Mein Vater ist plötzlich total wütend, weil ich studieren möchte?
Es war eigentlich schon die ganze Zeit mein Plan, ab kommendem Herbst Theologie zu studieren. Und eigentlich waren da bisher alle mit einverstanden. Aber ganz plötzlich hat mein Vater eine riesige Wut aufs Studieren.
Jetzt hat er mir gerade eine riesige Standpauke gehalten: "In Deinem Alter hab ich schon Verantwortung in meinem Leben gehabt! Ich hab Geld mit nach Hause gebracht! Ich hab ein Auto gehabt! Ich hab eine Freundin gehabt! Ich war im zweiten Lehrjahr! Ich hab was geleistet! Und Du? Du hockst jetzt die nächsten Jahre im Studium. Kein Geld! Kein Lohn! Lächerlich machst Du uns! Ein fauler Schmarotzer bist Du!"
Ich hab absolut keine Ahnung, woher die plötzliche Abneigung meines Vaters gegen das Studium kommt. Am Anfang hat er überall stolz erzählt, dass sein Sohn studiert. Und plötzlich hat er einen Hass aufs Studieren. Ich glaub, meine Oma hat ihm da einen Floh ins Ohr gesetzt.
Aber jetzt bin ich schon angemeldet an der Fakultät, ich bin schon eingetragen. Jetzt kann ich es auch nicht mehr ändern. Was soll ich machen?
14 Antworten
Zieh dein Ding durch, jeder Mensch ist anders und früher war es eben so, dass man eine Ausbildung gemacht hat, um den Eltern zu helfen. Wenn du jetzt aber bessere Chancen auf Karriere und Bildung hast, dann ergreife sie! Was soll dein Vater schon machen?
Wenn es Dein Wunsch und Weg ist, zu studieren, dann mach das auch.
Dieser Ansicht schließe ich mich vollkommen an.
Meine Eltern waren damals (zum Glück) nicht gegen mein Studium. Im Gegenteil, sie schätzten das. Ich habe Chemie studiert.
Später waren sie lediglich gegen meine Heirat. Was ich auch ignorierte (aber auch bedauerte, denn psychologisch ist das nicht einfach). Das Interessante war aber: sie fanden sich bald damit ab - nachdem sie gemerkt hatten, dass ihr verbales Intervenieren keinen Erfolg zeigte.
Er soll doch froh sein, dass du studieren möchtest. Frage ihn doch mal, woher der plötzliche Sinneswandel kommt.
Ihn fragen, was er eingenommen hat - ihn fragen, ob er sich in deinem Alter noch sowas hat vorschreiben lassen - ihn fragen, wo sein Problem ist - und dein Ding durchziehen. Allerdings würde ich auch trotz Studium so schnell wie möglich versuchen, von ihm materiell unabhängig zu werden.
Wobei ich "Theologie" jetzt auch ziemlich sinnfrei finde. Aber es ist dein Leben und damit deine Sache.
Das versteh ich auch nicht, dass er das so schlimm findet. Studieren ist doch etwas Tolles! Was man da alles lernt!
Und das ist ja auch nicht faul, ich studiere zwar noch lange nicht, aber ich habe 2 Geschwister, die studieren, und ich kann von deren Erfahrungen sagen, dass sie schon sehr viel zu tun haben und keine faulen Schmarotzer sind...
Klar hat man währenddessen weniger Geld als in einer Ausbildung, aber normalerweise verdient man nach dem Studium dafür auch mehr. Dein Vater wird sich doch bestimmt freuen, wenn du nach dem Studium gut verdienst und ihn unterstützen kannst, wenn er dann älter ist?
Ich würde auf jeden Fall an deiner Stelle trotzdem studieren. Du kannst dir ja einen Nebenjob dabei suchen, das machen ja eh fast alle Studenten, dass sie nebenher z.B. kellnern, im Supermarkt arbeiten, Hiwi etc. Dann würdest du schon was verdienen.
Und was ein Auto und eine Freundin damit zu tun haben, weiß ich nicht... Als Student wohnt man in einer Unistadt und braucht somit kein Auto, und eine Freundin kann man auch als Student haben, bzw. man könnte auch keine Freundin als Lehrling haben, also das hat null damit zu tun, ob man studiert oder nicht. :D
Kann es sein, dass er ein bisschen... neidisch ist, dass er nicht diese Möglichkeit hatte, als er jung war? Oder dass er Angst hat, dass du zu lange "kindlich" bleibst und nicht früh genug selbständig wirst oder so? Ich würde mal mit ihm darüber reden, woher seine Abneigung plötzlich kommt. Und zeig ihm erfolgreiche Leute, die studiert haben, und sag: "Was wäre gewesen, wenn seine Eltern ihm das Studium ausgeredet hätten..."