Meine Freundin wurde angefasst?
Hallo zusammen
Kurze Schilderung über die Situation.
Meiner Freundin wurde im letzten Sommer an einem Abend mit einer Freundin in den Schritt gefasst & Bemerkungen zu geworfen, was die Typen alles mit ihr tun würden. Völlig unter Panik und komplett verweint rief sie mir an und bat mich die beiden zu holen.
Seit dem besucht sie eine Therapie, welche ich regelmässig mit ihr besuche, da sie immer möchte das ich dabei bin.
Für mich ist es selbstverständlich sie bei allem zu unterstützen, jedoch bin ich langsam völlig am verzweifeln.
Meine Freundin möchte nicht mehr ohne mich an die Öffentlichkeit. Es tut mir so weh zusehen, wie sehr dies ihr zu schaffen macht. Ich weiss einfach nicht mehr was ich tun soll oder wie ich ihr noch mehr helfen kann.
Falls jemand eine ähnliche Situation erlebt hat oder eine Idee hat, bitte gerne melden :)
Danke euch schon mal im voraus
Wie alt ist deine Freundin?
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Hi, was sagt die Therapeutin zu ihrer Angst?
Sie versteht ihre Angst komplett, da sie viele solche Fälle bei sich hat.
Und was sind ihre Ideen, wie deine Freundin wieder selbstständiger Leben kann? Nur in Begleitung rauszugehen ist für die arme doch eine starke Einschränkung.
Klar ist es eine stärkere Einschränkung für sie. Die Therapeutin hilft ihr nicht wirklich dabei, dass sie wieder raus kann, sondern das sie das ganze einfach verdrängt.
Dann sollte man das zum Thema machen, oder? Ist doch ein wichtiger Teil im Leben, selbstbstimmt rauszugehen. Ob die Therapeutin die richtige ist? Was denkte deine Freundin?
Kannst du meine Anfrage annehmen? Hier hat man nur begrenzte Zeichen um zu antworten…
8 Antworten
Hi,
schwierige Situation, aber es ist echt richtig gut, dass sie professionelle Hilfe hinzugezogen hat und in einer Therapie ist. Außerdem ist es auch unfassbar wertvoll, dass du sie so unterstützt. Ein paar Gedanken habe ich dazu, die ich dir mal hier aufschlüsseln will:
- Unterstütze sie weiterhin in dem Weg, dass sie zur Therapie geht und professionelle Hilfe in Anspruch nimmt! Das ist richtig und wichtig.
- Es ist sicher hart, dass sie z.B. die Therapie auch nur in deinem Beisein machen will, was für dich auch bestimmt nicht einfach ist. Wäre es vielleicht möglich, dass du mit ihr darüber sprichst, wie man das ganz langsam mal anders probieren könnte? Z.B: könntest du ja mal per Telefon dabei sein oder ihr anbieten jedes zweite mal vorbeizukommen. Ich könnte mir nämlich vorstellen, dass du ja auch willst, dass sie langfristig alleine mit der Therapeutin oder dem Therapeuten spricht.
- Generell ist es sehr wichtig und richtig, dass du sie weiterhin unterstützt. Versuch doch eventuell mal mit ihr durchzusprechen, welche Verbesserungen sie durch die Therapie schon hat. (Vlt sind es nur kleine Dinge, aber ich wette, es gibt Dinge :) ).
- Dass sie sich so zurückzieht, könnte auch dafür Sorgen, dass du das Gefühl hast, dass sie irgendwie abhängig von dir ist? Da würde ich sagen: Es ist wirklich sehr wichtig, dass du da auch eigene Grenzen ziehst. Z.B. wie geht es dir denn mit der Situation? Hast du andere Menschen mit denen du darüber sprechen kannst? Nimm dir auch mal bewusst "Auszeiten" davon und sprich mit anderen Menschen darüber, wie es DIR mit der Situation geht.
Ich bin hier als Digitaler Streetworker und wenn du möchtest, dann können wir da mal ganz konkret drüber schreiben, was du noch tun könntest. Stehe auch unter den gesetzlichen Regeln der Schweigepflicht, wenn das für dich wichtig ist.
Wünsch dir viel Kraft.
Eike
Hi,
Gerne.
Ah, verstehe. Hast du denn das Gefühl, dass sie da irgendwie abhängig ist? Oder geht es dir eher um die Frage, wie du etwas dagegensteuern kannst, dass sie sich immer weiter zurückzieht?
Deine Frage war ja auch, ob du ihr noch irgendwie helfen kannst. Da will ich klar sagen: Du hilfst ihr schon! Und das so, wie du es beschreibst, schon sehr gut! Du unterstützt sie bei der Therapie, du bist für sie da und du machst dir Gedanken, wie du sie weiterhin unterstützen kannst!
Das ist super wertvoll.
Mit einer außen stehenden Person zu reden, kann dir auch die Möglichkeit geben, mal deine Frustration rauszulassen (falls du sowas empfindest). Als angehörige Person von einem Menschen, der psychisch struggelt, kann man auch solche Gefühle mal haben und ich glaube es ist wichtig, dass man diese Gefühle nicht verdrängt, sondern einen Umgang damit findet.
Grüße,
Eike
Abhängig ist sie nicht. Sie redet mit mir halt komplett über alles, und weiss deshalb auch das ich ihr immer zuhöre. Es kann gut sein, dass sie deswegen immer mit mir sein will.
Sie trifft sich oft mit ihrer Familie oder ihrer besten Freundin. Jedoch immer bei jemanden zuhause. Selten mal geht sie mit ihrer Freundin und dessen Freund raus, was mich sehr glücklich macht.
Jedoch merk ich trotzdem, dass sie sich immer mehr zurückzieht…
lg
Ich glaube, es könnte sinnvoll sein sie direkt darauf anzusprechen. Du könntest das z.B. so ansprechen:
- Wertschätzend Einsteigen: Du bist mir wichtig und mir ist aufgefallen, dass du dich weiter zurückziehst.
- Ihr den Raum geben sich da mal Gedanken zu zu machen: Siehst du das ähnlich? Empfindest du das auch so und würdest das gerne ändern?
- Ihr Unterstützung anbieten, wenn sie das ändern möchte: Wenn du willst, können wir mal zusammen überlegen, was du dagegen tun könntest oder wie ich dich unterstützen könnte?
Ist nur eine Idee, aber evt empfindet sie es ja gar nicht als schlimm oder ihr ist das nicht bewusst oder ihr ist es bewusst, aber sie weiß gar nicht, was sie dagegen tun kann.
Wichtig ist, dass du ihr da nichts einredest (Was du bestimmt nicht tun wirst, aber ich wollte es trotzdem nochmal betonen) :)
Da hast du recht. Ich überlege mal ein bisschen was ich sagen könnte und suche dann das Gespräch mit ihr.
Vielen Dank für deine Hilfe :)
Lg
Sehr gerne.
Wie gesagt, wenn du danach oder ansonsten nochmal quatschen willst: Kannst mir einfach eine DM schicken. Bin auch auf allen möglichen Plattformen erreichbar. :)
Viel Erfolg!
Eike
Auch ich hatte eine Freundin sie mal sexuell belästigt/ missbraucht worden ist. Es ist toll, dass Du Deine Freundin unterstützt und ihr hilfst. Aber es ist auch wichtig, dass Du auf Dich selber achtest. Du machst alles richtig in dem Du für sie da bist. Was anderes kannst Du nicht machen, da das Experten wie Psychologen oder Psychiater machen müssen. Da sie eine professionelle Distanz haben und eine spezielle Ausbildung. Es ist in dieser Situation auch wichtig zu reflektieren wie viel Du bereit bist zu geben. Bitte achte auf Deine Grenzen. Denn nur ein Mensch der selbst stabil ist kann einem anderen Menschen in so einer Situation helfen. Tue die auch was Gutes und nehme Dir auch eine Auszeit für Dich wenn Du sie brachst. Dann machst Du für Dich Sachen die Dir Spaß machen. Setze in der Beziehung auch bewusst Grenzen und sage, dass Du auch mal Zeit für Dich brauchst. Deine Freundin muss das akzeptieren. Ob sie jetzt alleine raus geht oder nicht, dass muss sie selbst entscheiden. Denn sie ist verantwortlich für sich selber. Viel Glück und Kraft wünsche ich DIr und denke bitte an deine Metime, denn ich habe mich in der damaligen Beziehung selber vernachlässigt und das hat mir nicht gut getan. LG
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Ich bin mir bewusst auch selbst auf meine Mentale Gesundheit zu achten, jedoch bin ich dazu schlecht in der Lage. Ich bin diese typische Person, welche will, dass es den anderen gut geht…
Dennoch vielen Dank
ich weiss es ist nicht einfach Hilfe abzugeben wenn man gerne hilft ich kenne das sehr gut:)
Die Therapie wird ihr über kurz oder lange helfen.
In der Zwischenzeit sei für sie da und unterstütze sie. Alles Gute an euch. 🙏
Sei einfach für sie da, das ist sehr viel Wert nach einer solchen Situation und lass sie merken dass du immer für sie da sein wirst, egal was passiert
Mehr als eine Therapie anraten kann hier auch niemand.
Hi Eike
Vielen Lieben Dank für deine Antwort
Bei dem Punkt mit der Therapie habe ich mich etwas falsch ausgedrückt. Ich gehe nicht jedes mal mit, sondern in einem 2-3 mal Takt.
Auf den Ausgleich achte ich genug denke ich. Ich treffe mich oft mit Freunden oder mit meiner Familie. Darüber geredet habe ich jedoch noch nie mit einer außenstehenden Person.
LG