Meine Ausbildung ist zu schwer?
Ich mache derzeit meine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten und bin 16 Jahre alt. Jedoch ist diese Ausbildung echt schwer. Der Theoretische Teil zumindest. Ich sitze jeden Montag in der Schule und weiß nicht was er Lehrer da redet. Nächste Woche schreiben wir die erste Arbeit und ich weiß echt nicht wie ich die schaffen soll. Der betrieb wird ja über die Note informiert. Die Probezeit ist auch schon durch.
6 Antworten
Im Regelfall haben die Ausbildenden ein Eigeninteresse daran, dass die Azubis bestehen. Es ist also sinnvoll mit dem Ausbildenden über die Probleme in dem Fach (welches es auch sein mag) zu sprechen und dort Hilfe zu bekommen. Manchmal ist eine Thematik viel einleuchtender, wenn jemand anderes sie nochmal erklärt oder direkt aus der Praxis zeigt.
Ansonsten ist die Frage, ob es "nur" die Berufsschule ist. Die Berufsschule ist nicht das endgültige prüfende Gremium. Nur die zuständige Stelle nimmt die Prüfungen ab (beim VFA häufig bei einer Einrichtung namens Studieninstitut angesiedelt). Das heißt, selbst wenn du in der Beruffschule alles mit 6 abschließen würdest, aber die Abschlussprüfung vor der zuständigen Stelle bestehst, ist der Abschluss vorhanden.
so etwas kann ich nachvollziehen.
Es gibt Gebiete, da weigert sich das Gehirn dafür Zusammenhänge zu erkennen.
Es ist nicht unbekannt, dass manche Menschen etwas lesen und sich das für immer merken können. Andere merken sich nur einzelne Dinge und setzen die in einen Zusammenhang.
Bei Verwaltungsfachangestellte(r) erkenne ich ein Vorschriften- und Gesetzeswerk das bei Kenntnis einer Vorschrift nicht durch Denken auf eine andere Vorschrift schließen lässt.
Wenn du das auch so siehst und bei dir zutrifft, wechsle die Ausbildungsrichtung.
"Behördendeutsch" ist sehr speziell und selten bürgernah.
..... und ich weiß echt nicht wie ich die schaffen soll.
Verwaltungssprache muss man hinnehmen wie das Wetter.
Tipps für mehr Verständlichkeit:
- Versuchen Sie, die Substantive in Verben umzuwandeln: „Klage erheben“ wird zu „klagen“ oder aus „Aufhebung“ wird „rückgängig machen“. Auf diese Weise vereinfachen Sie die Struktur des Satzes.
- Auch viel verwendete Passiv-Konstruktionen können auf diese Weise dekodiert werden, zum Beispiel bedeutet „Es muss der Nachweis erbracht werden …“ eigentlich „Sie müssen nachweisen …“.
Über die teilweise absurden Ausmaße der Behördensprache lässt sich auch ganz gut lachen: Als köstliche Parodie des Bürokratendeutsch erschien bereits 1984 das damals allseits bekannte Märchen „Rotkäppchen“ – auf Beamtendeutsch. Hier ist zum Beispiel die Rede von der noch unbeschulten Minderjährigen, die durch ihre unübliche Kopfbekleidung gewohnheitsmäßig Rotkäppchen genannt wird.* Nur zu empfehlen!
*(Quelle: Thaddäus Troll, Zeit Nr. 52/1984)
Verrückte Beispiele aus dem BeamtendeutschDie Sprache der Bürokratie hat einige Kuriositäten hervorgebracht. Folgende absurde Begrifflichkeiten könnten Sie in Ihrem nächsten Schreiben vom Amt erwarten:
- nicht lebende Einfriedung
- = Zaun
- raumübergreifendes Großgrün
- = Baum
- Beelterung
- = Pflegefamilie vermitteln
- Deutscher Staatsbürger anderweitiger Nationalität
- = eingebürgerter Ausländer
- Lautraum
- = Diskothek
- Gelegenheitsverkehr
- = Taxis und Mietwägen
- Grundstücksentwässerungsanlage
- = Regenrinne
- Einachsiger Dreiseitenkipper
- = Schubkarre
- Versagung
- = Ablehnung
- Anleiterbarkeit
- = Möglichkeit, eine Leiter an ein Fenster zu lehnen
- Luftverlastung
- = Hubschraubertransport
- Restmüllbeseitigungsbehälterentleerung
- = Abholung durch die Müllabfuhr
- Personenvereinzelungsanlage
- = Drehkreuz
- Grüngutsammelplatz
- = Komposthaufen
- Mehrstück
- = Kopie
- Bedarfsgesteuerte Fußgängerfurt
- = Ampel
- Lebensberechtigungsbescheinigung
- = Stammbuch
- Bestallung
- = Vormundschaft
Die Genauigkeit des Beamtendeutsch sorgt ironischer Weise häufig dafür, dass selbst deutsche Muttersprachler sich vor Verwirrung an den Kopf fassen. Zum Glück sind Mitarbeiter in Ämtern in der Regel gerne bereit, ratlosen Amtsgängern den Weg durch den Dschungel des Papierdeutsch zu erklären.
https://www.berlitz.com/de-de/blog/beamtendeutsch
Ich habe in meiner Ausbildung als LPB ( Leitender Polizeibeamter) zu Gesetzen und Verordnungen immer Kommentare genutzt, wo die Tatbestandsmerkmale " aufgebröselt" wurden, was es erklärbar-nachvollziehbar machte.
Warum ist Verwaltungsdeutsch so kompliziert ?
Weil Verfasser die Änderungen einbringen meist auch an Planstellen-Beförderungen gekoppelt sind.
Augen auf bei der Berufswahl- Der preußischer Rock wärmt, sitzt aber sehr eng.
Im mittleren Dienst lebt man " in gesicherter Armut" im leitenden Dienst von der Hand in den Mund. Erst im gehobenen Dienst kann man sorgenfrei leben.
Die Verwaltungssprache folgt ihren eigenen Regeln. Ein wichtiger Grundsatz: Alles muss beschrieben und mit einem Begriff versehen werden. Der deutschen Lexik sind da keine Grenzen gesetzt.
So benennt das Polizei- und Ordnungsrecht zum Beispiel verschiedene Arten von Störern. Dies sind Personen, welche die öffentliche Sicherheit und Ordnung in verschiedener Weise beeinträchtigen. Es gibt Verhaltens- und Zustandsstörer, Handlungsstörer oder Mitstörer. Für das Pendant gibt es allerdings nur einen Begriff: Menschen, die nicht mit dem Gesetz in Konflikt treten, heißen einfach und unverblümt Nichtstörer.
Als Nichtstörer wird im Polizei- und Ordnungsrecht eine "nicht verantwortliche Person" bezeichnet. Der/die Nichtstörer/-in ist also eine Person, die nichts Gesetzwidriges tut und von der keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung ausgeht.
Warum ausgerechnet diese wohlgesonnene Personengruppe mit einem negativen Umkehrwort bedacht wurde, bleibt in den geheimen Regularien der behördensprachlichen Wortschöpfung verborgen.
https://www.leipzig.de/buergerservice-und-verwaltung/stadtverwaltung/amtsdeutsch
Du hast in deiner Berufsausbildung mit Gesetzen, Verordnungen und Verwaltungsvorschriften zu tun, die von Juristen rechtssicher verfasst wurden.
Das was dir schwer fällt, fällt eigentlich allen Bürgern schwer.
Kurz und gut – vom Behördendeutsch zur bürgernahen Sprachehttps://www.spdfraktion.de/system/files/documents/0,,12389,00.pdf

Vielleicht hast du auch konzentrationsstörungen,so wie ich in der schule,ich würde mal mit dem lehrer reden
Lieber nicht zum Arzt gehen. Nicht, dass das meine Chancen auf verbeamtung zur nichte macht
Hört sich nach Schulproblem an, nicht nach Ausbildungsproblem.