Meine Familie streitet sich nur noch-> mir geht es mies

5 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ist eure Wohnung so klein, dass nicht jeder ein eigenes Zimmer hat?

Falls ihr eigene Zimmer habt, hol dir Essen aus der Küche, schließ dich ein und halte dich aus dem ganzen Mist raus. Falls Bruder und Mutter herumschreien, dreh gute Musik auf.

Falls du kein Zimmer hast, geh tagsüber so lange wie möglich raus. Irgendwas Spannendes gibt es immer: Stundenlang in der Stadtbücherei stöbern (dabei die Hausaufgaben erledigen), den Wald erforschen, in Vereinen engagieren, im Tierheim helfen, im Seniorenheim nach Geschichten aus dem Krieg fragen und so weiter ... überall geht die Zeit besser herum, als zwischen den Fronten.

Warum eure Mutter den Streit nicht schnell beenden will, ist ihre Sache. Du solltest nur dafür sorgen, dass du selbst nicht darunter leidest. Sie hätte die Spielekonsole längst einkassieren können. Den Jungen nach Gründen für sein Verhalten ausfragen, ihn bei Geschrei ins Kinderzimmer stecken, notfalls für 'ne halbe Stunde abschließen, vor jeder Mahlzeit die Hausaufgaben kontrollieren, fragen warum sie nicht gemacht wurden ... Autorität und Ursachenforschung statt Diskussionen eben. Aber der Erziehungsstil ihr ihre Entscheidung, du darfst dich da raushalten, dich zurückziehen und dich voll auf deine Interessen und Schulfächer konzentrieren.

Also so, wie es jetzt bei euch aussieht kann es wohl nicht mehr weiter gehen! Es ist nicht deine Aufgabe den Streit zwischen deinem Bruder und deiner Mutter zu schlichten und dir ihr Gejammer anzuhören!

Die Frage ist nun, was ihr dagegen tun wollt. Ich denke das beste wäre es, wenn ihr eine Familientherapie macht. Nur dazu müsst ihr alle bereit sein und das kann häufig schwierig werden.

Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich zum Jugendamt gehen und dort, um Hilfe bitten. Dort gibt es verschiedene Lösungen, wie man dir helfen kann.

Das andere Problem ist mein Bruder. Er ist faul autistisch

Hat dein Bruder eine Autismus-Diagnose oder was möchtest du damit ausdrücken?

Sollte er Autist sein, sollte sich die gesamte Familie mal genauer mit dem Thema Autismus auseinandersetzen (das gleiche gilt für das Thema ADHS, mit dem du taggst) und nach den Ursachen für sein Verhalten suchen, statt einfach immer zu streiten.


DerAtheist1999 
Beitragsersteller
 24.01.2014, 21:02

Nun also ich und mein Bruder haben ADHS (deswegen das Tag[hab vergessen das zu erwähnen]). Das mit Autismus ist so eine Sache: Es gibt verschiedene Ärzte die sich uneinig sind ob er nun autistisch ist oder nicht(also de facto ob seine Symptome ausreichen, damit die Diagnose gestellt werden kann). Bin nicht näher darauf eingegagngen, weil eine genauere Erklärung, wohl den 3000 Zeichen Rahmen gesprengt hätte.

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Rechercheur  24.01.2014, 21:20
@DerAtheist1999

Dann wie gesagt nach den Ursachen schauen. Ist er überlastet? Oft reinzgeflutet? Hat er genügend Rückzug? Hat er genügend Zeit, sich auf Veränderungen im Tagesplan einzustellen? Das sind so Fragen, die ihr euch stellen könntet.

Ja, und du für dich, gute Frage. Täte dir ein Sport gut, auspowern, mal andere Leute sehen, mal raus für eine Weile?
Oder Spaziergänge, schwimmen gehen? Irgendwas, womit du dir was Gutes tust. Vielleicht auch ein Verein zu einem Hobby von dir?
In solche Richtungen würde ich da wohl überlegen.

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lozof  27.01.2014, 19:56
@DerAtheist1999

Ich weiß nicht, ob das tatsächlich der Fall ist, aber ADHS und Autismus müssten sich eigentlich auch wiedersprechen. ADHS ist aufgedreht, Autisten sind in sich gekehrt.
Einzige Parallele könnte vllt. eine Aufmerksamkeitsstörung sein, aber die ist auf unterschiedliche Ursachen zurück zu führen. Ein guter Arzt sollte die beiden schon unterscheiden können.

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Ehrlich gesagt habe ich bei

Er ist faul autistisch und denkt er könne seine Meinung immer mit Gewalt durchsetzen.

aufgehört zu lesen.

Mir geht es absolut gegen den Strich, wenn (eigene) Wertung = faul sowie Beobachtung = = autistisch (wenn dies durch eine Diagnose bestätigt wurde) und Verallgemeinerungen = immer vermischt werden.

Meine Empfehlung: in den Spiegel geschaut (gilt nebenbei auch für die Eltern) und an die eigene Nase gefasst.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – ASS-Diagnose mit 50 / über 20 Jahren im Thema

DerAtheist1999 
Beitragsersteller
 26.01.2014, 15:00

Da hast du Recht. Muss das nächste mal bei sowas sachlicher bleiben. Danke für den Hinweis.

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Mir drängt sich vor allem eine Frage auf: Wieso kannst du nicht bei deinem Vater leben? Und dann noch: Wie alt seid ihr, du und dein Bruder?


DerAtheist1999 
Beitragsersteller
 24.01.2014, 20:59

Mein Vater ist Chef einer Firma und muss öfters mal (auch länger) ins Ausland reisen. Außerdem wohnt er in einem anderen Bundesland was dazu führen würde, dass ich in der Schule einen ganz anderen Lehrplan hätte (und auch eine andere 2. Fremdsprache)

Zu deiner anderen Frage: Mein Bruder ist 11, ich14

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washilfts  24.01.2014, 21:17
@DerAtheist1999

Die Situation ist ziemlich verfahren und schwierig. Da sind auf der einen Seite zwei Brüder mit AD(H)S, was einerseits schon sehr schwierig ist. Ich spreche aus Erfahrung, weil zwei meiner Pflegesöhne (auch Brüder) ebenfalls Betroffene sind.

Auf der anderen Seite steht deine Mutter, die augenscheinlich sehr unter der Trennung leidet und heillos überfordert ist. Alleine und ohne professionelle Hilfe kommt ihr da nicht heraus. Es gibt mehrere Möglichkeiten:

  • eine Familientherapie (am besten auch mit dem Vater). Die kann man entweder bei profamilia beantragen, bei Erziehungsberatungsstellen, bei der Caritas oder auch bei psychologischen Beratungsstellen (alle im Telefonbuch und kostenlos)

  • oder du marschierst zum Jugendamt und bittest um Hilfe. Lass aber gleich durchblicken, daß du keinesfalls von zuhause weg willst.

  • oder du wendest dich an deinen Vertrauenslehrer oder euren Schulpsychologen (hat jede Schule, auch wenn er nicht ständig anwesend ist).

Du solltest auch dringend und ernsthaft mit deinem Vater sprechen. Manche Männer stehlen sich einfach aus der Verantwortung, indem sie nur zahlen, aber ein Trümmerfeld hinterlassen, ohne beim Aufräumen zu helfen.

Überlege, was dir am meisten zusagt oder nimm das in Anspruch, wo du am schnellsten einen Termin bekommst. Aber mach was, so kann es vor allem für dich nicht weitergehen. Ich wünsche dir Kraft und Durchhaltevermögen. LG

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