Mein Vater ist schon sehr alt und viele Leute denken er ist mein Opa :( Was sagt ihr dazu?

15 Antworten

Hallo! 

Ich bin bei meinem Opa aufgewachsen & kann deine Sorgen gerade beim Thema "Tod" nachvollziehen. Mein Opa hat mir Vater und Mutter ersetzt, so gut er konnte & hat das mit unfassbar viel Kraft, Elan, Fürsorge, Liebe und Anstrengung getan. Er ist gestorben, als ich knapp 23 gewesen bin (da war er 88) und es war für mich eine ganz schwere Zeit, in der scheinbar alles daneben ging... bin zwar drüber hinweg gekommen, aber der Verlust von meinem Opa & damit meiner größten & über Jahre hinweg auch wichtigsten Bezugsperson ist trotzdem heute noch ein Thema für mich.

Ich hatte schon in meiner Teenagerzeit tlw. echt Angst, dass er stirbt.. ich war 15 als er z.B. 80 wurde & wir groß feierten ----------> 80 war damals noch eine Riesenzahl die auch kaum jemand seiner alten Freunde erleben durfte & ich hatte da schon echt Respekt/Angst davor dass das alles auch "ganz schnell vorbei gehen kann". Letzten Endes hat er dann noch fast 10 Jahre ohne gesundheitliche Probleme & bei voller geistiger und solider körperlicher Fitness gelebt, aber von Zeit zu Zeit hatte ich schon Angst.. vor allem da er neben meinem Onkel echt der einzige war.. bei meinen Eltern konnte ich aufgrund familiärer ich sag mal "Differenzen" unterschiedlicher Art nicht leben, mein Opa war auch mein offizieller Erziehungsberechtigter. Ich kann dich super gut verstehen.. auch weil ich tlw. Angst hatte, von wegen -------> was wird mit mir wenn mein Opa stirbt & ich noch keine 18 bin oder in der Schule? 

Schließlich starb meine Oma schon weit vor ihm, als ich noch ein kleiner Junge gewesen bin. Ich hatte im Grunde echt nur meinen Opa & meinen Onkel.

War öfters meine Sorge. Am Ende hat mein Opa übrigens sogar drei Väter meiner Realschul-Abschlussklasse überlebt, so makaber es auch war: Einer starb an Krebs, der andere bei einem Autounfall, der andere fiel bei der Arbeit vom Baugerüst. Die Männer waren alle 50 plus-minus. 

Gerade die Eltern anderer fanden es tlw. gerade in der Realschulzeit wirklich komisch & beäugten meinen Opa und mich sehr kritisch bis verächtlich, zogen es auch gern ins Lächerliche wenn er mit Schiebermütze, weinroter Jacke & altem Mercedes an die Elternabende der Schule kam und alles was der Lehrer sagte mitschrieb usw., aber damit hatte ich NIE ein Problem. Für mich war es selbstverständlich zu meinem Opa, seinem Alter & seinen damit verbundenen Einschränkungen (große Urlaubsreisen, die andere machten schieden z.B. für mich/uns aus --------> waren für ihn totale Strapazen, wir waren nur einmal gemeinsam echt in Urlaub, sonst waren es Tagesreisen mit dem Bus, die er aber bis er 87 war jährlich mehrfach mit mir unternommen hat, aber es war genauso cool) zu stehen. Und zwar zu 120 Prozent. 

"Peinlich" fanden es nur die Eltern der anderen, dass wir im uralten Mercedes aus den 80ern unterwegs waren, mein Opa keine modischen Klamotten trug, wir keine teuren Reisen unternehmen konnten und Ähnliches. Meine Kumpels mochten meinen Opa übrigens total gerne, er hat sie auch alle herzlich behandelt als gehörten sie zur Familie :) Gerade meine "Kindergartenfreundin" & deren Mutter sprechen sogar noch öfters von ihm, er hat sich gerade mit der Mutter dieser Freundin immer bestens verstanden.

Du solltest dir keine Sorgen machen & einfach die Zeit genießen.

Ich habe von meinem Opa besonders menschlich profitiert --------> seine Erziehung war nicht locker aber fair, gerecht & herzlich, ich habe von ihm viel wichtiges gelernt von dem ich überzeugt bin, dass es kein anderer aus meiner damaligen Schulklasse auch lernen durfte. 

Hoffe, ich konnte dir helfen!


rotesand  12.03.2016, 16:26

Mir fällt ein, dass mein Opa (er war 65, als ich geboren wurde) ein total ruhiger Mensch war, den echt nix aus der Ruhe bringen konnte.

Egal bei was: Er wurde nie laut, ich habe ihn mir ggü. nie unfreundlich oder ungerecht erlebt ----------> er war viel "menschlicher" und lässiger als manche jüngeren Eltern, die schon im Quadrat sprangen wenn mein Opa nur gelächelt hat und ein Problem oder auch mich mit wenigen treffenden Worten wieder voll im Griff hatte ;)

Er war kein lockerer Mensch der alles durchgehen ließ, aber ein zutiefst gütiger und friedlicher Mann, mit dem man über ALLES reden konnte. Er ließ sich bis ins hohe Alter gern überzeugen, war stets für Neues begeisterungsfähig (bei McDonalds waren wir sogar als ganz gern^^) aber hatte auch seine Prinzipien ---------> seine ganze Art mich zu prägen war für mich der absolute Hauptgewinn, das wird mir heute erst richtig bewusst!

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Mir geht es nicht so, aber ich hatte auch Klassenkameraden, sie viel ältere Eltern hatten.

Wenn du deinen Vater liebst, dann ist das doch vollkommen egal! :) Er ist dein Vater, sei es nun mit 60 oder 40, er liebt dich und das zählt.

Der Tod ist ebenso kein Faktor, der zwingend vom Alter abhängig gemacht werden kann. Der Durchschnitt hinsichtlich der Lebenserwartung liegt hier bei 80 Jahren und viele werden noch älter. Des Weiteren kann auch ein 30 Jahre alter Mann durch andere Faktoren sterben, so ist das leider.

An deiner Stelle würde ich einfach die Zeit mit deinem Vater genießen und mir über sowas keine Gedanken machen. 

Das würde ich zumindest als Vater wollen, wenn ich Kinder hätte! :)

Bist Du ein Einzelkind oder hast Du wesentlich ältere Geschwister? Oder haben Deine Eltern erst so spät geheiratet?

Es ist mir klar, dass das für Dich keine schöne Situation ist. Ich kenne eine Familie, wo die Eltern beide schon etwas ältlerl waren. Hier gab es aber ältere Geschwister (die älteste Tochter war damals schon 18). Die Kleine konnte dann aber in der ersten Klasse schon sagen, dass sie schon Tante ist.

Du könntest aber auch mal sagen, dass Dein Vater trotz seines Alter doch noch was vernünftiges hinbekommen hat, nämlich Dich.


oXDaydreamerXo 
Beitragsersteller
 11.03.2016, 23:31

Ich habe einen 28 jährigen Bruder,der schon Papa ist :) 

Meine Mutte ist auch wesentlich jünger als mein Vater ....Sie ist 48 ....

Danke für dein liebes Kamentar :* 

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Allexandra0809  11.03.2016, 23:32
@oXDaydreamerXo

Na, dann sollte es doch kein Problem sein. Wer von den anderen, die Dich so dumm anreden, kann denn schon sagen, dass er/sie mit 15 (oder noch früher) schon Onkel/Tante ist? Wohl nur äußerst wenige.

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oXDaydreamerXo 
Beitragsersteller
 11.03.2016, 23:36
@Allexandra0809

Ja das stimmt .... 

Mir ist gerade aufgefallen,dass ich Kommentar falsch geschrieben habe ;D ...

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Hey :)

Mir geht es ähnlich wie dir!

Mein Dad ist auch schon alt aber ich persönlich finde das nicht schlimm. 

Im Gegenteil! 

Ältere Menschen haben schon viel mehr Lebenserfahrung als junge Menschen und sind auch nicht so verpeilt wie manch junge Eltern.

Mein Dad hat mir auch erzählt, dass er mich viel intensiver wahr genommen hat als seine ersten Kinder. (Ich hab noch Halbgeschwister) 

Außerdem ist mein Dad auch immer da für mich. 

Anderes bei anderen Vätern die durch ihre Arbeit unter Stress stehen und nicht viel Zeit für ihre Kinder haben können.

Außerdem kann er mir auch viel besser in der Schule helfen. 

Besonders in Fächern wie in Mathe und etc.

Und jetzt zu dem früh sterben:

Ich hab eine Freundin, die mir erzählt hat, wie froh sie darüber ist das ihre Eltern noch so jung sind, da sie sie dann auch länger "haben" würde.

Sie war der Meinung das junge Eltern nicht früh sterben würden und das ihre Kinder mehr von ihnen hätten.

Weißt du was dann passiert ist?

Ein paar Monate später ist ihr Papa, der echt noch jung und fit war an einem Herzinfarkt gestorben.

Was ich dir damit sagen will: Das Alter spielt wirklich keine Rolle wann oder wie ein Mensch stirbt! 

Deshalb hör nicht auf diese Fragen ob dein Papa dein Opa wäre oder auf irgendwelche Aussagen, dass Kinder mit jungen Eltern mehr von ihnen hätten! 

Solche Aussagen sind wirklich blödsinnig!

Ich wünsche dir noch ein schönes Wochenende und stay postive! :)

Hallo Daydreamer :)

Ich hab heute einen wunderbaren Artikel gelesen, der dich interessieren könnte :)

Ich hab gerade im Internet gesucht, ihn aber leider nicht gefunden. Er war in der Brigitte Woman von März/2016 (bin im Wartezimmer beim Arzt drübergestolpert - vielleicht findest du ja ein Exemplar i.wo;))

Den Artikel hat ein Mann geschrieben, der als 60(!)-jähriger versehentlich noch einmal Vater geworden ist. Er beschreibt ganz offen und ehrlich, was er seiner Meinung nach seinem Kind alles geben kann, das seine älteren Söhne nicht hatten - und was nicht. Außerdem geht es um seine Beweggründe, das Kind zu bekommen (die Mutter ist glaube ich auch schon Mitte 40). Wunderschön geschrieben, hat mich selbst ein bisschen umgekrempelt - ich fand das vorher ein recht schwieriges Thema, um es vorsichtig auszudrücken. Falls du über den Artikel stolperst, ließ ihn - auch wenn sein Kind erst 2 ist, beschreibt er recht passend seine späteren Gedanken - zumindest ähneln sie deinen sehr.

Du weißt nie, wie alt jemand wird. Wie alt du wirst. Ich möchte dich nicht erschrecken, aber hey, irgendwann müssen wir alle sterben und es ist gut so. Deshalb muss man aber sein Leben nicht darum herum bauen. Du gehst genau richtig damit um, du akzeptierst die Umstände, wie sie sind. Dass du traurig bist, deinen Vater vielleicht früher zu verlieren, als andere es tun müssen, kann ich gut verstehen. Achtung: vielleicht. Du kannst nie wissen, was das Leben so bereithält.

Ich kann lesen, ich weiß, dass du nach Leuten suchst, die dein Schicksal teilen, nicht nach dummen Ratschlägen;)

Deshalb hör ich jetzt auch auf, wollte dir nur den Artikel empfehlen ;) Ich wünsch dir und deinem Papa und auch deiner restlichen Familie ganz viel Zeit miteinander, lacht, streitet euch, versöhnt euch wieder, sag ihm, dass du ihn lieb hast, und bleibt alle fit :)


oXDaydreamerXo 
Beitragsersteller
 11.03.2016, 23:53

Danke für den lieben Kommentar :) 

Ich glaube den Artikel werde ich demnächst lesen . 

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