Mein Sohn ( 6 Jahre alt ) versteht das Lesen nicht. Was tun?

11 Antworten

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Ich glaube einfach er ist noch nicht reif genug.

Es gibt jetzt einen Film, ich weiß nicht von wem, aber er beschäftigt sich mit der Frage ob die Schule die Kindheit zerstört. Klar ein bischen Bildung muss sein und lesen sowie rechnen sollte man können, aber die Ausfaltung des Kindes und dass sich selbst kennen lernen kommt manchmal zu kurz. Klar, das hört sich schlimm an, aber in der Schule fehlt oft der Bezug zum realen und ich glaube, dass ist das was deinem Sohn so große Problem bereitet.

Wenn er jetzt schon lesen muss, obwohl er offenbar noch nicht dazu bereit ist, solltest du versuchen einen realen Bezug zum lesen auf zu Bauen, also lesen mit der Welt da drausen zu verbinden.

Geh mal mit ihm durch die Stadt und las ihn einfache dinge lesen. Wenn du einen Vogel siehst, schreib es auf ein Papier und lass ihn das Wort Vogel lesen, also du schreibst Vogel auf und fragts was für ein Tier es war und lässt ihn das Wort lesen, oder du kauftst ihn ein spannendes leicht zu lesenes Buch.

Jetzt wird über mich gemeckert.

Ich sage nur was ich denke und ich denke nicht deswegen so darüber, weil ich in der Schule nicht die beste war, sondern weil ich auch eine gewisse Wahrnehmung habe und sogar selbst mal Kind war. Ich weiß wie schwer ich es manchmal hatte weil ich 1. Geistig noch nicht dazu bereit war und 2. Weil mir der Bezug zur Realität gefehlt hat.


mibvws2  11.11.2013, 18:58

sehr schöne antwort!!! gefällt mir sehr gut!

wie MarenLuis und ich auch geschrieben haben... warte einfach ab... nicht alle kinder sind bereit nur da sie 6 jahre alt sind... mir hätte es (aus meiner sicht heute) auch gut getan wenn ich die erste hätte wiederholen können...

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Die Erfahrung, das Lesen nicht zu verstehen muss ich mir leider selber eingestehen und das dauerte bei mir bis zum vollendetem 10. Lebensjahr, auch wenn ich das Alphabet noch so gut kannte. Das bedeutet für dich Geduld, denn jeder Mensch entwickelt sich anders. Es gibt sogar Erwachsene, die das Lesen nicht verstehen und erst erlernen, wenn was wirklich wichtiges ansteht, um später zu verstehen, wenn sie zB was Unterschreiben müssen. Leider wurde bei mir jedoch Zwang und Druck ausgeübt mit Gewalt, Hobbys-Entzug usw. Mein Vater war nur auf seine Meinung fixiert, dass ich ihn verar***en wollte, da weile war das gar nicht so. In anderen Schulfächern ging er mit mir genauso grob um, wenn ich sie nicht verstanden habe und zwang mir immer mehr auf, wenn er Fehler fand.

Aber von Zwang und Gewalt halte ich im nach hinein nichts, weil die ganzen alten Geschichten mit dem Ar***loch wieder hochkommen. Als Kind glaubt man seinen Eltern, dass alles richtig sei! Es fällt mir so schwer, ihm zu vergeben und neuen Kontakt herzustellen, weil ich nicht darüber wegkomme. Meine ganze Motivation, überhaupt was zu lernen, ging bei ihm futsch! Das wünsche ich zwischen dir und deinem Kind niemals!

Viel Kraft euch beiden!


molly80 
Beitragsersteller
 11.11.2013, 22:52

Es tut mir leid, was Ihnen passiert ist. Allerdings ist von Gewalt oder ähnlichem gar keine rede. Ich würde meinen Sohn niemals derartig schikanieren.

Vielen Dank für die Antwort.

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eventuell ist es noch zu früh...zurückstufen lasen und nächstes jahr nochmal ran...oder er leidet unter einer lese-rechtsschreibschwäche...würde ich mal vom neurologen abchecken lassen

Hi,

ich weiß nicht ob man mit 6 Jahren das Lesen als solches verstehen muss. Dein Sohn ist erst dieses Jahr eingeschult worden. Nach Adam Riese sind das gerade einmal 2 - 3 Monate die er Schulkind ist.

Gut wie schnell oder langsam man damals das gesamte Alphabet und das Lesen lernte weiß ich nicht mehr. Dafür bin ich selbst zu lange aus der Schule raus und habe keine eigene Kinder.

Von mir selbst weiß ich aber, dass ich mich gerade am Anfang sehr schwerfällig anstellte. So konnte ich zwar die Buchstaben, sowie es aber darum ging diese zu einem Wort zusammen zu ziehen scheiterte es.

Anfangs lernte man ja die Buchstaben einzeln, danach begannen die einzelnen Silben bis zum Wort. Noch heute lacht man darüber, wenn die Eltern die geliebten "alten Kamellen" rausholen. Besonders, da ich einen 4 jährigen Bruder hatte, der sowie ich Lesen lernen sollte gefragt hatte: "Muss Melanie wieder Lilo machen?"

Tatsächlich hatte ich beim Wort oder besser Namen "Lilo" die meisten Probleme. Silben funktionierten einzeln sehr gut. Doch beim Zusammenziehen gab es alles andere als eine Lilo.

Meine Deutsch- und Klassenlehrerin hatte mir zum Lernen sogar auf dem Anfangszeugnissen mit dem Stempeln (Sonne bis Wolken als Noten) ein paar Zeilen zum Üben aufgeschrieben.

Was natürlich gemeinsam mit der Mami auch gelernt wurde.

Wenn ich mich jedoch mit meinem jüngsten Bruder vergleiche, so hatte dieser eine ganz große Abneigung gegenüber der Fibel. Dem Lehrbuch zum Lesen lernen konnte er nichts abgewinnen. Jedesmal gab es ein großes Tam Tam bis meine Mutter bemerkte, dass er andere Texte durchaus lesen konnte.

Er wurde erst mit 7 Jahren eingeschult (der zweite Bruder), da es in diesem Jahr so einen komischen Schnitt gab ab was man in die Schule kommt. Lernte aber bereits im Kindergarten das Alphabet und die ersten Plus und Minus Aufgaben. Aber egal... ich glaube nicht, dass es bei Ihm am Alter lag.

Vielleicht hat dein Sohn ein ähnliches "Problem" und mag einfach nicht das Lehrbuch. Beobachte einfach mal ob er vielleicht mit dir gemeinsam in die Zeitung schaut. Mein Bruder konnte tatsächlich schon Worte in der Zeitung lesen, die viel schwerer waren als im Schulbuch. Um nicht zu sagen, dass er aus welchen Gründen auch immer gelernt hatte auf dem Kopf zu lesen. (Das muss und kann er sich nur selbst beigebracht haben)

Es muss natürlich nicht die Wochenzeitung sein die beim Lesen hilft. Gehe mit deinem Sohn doch einmal in eine Buchhandlung oder je nach dem guckt nach einem Kinder - und/oder Märchenbuch was ihr bereits daheim habt.

Letzteres bietet zwar die Möglichkeit, dass dein Sohn den Text auswendig kennt. Aber das dürfte man ja bemerken. Würde es noch ein jüngeres Geschwisterkind geben könnte man dem Vorlesen. Oder man animiert sie einem selbst etwas vorzulesen bzw. den Großeltern.

In der Buchhandlung könnte man natürlich gemeinsam mit dem Sohn ein passendes Buch auswählen. Vielleicht eines mit mehreren Geschichten oder was ihm besonders interessiert. Empfehlen kann ich da leider selbst gerade gar keines. Die Bücher die ich im Kopf habe sind doch eher wohl ab 12 und vorwiegend an die Mädchen gerichtet. ^^

Aber die Verkäufer werden da sicherlich auch weiterhelfen können.

Ansonsten hilft es wirklich ganz alltägliche Dinge vorlesen zu lassen. Ich will nicht wissen wie oft wir unsere Eltern genervt hatten, da wir alles mögliche vorlesen mussten äh wollten um zu Zeigen, was wir gelernt haben. Seien es die Schriften auf Verpackungen, Schildern Werbetafel oder weiß der Geier wo heutzutage noch Schrift zu finden ist.

Nur da dein Kind jetzt am Anfang der Schulzeit noch Schwierigkeiten mit dem Lesen hat würde ich nicht sofort auf eine Lese- und Rechtschreibschwäche schließen. Dafür dürfte es meiner Meinung nach zu früh sein. Manche brauchen nur etwas länger.

Während mein jüngerer Bruder bereits sehr schnell lesen lernte. Schon ausgehend vom Kindergarten und sich generell leicht tat. So hatte ich dagegen mit dem Lesen meine Schwierigkeiten und hatte es glaube ich auch erst Ende des Schuljahres so langsam auf die Reihe bekommen, wenn nicht gar erst gegen Richtung 2. Klasse. Dafür konnte man mich spätestens mit 12 Jahren nicht mehr von den Büchern wegbekommen. ^^ Eine Krankheit die ich bis heute habe ... die Infizierten zählen zu den sogenannten "Leseratten".

wie wäre es wenn amn ihm ein richtig gutes buch gibt, dass es ihm zum Lesen lockt? Dadurch kann er das auch Üben und hat besonderen Spaß daran. das Buch müsste natürlich aus seiner Altersklasse sein. am anfang muss man ihm noch ein Bisschen vorlesen. bei mir hat diese methode auch ziemlich gut geholfen. ansonsten kann man auch einfach mal Übungssätze nehmen und ihm das an diesen beispielen erklären. Oder sich einfach viel zeit füpr ihn und dem lesen beibringen,. Es sollte ihm aber auf jeden fall Spaß amchen, sonst will er am ende gar nicht mehr lesen.