Mein Mann nervt nur noch, weil er wegen einigen Sachen jammert?

6 Antworten

Hallo, Nicki, ich kann nur spontan aus meinem Bauchgefühl heraus reagieren, denn seine Version der Situationsempfindung kenne ich nicht. Bei mir kommt es so rüber, als seist Du nach wie vor zwar der Fels in der Brandung, hast aber sämtliche Verantwortungsbereiche (wenn auch schleichend) übernommen = Du bist parallel (zum Fels in der Brandung) seine Mama, sorgst und kümmerst Dich um sein häusliches Wohlbefinden, bist seine Therapeutin, sein Blitzableiter für all' seinen aufgestauten Frust und seine Glücksgöttin, von der er sich vernachlässigt fühlt. Kurzum = Du bist schuld, dass es ihm so schlecht geht. Du hast Deine Pflichten - seiner Meinung nach - nicht so erfüllt, dass er auf Wolke Sieben über sämtlichen Alltäglichkeiten glückselig dahinschweben kann.

Ich kann mich irren, aber so kommen Deine Worte bei mir an. Dein Mann reduziert Dich also auf die Opferrolle. Du bist das Opfer seines eigenen Unbehagens, und das kann im Zusammenleben ein steter, sehr anstrengender Seiltanz sein, weil man ja bemüht ist, es dem Herrn des Hauses "gemütlich" zu machen. Behauptet er, das Opfer Deiner Vernachlässigung zu sein, dann macht er Dich zum Opfer seiner manipulativen Gefühlsgefräßigkeit = Du kannst machen, was Du willst, Du kannst Flamenco tanzen auf dem Balkongeländer = Du machst es ihm nie recht.

Dein Mann braucht Hilfe, aber die kannst Du ihm nicht mehr geben in dem Maße, denn Du gehst selbst kaputt dabei. Wir mögen zwar die Frau für's Leben sein, aber gewiss nicht das Mädchen für alles = das heißt im Klartext = delegiere die Verantwortung an Fachleute. Mach' Dich kundig bei - da kenne ich mich leider nicht aus - Sozialbehörden (?), bei Therapeuten (?) oder (Ehe-)Beratungsstellen (?), wie Du mit dieser Dich völlig überfordernden Gesamtsituation umgehen solltest, denn es gibt professionelle Hilfe für Deinen Mann, die Dich als Ehefrau enorm erleichtert. Die Eigenverantwortung für seine eigene Lebensfreude scheint bei Deinem Mann - wenn auch nur vorübergehend - momentan hoffnungslos im Null-Bereich lahmzuliegen. Aber das kann und wird sich ändern, wenn er den richtigen Beistand bekommt. Bleibe der Fels in der Brandung, aber delegiere die Verantwortung an Fachleute, die speziell dafür ausgebildet worden sind.

Ich hab' jetzt einfach mal runtergetippt, was gefühlt bei mir als Resonanz hochgekommen ist. Toi-toi-toi, Nicki! 🖐😉👍🧡🍀 Ich wünsche Dir alles Glück der Welt und den Beistand, der Euch beiden aus diesem momentanen Gefühlschaos heraushilft.


Garnet72  14.07.2024, 06:40

M. M. sehr zutreffende Analyse, die aus deinem "Resonanzboden" erwächst und die deine zwischenmenschlichen Kompetenzen verrät 👏🤝🫶.

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SerenSaethu  14.07.2024, 11:43
@Garnet72

Vielen Dank, liebe Garnet. Aus dem sonntäglichen Alltagskarussell kommen Wohlfühlgrüße von Seren 😉🙏

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Wenn du ihn jetzt im Stich lässt, kann alles passieren und auch ins Schlechte abrutschen. Wenn du wirklich so eiskalt zu ihm bist, dann verstehe ich seine Lage. Er fühlt sich gerade dermaßen am Boden und bekommt von einer seiner wichtigsten Personen, nämlich seiner Frau, noch die kalte Schulter, was im Grunde bedeutet, dass du wichtige Anzeichen für psychische Probleme ignorierst. Stell dir mal vor, er war einmal alkoholabhängig, hat sich hochgekämpft und sein Leben geändert, und jetzt bekommt er von dir kein Verständnis. Ehrlich gesagt, bekleckerst du dich nicht gerade mit Ruhm und Ehre, sondern im Gegenteil. Umarme ihn doch einfach mal und sag ihm, dass ihr beide zum Arzt geht, damit er offen reden kann und auch weiß, wofür er das tut. In seiner Situation wird Geld und Urlaub Ihn wirklich zu 110% nicht interessieren. Wer mental am Boden ist, dem kann man nur helfen, wenn man es ernst meint und das von beiden Seiten kommt. Dein Mann schreit förmlich nach Verständnis und Liebe.


Nicki2807 
Beitragsersteller
 11.07.2024, 21:21

Ich lasse ihn ja nicht im Stich, nur weiß ich jetzt auch nicht weiter. Egal, was ich sage, ich jin die Doofe.

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TraumMensch  11.07.2024, 23:03
@Nicki2807

Entweder er verbraucht bissel Abstand von dir um dir zu verzeihen, oder er will das du mehr führsorge zeigst, das ist schwierig einzuschätzen, den das ist halt eine sehr persönliche Charakter sache.

Du musst aufjedenfall ihn zeigen, das du hinter ihn stehst und auch halt wirklich sein Felsen im Wasser bist. Das er dich gerade nicht haben will liegt, bestimmt einfach weil er dich anders eingeschätzt hat.

Natürlich kann man dich verstehen, den er ist kein kleiner Junge mehr, aber jeder braucht jemanden zum festhalten. Ich persönlich würde zu einen guten Psychologen gehen, das heißt testen und schauen was sie machen, denn jeder "Lehrer" bringt einen eigenen Eindruck mit, das heißt den passenden Deckel finden für den Topf. Nur mit Tabletten vollstopfen bringt nichts, den das löst das Problem am Ansatz nicht, sondern vergiftet das klare/ frei Denken. Bei solchen Dingen müssen Leute ran die darauf spezialisiert sind und auch wirkliche Erfahrungen, Meinungen und Hilfe geben können.

Du selbst kannst halt deinen Mann nur zur Tür begleiten und Ihn zumindest zeigen er ist nicht alleine, sondern hat auch ein Grund für dich und für sonst wenn zu kämpfen. Vielleicht ist er schon so verzweifelt, dass er nicht mehr weiß das er geliebt wird.

So wie sich das anhört, wird es noch wirklich Monate dauern bis er wieder Lebens froh ist. Ob du dir vorstellen kannst mit Ihn zusammen zu bleiben ist deine Entscheidung, der gewählte weg ist eine Lebens entscheidende Frage auch in Thema Lebensqualität. Egal was ist er braucht Professionale Unterstützung, die lässt für dich wäre nicht zumutbar und auch nicht gerecht.

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Ich sehe das auch als eine Depression an und empfehle eine professionelle Behandlung bevor es noch schlimmer wird.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Fux444  11.07.2024, 20:53

Dann gibt es noch eine etwas härtere Variante. Das wäre die Trennung. Die würde ich persönlich auch in Betracht ziehen.

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Das hört sich nach einer handfesten Depression an. Die gehört behandelt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Nicki2807 
Beitragsersteller
 11.07.2024, 17:59

Ich habe ihn schon zum Psychologen geschickt. Er sagt dem Arzt aber, dass es ihm gut geht.

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Nicki2807 
Beitragsersteller
 11.07.2024, 20:50
@UnterhaltungNRW

Wenn mein Mann nicht will, darf ich nicht. Ich weiß auch nicht, wann er die Termine hat

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Manchmal brauchen wir eine helfende Hand. Wer weiß, vielleicht möchte er, dass du ihn zu solchen Dingen begleitest. Die wenigsten machen den ersten schritt und brauchen einen schubser.

Deine mentale Gesundheit ist aber genau so wichtig. Wenn es dir zu viel wird, musst du es ihm sagen.

Ich kann nur aus Erfahrung sagen, dass es mir nie geholfen hat, wenn eine nahestehende Person gesagt hat, dass ich mir Hilfe suchen soll. Manchmal schafft man es nicht alleine, auch wenn man schon erwachsen ist. Bei ihm klingt das auch schon stark nach ernstzunehmenden Problemen.

Wir sollten mehr Verständnis füreinander haben.


Nicki2807 
Beitragsersteller
 11.07.2024, 18:00

Ich habe ihn bei seinem jahrelangen Alkoholkonsum unterstützt, obwohl ich unter Depressionen leide.

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