu nichts bringen werde.

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notextor0101  22.09.2012, 12:16
@easytip

Sie verbaut dir ja selber den Weg in deine Zukunft, das kann sie dir toll vorwerfen. Und dich auf die Welt zu bringen war ihre eigene Idee, wenn sie sowas nochmal sagt, gib ihr einfach zurück, dass sie halt hätte verhüten sollen.

Ihr müsst extrem konsequent sein und sofort, wenn sie anfängt bösartig zu werden, jede auch noch so kleine Hilfe sofort einzustellen. Zur Not sag ihr " So nicht, ändere deinen Ton oder mach den Kram alleine" wenn sie dann nicht reagiert, sag deinem Dad bescheid und geh in die Schule oder in ein Cafe, lern dort und mach deine Hausaufgaben. Sie kann euch nicht zwingen, sie zu pflegen, vor Gericht erst recht nicht. Ich hoffe ihr packt das, zur Not müsst ihr mal über eine Zwangseinweisung in eine Psychatrische Anstalt mit einem Arzt reden, denn alles andere bringt in dem Fall wahrscheinlich wenig. Zu einer Psychotherapie wird sie wohl kaum einwilligen, nehme ich an?

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easytip 
Beitragsersteller
 22.09.2012, 12:29
@notextor0101

Danke für die Hilfe. Nein würde sie nicht. Sie war ja auch einmal kurz in der Psychatrie aber die hatte sie dann verlassen. genau erinnern wie das war kann ich auch nicht mehr weil ich da erst 8 oder 9 war.

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notextor0101  22.09.2012, 12:57
@easytip

Das ist nicht gut, dass sie die Psychatrie selber wieder verlassen hat...es gibt oftmals gute Lösungen für Menschen mit Agressionen, teilweise müssen nur Ungleichgewichte im Hormonhaushalt medikamentös ausgeglichen werden, und sie werden wieder zu lieben, umgänglichen und-wichtig!- glücklichen Menschen. Daher wäre es für deine Mutter selber bestimmt nicht das schlechteste. Das im Zusammenhang mit einer Haushaltshilfe würde euch allen, auch deiner Mutter (oder sogar speziell deiner Mutter) große Erleichterung bringen. Was ihr aber machen wollt, könnt nur ihr selber entscheiden. Ich hoffe, ihr findet für euch eine gute Lösung!

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Ich hatte faßt 30 Jahre eine ganz liebe Nachbarin, die auch an dieser Krankheit gelitten hat. Sie war noch sehr jung als sie nebenan bei uns einzog. Ihr Sohn war zu diesem Zeitpunkt, wo die Krankheit ausgebrochen ist, 8 Jahre alt. Er hat alles für seine Mutter getan.Ich habe ihn immer bewundert.Auch dann noch,als er selbst eine Familie hatte. Die letzten 20 Jahre, kam morgens immer eine Haushaltshilfe, die sie versorgt hat. Da müßte Dein Vater auch mal drüber nachdenken, denn diese Kosten übernimmt die Krankenkasse.Bis zum Mittag wäre einiges im Haushalt erledigt. Nach Absprache der Hilfe, könnte sie auch das Mittagessen zubereiten, damit Dein Vater und Du es nur noch aufwärmen müßt. Rede mal mit Deinem Vater in Ruhe darüber und informiert Euch bei der Krankenkasse....

Stell Dir selbst die Frage. Was weis ich über die Liebe zwischen Dir und Deiner Mutti. Oder/und die Deiner Familie zu ihr. Wenn Jemand krank ist, ist das für Alle ein Dilemma. Deine Mutter ist auch nur ein Mensch. Du solltest aber versuchen sie auf diese Demütigungen anzusprechen. Sicher findet Ihr einen Weg. Zb. gemeinsam musizieren oder gemeinsam den Garten aufzuräumen. Sie ist durch Ihre Behinderung eben nicht eingespannt wie Ihr und muss auf andere Weise glänzen. Aber sicher gibt es bedeutend persönlichkeitsschonendere Variationen um sich hier als Behinderte einzubringen.

Wie auch immer. Du wirst etwas tun müssen um sie entweder zu überzeugen sich zu ändern, gemeinsam etwas draus zu machen oder sie zu verlieren, womit auch die Familie dann Geschichte ist.

Ihr solltet mal über eine Tagespflege (morgens hinbringen abends abholen) nachdenken. Ihr müßt euch unbedingt Hilfe holen, sonst brecht ihr beide noch zusammen. Bei Sozialverbänden gibt es Beratungen. Um nicht aus Kostengründen z.B. von der Krankenkasse abgewiesen zu werden solltet ihr euch beim Sozialverband VdK informieren. Adressen gibt es unter www.vdk.de Landesverband - Kreisverband - Ortsverband

Es ist schon ein alter Tread, aber ich möchte was dazu beitragen. Wie geht es Dir jetzt? Meine Mutter hat MS seit ich 12 oder 13 bin. Ich habe auch immer wieder unter ihren versteckten, subtilen und intelligenten Aggressionen gelitten. Seit 12 Jahren arbeite ich dies in Psychotherapie auf, ich bin jetzt 37. Ich war immer geplagt von Schuldgefühlen und Verpflichtungsgefühlen und habe es bis zu meinem 25.Lebensjahr nicht gemerkt, dass ich mich nie wirklich um mich selbst gekümmert habe. Wenn du eine Mutter hast, die sich nicht richtig um dich kümmern kann, dann gehe so oft wie möglich zu Menschen, die daran interessiert sind, wie es DIR geht (Großeltern, Tanten, Onkel). Wenn da niemand ist, dann wende Dich an einen Sozialarbeiter:in, wenn du einen kennst und erzähle von dir und deiner Not. Gib Dir selbst die Beachtung und Wertschätzung, die du brauchst. Mit einer schwerkranken und zudem noch psychisch kranken Mutter aufzuwachsen ist eine krasse Herausforderung für ein Kind bzw. jetzt Teenager. Alles Gute für Dich...