Mein Vater bereitet mir Sorgen? Wie kann ich mich von seinen Fehlern gedanklich distanzieren?
Hallo Leute,
Ich hab fast jede Nacht Probleme nachts einzuschlafen, weil ich mich von den Fehlern von meinem Vater nicht distanzieren kann.
Ich sehe, dass es ihm nicht gut geht und weiss auch, dass er sich etwas anderes wünscht.
Mein Vater vertraut den Menschen um sich herum viel zu schnell und leiht diesen Menschen extrem hohe Summen Geld aus, was er nie wieder zurück bekommt. Seinen angeblichen Freunden vertraut er wirklich fast alles an. Mir kommt es schon so vor, als würde er denken, dass man sich Freunde kaufen muss. Dabei ist mein Vater ein nicht so extrem wohlhabender Mann. Er hat für sein Geld hart gearbeitet und arbeitet immernoch als Busfahrer. Er hat kaum Zeit mit seiner Familie verbracht, weil er immer zu ( vor allem in meiner Kindheit) zwei Jobs hatte. Er hat sich was zusammen gespart und einen Kredit gezogen und hat das Mehrfamilienhaus gekauft, welches er nun abbezahlt hat. Er lässt Mieter einziehen, die 1. Keine Kaution zahlen und zweitens ohne wirklich Miete zu zahlen die Wohnung wie einen Saustall zurücklassen, wenn sie wieder ausziehen.
Mein Vater sieht auch jedesmal, wenn es zu spät ist, dass er reingelegt wurde.
Das tut mir so verdammt weh und ich kann nachts nun kaum.mehr schlafen.
Die Situation wird sich auch nicht ändern.
Aber wie kann ich mich davon distanzieren? Ich liebe meinen Vater aber ich gehe auch kaputt, wenn ich ständig daran denken muss.
Kurs zu mir: Weiblich, 31 Jahre alt und habe selbst eine einjährige Tochter.
Lässt ee sich denn in die Karten schauen? Sodass man sich überhaupt einen Überblick über die wirkliche Situation verschaffen kann?.. das war bei meinen nämlich nicht möglich
Ist bei ihm leider auch nicht möglich. Habe ich mehrmals versucht und es endete nicht friedlich. Da wir beide sehr emotional sind.
6 Antworten
Oh man, das ist wirklich schlimm. Dein Vater ist nicht nur naiv, er biegt sich, denk ich, alles immer so zurecht, wie er es, in dem Moment, braucht...Er will Mieter und dann nimmt er eben den, der kommt, ohne lange zu überlegen etc...Er kann denke ich, schlecht planen oder abwarten, alles wird sofort entschieden, mit den bekannten Folgen...Sicher hat er auch liebenswerte Seiten, das macht es für Dich, als Beobachterin, so schwer.
Ich könnte Dir von meiner Mutter berichten, die völlig anders ist, aber auch sehr schräg. Ich lasse es natürlich. Ich führe es nur an, weil sich daraus ableitet, dass ich mich stark zurückgezogen habe. Das kann auch bei Dir ein gewisser Weg sein. Du hast Deine Tochter und musst, in erster Linie, für sie da sein. Dein Vater ist ja sicher letztlich unbelehrbar, weil er eben "so gebaut ist" (sehr vereinfachte Formulierung)..
Du musst versuchen zu verstehen, dass er erwachsen ist und somit allein für sein Leben verantwortlich!!! Du kannst ihm Ratschläge geben, aber auch Deine Grenzen anerkennen. Besser ist, Du lebst mit Deiner Tochter Euer Leben und entweder gehst Du sehr auf Distanz zum Vater oder wenigstens ein bischen...
Es sollte eben nicht so sein, dass DU nicht mehr schlafen kannst, weil er immer wieder Situationen nicht real. einschätzen kann. So ist er, so wird er bleiben...
Du könntest ja eher etwas für Dich tun, z.B. zu dem Thema Vater mal ein paar therapeutische Gespräche anberaumen...Ggf. einen Sprachkurs besuchen...Mit Deiner Tochter Kurztrips machen etc.pp. Konzentriere Dich nicht so sehr auf ihn. Leichter gesagt, als getan, aber ich finde, Deine Verantwortung gegenüber Deiner Tochter ist deutlich größer, als gegenüber einem erwachsenen Mann!!!
Sag Dir, okay, ich liebe ihn, aber er ist erwachsen, ich bin auch erwachsen, jeder lebt jetzt sein Leben.
Du kannst ja nochmal ein Gespräch mit ihm führen, ihm auch sagen, dass Dich die Sache belastet und auch, dass er Dir wichtig ist, aber dass Du Dich um Dich selbst und Deine Tochter kümmern musst.. Und Deine Kraft brauchst.
Er wird allem zustimmen und Du wirst das Gefühl haben, nicht viel weiter zu sein. Aber mit diesem Gespräch muss Deine Entscheidung einhergehen, dieses Problem loszulassen, diese Verantwortung abzugeben! Z.B. an eine "Höhere Macht". Du kannst seine Probleme nicht lösen. Das kann nur er.
Im Moment empfinde ich eine zu enge Verknüpfung zwischen Euch. Er ist wie Dein zweites Kind, aber das ist, von außen raufgeschaut, unrealistisch.
Wie gesagt, ggf. tut es Dir gut, mit einer Therapeutin darüber zu reden. Leider meist nicht sofort möglich. Es gibt aber Nummern, da ruft man an und bekommt Termine von Leuten, die abgesagt haben, das kann ganz gut laufen...Versuch das doch!
Viel Glück und alles Gute!
Da könnte ein sachliches Gespräch in völlig ruhiger Atmosphäre vielleicht helfen.Wenn vermietet werden soll, dann einen Makler beauftragen, anstatt selber Mieter zu suchen, bei denen man nicht weiss, wie lange die Miete zahlen können und hat dann diese Probleme
Über jeden Mieter holen die Makler Auskünfte ein. Welche Erfahrungen haben Vorvermieter mit dem neuen Mieter gemacht ? Das kann doch nicht so schwer sein, sich hier zu einigen. Es geht am Ende doch darum, dass man selber keinen Schaden hat Man bietet Wohnraum an und kann verlangen, dass dafür auch Geld eingeht.
Mache deinem Vater klar, dass er hart für das Haus gearbeitet hat und sich keine Last mit zahlungsunwilligen Mietern auf den Buckel lädt Wenn alles normal läuft, habt ihr beide ein ruhigeres Leben.
Die Schäden die in den Wohnungen entstehen, bezahlen solche Mieter nicht. Dein Vater muss dafür wieder in die Tasche greifen Dafür könnte er sich den einen oder anderen Urlaub leisten, was die Schadensbehebung und den Geldeingang betrifft
Biete deinem Vater deine Hilfe an..
Sage es deinem Vater so, wie du es hier geschrieben hast und dann redet darüber ob du helfen kannst. Eventuell könntest du oder ein Betreuer seine Finanzen verwalten. Zumindest das Mehrfamilienhaus könnte über einen Makler verwaltet werden.
Ich kann verstehen, dass du dir Sorgen machst, aber letztlich muss dein Vater entscheiden, was er macht. Was ist mit deiner Mutter?
Wäre es nicht besser - als Distanzierung - wenn Du ihm beistehen würdest und ihr gemeinsam die Aufgaben (z.B: Mietverwaltung, Finanzverwaltung) angehen würdet?
Ansonsten bleibt Dir tatsächlich nur die leidvolle Zuschauerrolle.
Das ist auch mein Wunsch. İch muss ihn nur noch überreden bzw geduldig abwarten
wieso abwarten?? Frag doch einfach mal: "was hältst Du davon, wenn ich mich künftig um .... kümmere?"
z.B. um den Abschluß von Mietverträgen, um die jährlich Abrechnung der Nebenkosten, um Überwachung der Miet-Einnahmen und Überwachung plus Verwaltung der Kautionsein- und -Auszahlungen?
Es gibt PC-Programme, die Dir dabei helfen.
Es gibt nichts Gutes - außer Du tust es!
Danke für deine Antwort.
Das habe ich mir nämlich gedacht.
Ich kann deine Situation gut verstehen.
Mein Vater hat recht "doppellebig" in dieser Hinsicht, die du beschreibst, gelebt. Er hat zwar immermalwieder verkündet, wie viel Stress er hat, hat sich aber bedeckt gehalten.
Das krasse Ausmaß seiner ganzen "geheimen Projekte", die er so betrieben hat, sind erst nach seinem Schlaganfall ans Licht gekommen und seit dem bin ich immernoch am Sichten (seit 3 Jahren, ich bin 38) Krasses unübersichtlich Chaos.
Ich hätte mir so sehr gewünscht dass ich ihm geholfen hätte, denn ich glaube dass er damit sehr unglücklich und längst hoffnungslos war.
Aber er war zu autoritär. Hat sämtliche Probleme verheimlicht.
Ich überlege immernoch wie du das besser machen kannst, es ist so eine wirklich komplizierte Frage und Sache, die du da hast.
Vielleicht kannst du ihm nach und nach vermitteln, dass Du kompetent bist , im Regeln und organisieren von Angelegenheiten (zb. bürokratischen)
Und immer trocken (nicht emotional) Seine Problematiken aufnehmen, ihm ein Gefühl geben, dass nichts davon außergewöhnlich ist und viele Leute in die gleichen Situationen geraten.
Meine Mutter sieht das ganze genauso wie ich. Allerdings möchte mein Vater nicht, dass wir uns da einmischen. Er lässt meine Mutter sich auch nicht einmischen.